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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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wir behaupten, wir hätten den gelbbrüstigen Mückenschnapper gesehen. Es geht nur darum, dass wir damit anfangen, uns über Pilze zu unterhalten, damit wir irgendwann bei einem Gespräch über unsere Gefühle landen.“
    Diese Aussicht entsetzte sie. „Diese Wanderung ist also gar nicht echt?“
    „Wenn sie nicht echt wäre, würde ich nicht schwitzen“, erwiderte er. „Es ist eine Beschäftigungstherapie. Wie beim Kellnern. Man zeigt Ihnen den ganzen ersten Tag lang, wie die Fritten in einer Neun-Uhr-Position auf dem Teller liegen müssen und die Verzierung auf der Drei. Aber nach Ihrer ersten Schicht wird Ihnen klar, dass die Teller niemals so aussehen.“
    Sie machte ein vollkommen verwirrtes Gesicht. Natürlich hatte sie nie gekellnert. Wahrscheinlich war sie wie alle Frauen, mit denen Kyle jemals ein Date gehabt hatte, in behütetem Wohlstand aufgewachsen. Doch dann sagte sie: „Meine schon.“
    „Ihre was?“
    „Ich habe immer dafür gesorgt, dass meine Teller so wie auf den Fotos aussahen. Ich verstand nie, wieso die Köche es nicht gleich so gemacht haben.“
    Zum ersten Mal wurde Kyle klar, dass Laura völlig ohne jede Arglist war. Bisher hatte er immer geglaubt, sie würde nur bewusst eine Seite ihrer Persönlichkeit übertreiben – so wie er ganz bewusst den Sonnyboy herauskehrte, der alle Dinge nach ihrem Spaßfaktor beurteilte. Doch jetzt erkannte er, dass sie tatsächlich so war, wie sie sich gab.
    Sie glaubte an diese Wanderung und daran, dass Harris ihnen die begehrten Posten geben würde, wenn sie miteinander auskamen, und alles gut werden würde. Kyle dagegen wanderte durch den Wald, weil er dadurch heute seinen Job behielt. Und wenn er dafür morgen in eine Martini-Bar gehen und Interesse für alte Jazz-Songs heucheln müsste, würde er auch das tun. Laura glaubte daran, dass effektive Arbeit, tägliche Berichte über die Fortschritte der von ihr betreuten Projekte und das Jonglieren mit Zahlen ihr ihren Job garantierten. Sie mochte ihm vorwerfen, er verlasse sich nur auf seinen Stil. Aber sie verließ sich ausschließlich auf Substanz und merkte nicht, weshalb das nicht reichte.
    Auf seltsame Art fühlte er sich dadurch für ihren Erfolg bei diesem Ausflug verantwortlich. Er war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel. Er musste mit ihr auskommen, aber nicht um den Preis, dass seine Instinkte abstumpften.
    Laura ging jetzt vor ihm, weil er es zu seinem eigenen Entsetzen zugelassen hatte. Aha, dachte er, jetzt werde ich also schon schwach. Er beobachtete, wie sie stehen blieb und mit der Hand über die Rinde eines Baumes strich. Für jemanden, dem es wichtig ist, die Dinge zu berühren, hatte er sie nicht gehalten. Aber er hätte auch nicht gedacht, dass sie in Jeans so gut aussehen würde. Selbst wenn sie an Wochenenden im Büro arbeiten mussten und er darauf achtete, in seiner lässigsten Kleidung aufzutauchen – damit jeder sah, dass er dem Unternehmen seine wertvolle Freizeit opferte –, bestand ihre Art von Freizeitkleidung aus flachen statt hochhackigen Schuhen und einem geblümten Kleid anstelle eines einfarbigen Kostüms.
    Jetzt trug sie außer der Jeans ein rotes Polohemd, das ein genaues Gegenstück zu seinem dunkelgrünen war. Allerdings stand ihres ihr viel besser als seines ihm. Noch bevor er darüber nachdenken konnte, sagte er: „Sie sollten öfter Jeans tragen. Warum tun Sie es nicht?“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ich weiß nicht.“ Sie kniete sich hin und betrachtete einen zartlila Pilz auf einem Baumstamm. Dann sah sie auf zu Kyle und zog die Nase kraus. „Vielleicht weil ich nicht so tun will, als sei ich … sportlich.“
    Die Vorstellung, sich unwohl in seinem Körper zu fühlen und nicht auf Sport als Ausgleich zurückgreifen zu können, war ihm völlig fremd. Wenn er Laura früher vor sich gesehen hatte, hatte er sie als jemanden erlebt, der sein neutrales Kostüm wie eine Art Schutzschild trug. Jetzt hingegen sah er jemanden vor sich, der locker wirkte, und er konnte nicht verstehen, weshalb sie das verunsicherte. „Was ist verkehrt daran, sportlich zu sein?“
    Sie stand auf. Anmutig, wie er bemerkte. „Daran ist nichts verkehrt. Aber ich bin nun mal kein sportlicher Typ. Beim Volleyball im Sportunterricht wurde mir immer gesagt, dass ich mich nicht bewegen soll, damit ich niemandem in den Weg gerate, der den Ball schlagen will.“ Sie begann weiterzugehen. Dann drehte sie sich um und sagte: „Sie sind ein echter Athlet, was?“
    „Aus Ihrem Mund klingt

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