Tiffany Exklusiv Band 06
dich verbunden hat?“
Der Hund sah mit glänzenden Augen zu ihm auf.
„Sie sieht nicht nur umwerfend gut aus, sondern ist auch wirklich klasse. Nur gibt es da einen anderen Mann, und …“ Ken hielt unvermittelt inne und lachte gequält. „Na ja, falls sie jemals herausbekommt, was ich getan habe, kann ich froh sein, wenn sie nicht Hundefutter aus mir macht.“
Crash hob den Kopf und bellte zustimmend.
5. KAPITEL
„Inzwischen nennt Dr. Baxter mich Terri, die fröhliche Schwester“, schwärmte Toni von ihrer einseitigen Romanze mit dem Chef der Entbindungsstation. „Ist das nicht süß?“
Georgia hob eine Braue. „Das nennst du Fortschritt? Er kann sich nicht mal deinen Namen richtig merken.“
„Na ja, du hast mit deinem Freund, mit dem du seit zehn Monaten zusammen bist, Telefonsex und nennst das Fortschritt.“
Das saß. „Tu mir einen Gefallen und sag dem Kerl deinen richtigen Namen, ja?“
„Aber es wird demütigend für ihn sein, wenn er merkt, dass er nicht weiß, mit wem er redet.“
„Und was ist mit dir, der Person, die er ständig mit dem falschen Namen anspricht?“
Toni seufzte. „Ich hoffe einfach weiter, dass er irgendwann auf mein Namensschild schauen wird.“ Ihr Blick fiel auf etwas hinter Georgia. „Oje, da kommt Dr. Story. Bis später.“
Georgia sah ihrer Freundin nach, die den Gang hinuntereilte. Dr. Story, der in ihrer Schicht diensthabende Notarzt, sah nicht besonders erfreut aus. Sein Mund war eine schmale Linie, seine Brille saß tief auf seiner Nase. Er ging direkt auf Georgia zu.
„Guten Morgen, Dr. Story.“
„Schwester Adams“, sagte er, „mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie in der Notaufnahme ein Tier versorgt haben. Das kann jedoch nicht stimmen, denn dadurch hätten Sie ja die ganze Abteilung in Gefahr gebracht, Jobs aufs Spiel gesetzt, ganz zu schweigen vom Leben der Patienten, die es in einem Notfall sicher lieber sähen, wenn die nächstgelegene Notaufnahme nicht wegen eines Verstoßes gegen die Hygienebestimmungen geschlossen wäre. Noch dazu durch das Verschulden einer eigensinnigen Krankenschwester, die eigentlich ein Vorbild für die gesamte Belegschaft sein sollte!“
Als er mit seiner Tirade fertig war, entschuldigte sie sich und versprach, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen würde.
„Falls doch“, warnte er sie, wobei sich seine Nasenspitze bewegte, „werden Sie auf der Stelle gefeuert.“
Seine Augen unterstrichen die Drohung – sie würde weder eine Abfindung noch ein Empfehlungsschreiben oder eine Abschiedsparty bekommen. Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon. Georgia schluckte hart. Zweite Chancen waren in dieser Branche rar, und sie würde es nicht vermasseln. In diesem Moment hegte sie einen tiefen Groll gegen Officer Medlock, weil er den verflixten Köter in die Notaufnahme geschleppt hatte. Aber auch, weil er ihr gestern Nacht nicht aus dem Sinn gegangen war, während sie und Rob sich miteinander vergnügten.
Bei dem Gedanken wurde ihr ganz warm ums Herz. Vielleicht war Rob doch der Mann, mit dem sie ihre Fantasien ausleben konnte. Ein Mann, der ähnlich wie sie nach außen hin völlig beherrscht wirkte, obwohl er insgeheim genau wie sie jemand suchte, der seine Leidenschaft entfesselte.
Gegen drei Uhr verließ Georgia das Krankenhaus und machte sich wie üblich auf den Weg zur Bushaltestelle. An einem Pfosten in der Nähe fiel ihr ein gelber Zettel auf. Sie blieb stehen und las, was darauf stand.
Hund entlaufen. Mischling, Rüde, langes vielfarbiges Fell. Hört auf den Namen Tralfaz.
Georgia verzog das Gesicht. Tralfaz? Kein Wunder, dass der arme Hund weggelaufen war.
Nachdem sie sich die Nummer auf dem Zettel notiert hatte, kam ihr eine Idee. Die Polizeiwache lag nur einen Block vom Gemeindezentrum entfernt. Sie könnte die Nummer unterwegs bei Officer Medlock abgeben. Wahrscheinlich hatte er den Hund ins Tierheim gebracht, aber sie konnte es wenigstens versuchen – allerdings nur des Hundes wegen, wie sie sich während der Busfahrt versicherte.
Georgia war noch nie auf einer Polizeiwache gewesen. Erstaunlich, wie verunsichert man sich durch die bloße Gegenwart von so vielen uniformierten Cops fühlte. Es war, als seien ihre sämtlichen Vergehen so sichtbar wie eine verschluckte Münze auf einem Röntgenbild.
Auf der Wache herrschte reger Betrieb. Georgia war gar nicht klar gewesen, dass es in dieser Stadt so viele kriminelle Aktivitäten gab. Sie wartete fünfundzwanzig Minuten in der Schlange,
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