Tiffany Exklusiv Band 06
er damit? Ich meine, ist er wirklich interessiert an ihr, oder versucht er nur, an sie heranzukommen, um ihrem Freund den Code zu stehlen und die Bombe unter der Botschaft zu entschärfen?“
Devin bemühte sich, nicht das Gesicht zu verziehen, und fuhr fort, zuvorkommend zu lächeln. „Engel und Teufel“ war eins von Sylvias älteren Bücher, und er hatte sich nicht viel mit dem Roman beschäftigt. Aber er glaubte zu wissen, was Sylvia erwidern würde. Oder zumindest, was er, Devin, gern von ihr gehört hätte.
„Er war immer interessiert an ihr. Vom ersten Augenblick an. Obwohl er sich als jemand anderer ausgab, waren seine Gefühle für sie immer echt.“
„Ist es dann nicht komisch, dass sie bei ihrem Freund geblieben ist?“
Das Erscheinen der Moderatorin, die das Interview geführt hatte, rettete Devin vor einer Begründung, wieso seine Sichtweise nicht zur Handlung des Romans passte.
„Es war ein großartiges Interview, Mr. Alexander. Wir hätten Sie sehr gern wieder bei uns, wenn Ihr nächstes Buch erscheint. Sie waren fabelhaft.“ Mit Mark im Schlepptau ging die Moderatorin zur Garderobe.
Toll. Großartig. Fabelhaft. Devin grinste. Das waren Komplimente, an die er sich gewöhnen konnte. Ja, diese Tour fing wirklich gut an. Aber trotz allen Lobs konnte er es kaum erwarten, Sylvias Meinung zu dem Interview zu hören.
Er schaute zum Regieraum hoch und sah Sylvia an die Scheibe treten. Er winkte ihr zu. Zuerst sah sie ihn nicht, aber als ihre Blicke sich trafen, erwiderte sie den Gruß und lächelte spontan.
Dieses eine Lächeln krönte einen Tag, von dem er geglaubt hatte, er könnte schöner gar nicht mehr werden. Sylvia bedeutete ihm, dass sie nun zur Treppe gehen würde, und er stieg über die Leitungen und Kabel und traf sie an der Tür zum Regieraum.
„Wie war Alexander?“, flüsterte er und legte einen Arm um ihre Schulter.
„Erstaunlich. Witzig, charmant, geheimnisvoll. Mehr hätte ich nicht verlangen können.“ Sie schaute lächelnd zu ihm auf. „Danke. Du warst große Klasse.“
Natürlich hab ich nichts anderes erwartet, dachte Sylvia. Von ihrem Platz im Regieraum aus hatte sie das Interview unruhig verfolgt, und das nicht nur, weil sie wegen der Medien nervös gewesen war. Nein, es war die Vorfreude auf später und die Sehnsucht nach Devin, die ihr keine Ruhe ließen, seit sie sich entschlossen hatte, doch mit ihm ins Bett zu gehen. Sie hatte das halbe Interview verpasst, weil ihre Gedanken ständig abgeschweift waren zu all den aufregenden Dingen, die sie mit ihm anstellen wollte, sobald sie wieder in ihrem Hotelzimmer wären.
Während der Rückfahrt zum Hotel glaubte sie, vor Ungeduld zu vergehen. Devin saß vorn und plauderte mit dem Taxifahrer, der das Interview im Radio gehört hatte. Aber das war wohl auch besser so, denn wenn er bei ihr im Fond säße, könnte sie bestimmt nicht die Hände von ihm lassen.
In ihrem Hotelzimmer angekommen, behielt sie seine Tür im Auge. Er wollte sich umziehen, und dann wollten sie sich treffen und unten im Restaurant zusammen etwas essen. Aber sie dachte nicht im Traum an Essen. Sie hatte etwas völlig anderes im Sinn.
Kurz entschlossen klopfte sie bei ihm an. Als er öffnete, starrte sie ihn an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihre Fantasien, wie diese Nacht verlaufen würde, schlossen keine Dialoge ein.
„He“, sagte er und zitierte wieder Alexander, „wir sollten aufhören, uns auf diese Art zu treffen.“
Er hatte sein Hemd aufgeknöpft, es stand jetzt offen und enthüllte eine muskulöse Brust.
„Äh …“, murmelte Sylvia und dachte: sehr geistreich. Er schien belustigt, und auf einmal fand sie die Sprache wieder. „Du könntest mir behilflich sein“, sagte sie, „anstatt bloß da herumzustehen und mich auszulachen.“
„Behilflich?“
„Ja, behilflich. Es ist nicht leicht.“ Sie deutete auf ihn und auf sich. „Das mit uns beiden.“
„Wobei soll ich dir denn helfen?“
„Ich habe den Entschluss gefasst, dich zu verführen. Und ich wäre dir dankbar für ein bisschen Kooperation.“
„Oh! Wenn das so ist, sollten wir es richtig machen. Komm herein.“
Als sie sich in einen Sessel setzte, lachte er.
„Was ist?“, fragte sie und merkte dann, dass sie unnatürlich steif dasaß, die Knie fest zusammengepresst und die Hände im Schoß gefaltet.
„Das ist nicht die ideale Pose, um jemanden zu verführen.“
Sie versuchte, sich ein wenig lockerer zu geben, und schlug die Beine übereinander. „Ich
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