Tiffany Exklusiv Band 06
tot sein.“
„Das nicht, aber Ihr Blutdruck ist erhöht. Leiden Sie unter erhöhtem Blutdruck?“
„Nein, bisher war er immer völlig normal.“ Allerdings hatte sein Körper vorher auch nicht auf Georgias Stimme reagiert. „Wahrscheinlich liegt es an der Aufregung heute. Kann ich trotzdem Blut spenden?“
Sie nickte. „Um sicherzugehen, müssen Sie Ihren Blutdruck aber in ein paar Tagen noch einmal messen lassen. Krempeln Sie bitte den Ärmel hoch.“
Er knöpfte den Ärmel seines Uniformhemdes auf. „Wir haben noch gar keinen Hot Dog zusammen gegessen. Um wie viel Uhr haben Sie Feierabend?“
„Erst in ein paar Stunden“, antwortete sie, und ihre Miene verriet nicht das geringste Interesse.
Wenn sie wüsste, dass er wusste, welche Laute sie auf dem Gipfel der Lust von sich gab, würde sie mit dem Skalpell auf ihn losgehen.
„Im Übrigen“, fügte sie hinzu, „müssen Sie etwas essen, sobald Sie mit dem Blutspenden fertig sind.“
Er drängte sie nicht, allerdings nur deshalb nicht, weil er ihr Versprechen hatte, dass sie heute Nacht wieder anrufen würde – vorausgesetzt, sie hatte noch nicht herausgefunden, dass sie die falsche Nummer wählte. Außerdem, je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto wahrscheinlicher wurde es, dass sie seine Stimme erkannte. Ihre nächtlichen telefonischen Rendezvous waren ohnehin gezählt, da ihr Freund sie sicher bald anrufen und sie spätestens dann ihren Irrtum bemerken würde.
Sie schlug ihre sexy Beine übereinander, während sie Häkchen auf dem Formular machte. Diese Frau war eindeutig erotischer als die Stripperin, die seine Kollegen engagiert hatten.
Ihre schmalen Finger glitten sanft wie Schmetterlinge über seine Haut, auf der Suche nach einer Vene. Ein prickelnder Schauer überlief Ken, und er legte seine Dienstmütze auf seine Hose, um den deutlich sichtbaren Beweis seiner Erregung zu verbergen. Georgia bemerkte die Bewegung jedoch und runzelte die Stirn.
Er wich ihrem Blick aus und pfiff vor sich hin, während er sich wieder unter Kontrolle zu bringen versuchte. Diese Frau machte ihn süchtig nach Sex.
„Da habe ich eine gute Stelle“, sagte sie und hob mutwillig grinsend die Nadel.
„Seien Sie bitte vorsichtig, Ma’am“, sagte er. „Ich bin sehr empfindlich … au!“
„Das hat doch nicht etwa wehgetan, oder?“
Ken verzog das Gesicht, als sie den Schlauch, der zu einem Plastikbeutel führte, an die Kanüle anschloss. „Nicht mehr als ein glühender Schürhaken im Auge.“
„Da Ihr Blutdruck erhöht ist, müssten Sie eigentlich rasch bluten“, erklärte sie fröhlich.
„Ich nehme an, das ist gut, oder?“
Sie grinste. „Es sei denn, Sie wurden von einem Polizeiwagen angefahren.“
„Und zu Ihnen in die Notaufnahme gebracht?“
„Ich helfe jedem Menschen, der in die Notaufnahme gebracht wird“, stellte sie klar. „Selbst dreisten und störrischen Menschen.“
Er wackelte mit den Brauen. „Oh, manchmal kann ich auch zum Tier werden.“
„Seien Sie still und bluten Sie.“
Mit ihrem Hantieren und Einstellen erregte sie ihn viel zu sehr. Er konnte ihren Anruf heute Nacht kaum erwarten.
„Haben Sie den Besitzer des Hundes gefunden?“, erkundigte sie sich nach einer Weile.
„Ich habe die Nummer angerufen, aber Crash war nicht ihr Hund.“
„Crash?“
Er zuckte die freie Schulter. „Ich fand, dass ich dem kleinen Kerl lieber einen Namen geben sollte, da er unter Umständen eine ganze Weile bei mir wohnen wird.“
Sie strich den Schlauch glatt, damit das Blut besser in den Beutel floss. „Haben Sie denn genug Platz?“
Es dauerte ein paar Sekunden, ehe er begriff, dass sie tatsächlich Konversation machte. „Ja. Meine Wohnung ist zwar alt, aber ziemlich groß. Außerdem lebe ich allein.“
„Aha.“
„Leben Sie allein?“, fragte er.
„Das geht Sie absolut nichts an.“
Er hatte es wieder einmal vermasselt. „Ich meinte eher, ob Sie noch bei Ihrer Familie leben.“
„Nein.“
Besonders gesprächig war sie nicht. „Haben Sie eine große Familie?“
„Eine Schwester und zwei Nichten, alle in Denver.“
Er schwieg, in der Hoffnung, dass sie ein wenig mehr erzählte.
„Mein Vater starb vor einigen Jahren, meine Mutter lebt noch. Meistens wohnt sie bei meiner Schwester.“
Sie sah nachdenklich aus, und Ken dachte an all die traurigen und glücklichen Momente in ihrem Leben, die er nie mit ihr teilen würde.
„Und wie ist es bei Ihnen?“, wollte sie wissen. „Haben Sie eine große
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