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TIFFANY EXKLUSIV Band 05

TIFFANY EXKLUSIV Band 05

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRACY SOUTH HEATHER MACALLISTER KATE HOFFMANN
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dreinblickende Kyle besser gefiel als der lächelnde, würde sie wahrscheinlich auch endlich begreifen, warum sie in einer Firma wie Harris Associates blieb, wo man ihr Talent so wenig zu schätzen wusste. Dabei hatte sie erst letzte Woche ein Angebot von Mallory Management bekommen, zusammen mit einer Einladung zum Lunch mit der Gründerin, Susan Mallory.
    Aber vielleicht ist es auch gar nicht so unnormal, Kyle süß zu finden, wenn er wütend ist, dachte sie und beobachtete, wie er die Arme zum Himmel streckte. Vielleicht finde ich ihn nur deshalb süß, weil er es tatsächlich ist.
    Offenbar bemerkte er, dass sie ihn beobachtete. „Es wird kühler, nicht? Da das Spiel jetzt gelaufen sein dürfte, können wir auch gern wieder zurückgehen.“
    „Klar“, sagte sie. „Nur noch eine Sekunde.“ Sie pflückte rasch einen Strauß Margeriten und stand auf.
    „Sollen wir auch Objekte aus der Natur mitbringen?“
    „Nein, aus den Blumen will ich einen Kranz für meine Nichte machen.“ Laura ging zu dem Felsen, auf dem Kyle saß. „Zumindest will ich es versuchen.“
    Er nahm ihr den Strauß aus der Hand, wobei sich ihre Finger berührten. Laura erschauerte und wäre fast zurückgezuckt. Im Büro stieß er sie auch ständig an, aber dort hatte sie wenigstens ihre „Schutzschilde“ um sich herum. Hier war er ihr jedoch unangenehm nah.
    Geschickt begann er, die Blumen zu einem lockeren Kranz zu flechten. „Yoda sagt: nicht versuchen, einfach tun.“
    „Sind Sie etwa heimlich einer von diesen Star-Wars-Spinnern?“, fragte sie erstaunt.
    Er lächelte, und Laura erschauerte. Sie schob es darauf, dass es tatsächlich kühler geworden war.
    „Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass ich jemals in irgendeiner Form ein Spinner gewesen bin“, entgegnete er. „Auch wenn Sie das vielleicht denken, weil ich Ihnen einen Kranz aus Margeriten flechte.“
    Sie setzte sich auf den Felsen, allerdings so weit wie möglich von Kyle entfernt. „Woher können Sie so etwas? Meine Nichte hat versucht, es mir beizubringen, aber ich habe es noch nicht so ganz kapiert.“
    „Meine Nichte hat es nicht nur versucht“, erklärte er. „Wir müssen uns draußen aufhalten, weil wir uns drinnen nur um die Fernbedienung streiten würden.“
    „Das Problem haben wir nicht“, sagte Laura steif und fügte im Stillen hinzu: Wir sind nämlich beide süchtig nach dem Zeichentrickkanal.
    „Haben Sie so etwas als Kind nie gemacht?“
    „Na ja.“ Sie beugte sich verschwörerisch vor, obwohl sie weit und breit niemand hören konnte und es sich auch gar nicht um ein großes Geheimnis handelte. „Ich erzählte meinen Eltern, ich würde Ausschlag bekommen, wenn ich dem Sonnenlicht ausgesetzt bin.“
    Kyle war mit dem Flechten fertig und schaute amüsiert auf. „Laura Everett hat gelogen?“
    „Nein, natürlich nicht“, versicherte sie ihm. „Ich konnte mich selbst dazu bringen, Ausschlag zu bekommen. Einfach indem ich mich konzentrierte.“
    War seine Miene jetzt belustigt oder bewundernd? Feierlich legte er ihr die Blumenkette um den Hals. „Laura, Sie sind wirklich eine ungewöhnliche Person.“
    In diesem Moment waren all ihre Sinne geschärft, und sie spürte die kühle Luft auf ihrer Haut, die Stiele der Blumen an ihrem Schlüsselbein und war sich ganz stark Kyles Nähe bewusst.
    Was wäre, wenn sie ihn küsste?
    Diese Überlegung riss sie sofort wieder aus ihrer Märchenstimmung. Sie sollte lediglich mit Kyle Sanders ein Teambildungstraining absolvieren. Dass sie auf einem Granitfelsen über ihn herfiel, gehörte nicht zum Programm. Denn falls sie ihn küsste und er sie nicht zurückwies, wäre das eine unentschuldbare Entgleisung. Einen Kollegen während einer Betriebsfeier in angesäuseltem Zustand im Garderobenschrank zu küssen war eine Sache. Das hatte sie jedenfalls von Brandi gehört. Aber es in völlig nüchternem Zustand zu tun war etwas ganz anderes. Es war genau das, was der Kyle Sanders, den sie kannte und der bereits den Teppich für das freie Büro in der Vorstandsetage aussuchte, hinterher gegen sie verwenden würde. Sie dachte daran, wie unsicher sie seinetwegen gegenüber Harris auftrat, und kletterte vom Felsen herunter.
    „Sie haben auch eine Nichte? Wie alt ist sie?“
    Er blinzelte, und plötzlich wusste Laura, was mit dem Begriff „Schlafzimmerblick“ gemeint war. Sie kehrte wieder auf den Felsen zurück.
    „Sie ist sieben“, sagte er.
    „Meine ist fünf“, sagte Laura. „Wir müssen sie mal

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