Tiffany Exklusiv Band 06
Becher und schaute sich im Raum um. „Käse, Wein, gedämpftes Licht …“ Sie musste sich räuspern, denn ihre Stimme war plötzlich rau. „Ich möchte mit dir schlafen.“ Sie klang dermaßen entschlossen, dass er sich fragte, ob sie damit nicht ihre eigenen Zweifel beschwichtigen wollte.
„Nur einen kleinen Schluck zur Entspannung.“ Er prostete ihr zu.
Jill setzte sich auf die Bettkante, sprang aber gleich darauf wieder auf.
Morgan hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. „Du bist ganz schön nervös.“
Sie ging zur Terrassentür und blickte ihn flüchtig über die Schulter an. „Sei nicht albern.“ Aber ihre gespielte Hochnäsigkeit tarnte nur ihre plötzliche Angst.
„Warum zittern denn dann deine Hände?“
Jill lächelte schwach. „Na schön, ich bin etwas nervös. Es ist … Vergiss es.“
Er stellte seinen Becher ab und ging zu ihr. Er nahm ihr den Becher aus der Hand, stellte ihn auf den Tisch und ergriff ihre Hände. „Ich habe dich von der Sekunde an begehrt, als ich dich zum ersten Mal sah, Jill. Seit ich damals bei Nick war, bist du mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen.“
Sie blickte ihn überrascht an. „Du hast mich gleich begehrt?“
„Ja. Aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Das mit uns wird kein kurzes Abenteuer, Jill. Bist du dir darüber im Klaren? Wenn du es nämlich nicht bist, wird auch nichts geschehen.“
Sie betrachtete ihn nachdenklich. „Du hast doch gesagt, wir sollten die Sache langsam angehen lassen.“
„Ich habe gesagt, wir sollten abwarten, was geschieht. Und etwas geschieht mit uns. Genau in diesem Moment, mein Engel.“ Er konnte die Angst in ihren Augen sehen und verstand sie nur zu gut. Auch er kannte diese Angst.
„Du willst eine feste Beziehung?“, fragte sie zaghaft.
Obwohl er sich vor ihrer Reaktion fürchtete, brachte er es nicht über sich, sie anzulügen. „Ich schätze, ja.“
Jill trat einen Schritt zurück. „Was genau verstehst du darunter?““
Er verschränkte die Arme. Ihr Blick mahnte ihn zur Vorsicht, aber seine Antwort war aufrichtig. „Das, was man heute so nüchtern als Zweierbeziehung bezeichnet. Ich weiß nicht, ob sie bis an unser Lebensende halten wird, Jill. Aber es muss eine ehrliche Beziehung sein. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.“
Sie sagte nichts, sah ihn nur mit einer Mischung aus Angst und Verwunderung an.
Er fuhr zärtlich mit seinen Fingern über ihre Wange. „Ich werde dich nie belügen, Jill. Und ich werde nichts tun, was dich verletzen könnte.“
„Das kannst du doch gar nicht versprechen. Woher willst du wissen, was die Zukunft bringt?“
„Ich weiß, dass du mir sehr viel bedeutest, und ich möchte, dass du Teil meines Lebens wirst.“
„Du hast mir doch immer erzählt, dass eine Beziehung zu einer Karrierefrau für dich nicht infrage käme. Ich bin nicht nur Anwältin, Morgan. Ich arbeite in einer großen Kanzlei, und das bedeutet oft Überstunden bis spät in die Nacht hinein. Und wenn ich mich auf einen Gerichtstermin vorbereite, vergesse ich die Welt um mich herum. Würdest du das wirklich mitmachen? Das müsstest du nämlich.“
Es war nur natürlich, dass sie sich sicher sein wollte. „Ich will dich, und das gehört eben dazu. Dein berufliches Engagement ist …“ Er zögerte. Sollte ihr energischer Einsatz für ihre Ziele etwa einer der Gründe sein, warum ich mich in sie verliebt habe?, schoss es ihm durch den Kopf. „Nun, es ist einfach ein Teil von dir“, sagte er stattdessen und lächelte. „Weil das zu der Frau gehört, mit der ich zusammen sein will, auch wenn es mich dann und wann gewaltig stören wird.“
Ein kleines Lächeln glitt über ihre Züge. Am liebsten hätte er ihr alles Mögliche versprochen, aber er wollte keine falschen Hoffnungen bei ihr wecken. Außerdem konnte er ihr Streben nach Erfolg nur allzu gut verstehen. Jill war ihm so wichtig, dass er es einfach mit ihr versuchen musste.
„Zwischen uns besteht etwas, das ich nicht erklären kann. Ich weiß nur, dass es da ist. Willst du mit mir zusammen herausfinden, wo es uns hinführen wird?“
Als sie zögerte, packte ihn die nackte Angst. Verdammt, er hatte sich in Jill Cassidy verliebt. Er liebte ihr Lächeln und ihre Art zu lachen. Er liebte es, wie ihr seidiges Haar über ihre Schultern fiel. Und dass er an ihren Augen erkennen konnte, woran sie gerade dachte. Er liebte sogar ihr wohliges Seufzen, wenn sie ein Pastrami-Sandwich aß. Er liebte ihre schonungslose Direktheit genauso wie
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