Tiffany Exklusiv Band 06
denken? Ich will nicht, dass du das aufgibst, Jill.“
Sie fuhr mit einer Hand über seinen Brustkorb. „Ich gebe doch gar nichts auf. Meine Arbeit als Anwältin ist mir sehr wichtig, aber sie bedeutet mir nichts, wenn ich nicht mit dir zusammen sein kann. Ich liebe dich, Morgan.“
Sein Gesichtsausdruck wurde weicher. Viel weicher. Die Tür wurde geöffnet. „Na, ist sie hier?“, fragte Brenda und blieb dann erstaunt stehen. „He, Morgan. Schön, dass du wieder zur Besinnung gekommen bist.“
Morgan hätte es Jill nicht übel genommen, wenn sie ihn postwendend zum Teufel geschickt hätte. Er hatte die ganze Nacht in der Flughafenbar verbracht, und zwei umgebuchte Flüge später war er wieder nach Homer und zu Jill gefahren.
„Das bin ich“, bestätigte er, ohne den Blick von Jill zu nehmen.
Von draußen wurden auf einmal Stimmen laut. „Vielleicht ist das Carly“, hoffte Jill. Gemeinsam eilten sie zu ihrer Familie. Er wäre ihr überallhin gefolgt.
Als sie in die Vorhalle traten, hielt Wendy gerade einen kleinen Notizzettel in der Hand. „Das klebte am Spiegel. Ihr Wagen ist übrigens auch weg.“
Jill nahm den Zettel an sich und überflog hastig die kurze Nachricht.
Ich kann es nicht. Vergebt mir bitte. Ich liebe Euch. Carly
„Sie ist verschwunden!“, stieß Jill hervor.
„Ich wusste, dass sie nervös war“, sagte ihre Mutter. „Aber damit hätte ich nicht gerechnet.“
Ihr Vater sah sehr unglücklich aus. „Das hätte niemand erwartet.“
Er nahm seine Frau in die Arme.
Brenda öffnete die Tür zur Kapelle einen Spaltbreit. „Was sollen wir den Leuten da drinnen sagen?“
„Nichts“, erwiderte Morgan ganz ruhig und wandte sich an Jill. „Wir müssen ihnen nur mitteilen, dass es eine kleine Änderung gegeben hat.“
Jill starrte ihn mit ihren großen blauen Augen überrascht an.
„Heirate mich, Jill.“
„Jetzt?“
„Genau in dieser Sekunde. Heirate mich, mein Engel. Lass mich dich für den Rest deines Lebens lieben.“
Wieder wurden ihre Augen feucht, und sie schlang ihre Arme um seinen Hals.
„Bedeutet das Ja?“, fragte er.
„Ja.“
„Wie romantisch!“, riefen ihre Schwestern.
Morgan sah zu ihren Eltern hinüber. Marilyn betupfte sich ihre Augen mit einem Taschentuch. „Das ist eine wundervolle Idee. Meinst du nicht auch, Richard?“
„Jillian?“, fragte er.
Jill atmete einmal tief durch und sah dann ihrem Vater in die Augen.
„Willst du es wirklich?“, fragte der Reverend seine Tochter. „Liebst du ihn?“
Jill blickte wieder zu Morgan. Wenn sie daran dachte, was sie fast aufgegeben hätte … „Ja, Dad. Ich liebe ihn.“ Sie sagte dies mit einer Inbrunst, die Morgan zutiefst rührte.
Sie war tatsächlich ein Engel. Ein Engel, der sein Herz gestohlen hatte.
Wenn er daran dachte, dass er, anstatt seine Seele zu verkaufen, den Himmel auf Erden gefunden hatte … Sein Engel in Rot war seine große Liebe. Für den Rest seines Lebens.
Er war verrückt nach Frauen in Rot.
EPILOG
Jill schloss die Augen und stöhnte wohlig. „Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Hochzeitsnacht so verbringen würde.“
„Sei still“, ordnete ihr Bräutigam zärtlich an. „Ich weiß nicht, wie lange es dauert, wenn du dich andauernd bewegst.“
Sie öffnete ihre Augen und blickte zu Morgan hinunter. „Du hättest mir schon sagen können, dass du ein Fetischist bist.“
„Bitte?“ Morgan grinste sie verwegen an. „Und dich damit verschrecken, bevor ich meine geheimen Fantasien ausleben kann? Keine Chance, mein Engel.“
Jill musste lachen und zog den Saum ihres Negligés zurecht. „Es braucht schon einiges mehr, um mich zu verschrecken, als meine Zehennägel zu lackieren.“
Sie roch den schweren Duft der Rosen, der das Zimmer des Village Inn von der Verandatür aus erfüllte, und blickte ihren frischgebackenen Ehemann an. Morgan war gerade damit beschäftigt, auf ihre Zehennägel eine neue Schicht „Red Temptation“ aufzutragen, und so entging ihm ihr belustigtes Lächeln.
Wie er vorausgesagt hatte, hatte es keine Beschwerden über die plötzliche Änderung des Brautpaares gegeben. Die Cassidys waren wegen einer Hochzeit nach Homer gekommen, und die Feierlichkeiten waren wie geplant über die Bühne gegangen, auch wenn es ein paar überraschte Gesichter gegeben hatte.
Sie hatten nichts mehr von Carly gehört, aber damit hatte Jill auch nicht gerechnet. Wirklich erstaunt war sie über den Ausdruck reiner Erleichterung in Deans Gesicht, als ihr Vater ihm
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