Tiffany Exklusiv Band 06
Wirkung meiner Medizin lässt nach. Können wir …“ Er hustete erneut, länger und heftiger diesmal. „Können wir diese Unterhaltung nicht ein andermal fortsetzen?“
„Natürlich“, erwiderte sie, bereute ihr schlechtes Timing und verfluchte Ken Medlock dafür, dass er sie dermaßen aufwühlte. „Wie wäre es mit …“
„Ich muss Schluss machen“, unterbrach er sie. „Ruf mich morgen Abend wieder an, ja?“
„Einverstanden.“ Doch er hatte schon aufgelegt. Sie stellte das Telefon zurück in die Basisstation und tadelte sich, dass sie so rücksichtslos gewesen war, obwohl er krank war. Am Samstag bei der Hochzeit würden sie noch genug Gelegenheit haben, sich zu unterhalten. Georgia entdeckte, dass die Nachrichtenanzeige an ihrem Anrufbeantworter blinkte. Jemand hatte angerufen, während sie mit Rob gesprochen hatte. Sie drückte die Wiedergabetaste.
„Danke, dass Sie dieses Temeteck-Produkt gekauft haben! Dies ist eine Test-Nachricht, mit deren Hilfe Sie die Lautstärke einstellen können. Drücken Sie die Eins, wenn Sie nicht wollen, dass diese Nachricht erneut abgespielt wird.“
Georgia stöhnte und drückte die Eins. Sie hasste das blöde Gerät inzwischen. Vielleicht war es kaputt. In der Hoffnung, ein Becher Eis anstelle eines erotischen Telefonats würde ihr beim Einschlafen helfen, ging sie in T-Shirt und Slip in die Küche. Einige Minuten lang stand sie vor dem offenen Kühlschrank, um sich Kühlung zu verschaffen. Dann ging sie mit ihrem Eisbecher ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen.
Sie aß einen Löffel voll Eis und fragte sich, was Rob in ihr sah. Er hatte gesagt, sie sei schön. Dabei hatte sie vor wenigen Tagen noch überlegt, mit ihm Schluss zu machen. Doch jetzt hatte sie ganz neue Seiten an ihm entdeckt. Sie freute sich schon auf Samstag, um zu sehen, ob er sich anders benahm, entspannter war. Hoffentlich würde der Telefonsex ihnen die Tür zu anderen Formen der Kommunikation öffnen. Bis jetzt war es so. Vielleicht würden sie feststellen, dass sie mehr gemeinsam hatten als nur ihre Liebe zum Detail und zu ausländischen Filmen.
Das Telefon klingelte, und Georgia meldete sich am Nebenanschluss. „Hallo?“
„Du hast mir etwas verheimlicht“, warf Toni ihr vor.
Georgia lachte. „Wovon redest du überhaupt?“
„Ich rede von dem großen, attraktiven Cop, der sämtliche Kollegen aus seinem Revier zu uns geschickt hat. Er sieht klasse aus. Und du warst so kratzbürstig zu ihm.“
„Wegen Ken Medlock hätte ich fast meinen Job verloren“, verteidigte sich Georgia.
„Aber er hat ganz allein dafür gesorgt, dass der Vorrat der Blutbank sich innerhalb weniger Stunden verdreifacht hat.“
„Das hat er nur gemacht, damit ich morgen Nachmittag mit ihm einen Hot Dog esse.“
„Oh, wie romantisch!“
„Toni, der Mann weiß genau, dass er mir auf die Nerven geht. Ich habe mich nur darauf eingelassen, weil es einem guten Zweck diente.“
„Ich glaube, er ist scharf auf dich. Und wie er ‚Ma’am‘ zu dir sagt – Junge, Junge.“
„Hör auf damit!“ Georgia wollte nicht daran denken. Jedenfalls nicht noch mehr, als sie es sowieso schon tat.
„Ich meine es ernst. Wahrscheinlich liegt es an dem vielen Telefonsex.“
„Gut, ich höre nicht mehr zu.“
„Es hat mit deiner Ausstrahlung zu tun. Sie ist sinnlich, Georgia, und der Cop springt darauf an. Sex verleiht eine erotische Ausstrahlung.“
„Von mir aus. Ich bin jedenfalls nicht an ihm interessiert.“
„Wieso nicht?“
Georgia malte mit dem Löffel Muster ins Eis. „Weil ich Rob habe und wir endlich die emotionale Wüste verlassen, in der wir uns so lange aufgehalten haben. Er fängt an, sich zu öffnen.“
„Das ist toll … nehme ich an.“
„Natürlich ist das toll. Warum sollte es nicht toll sein?“
„Ich muss immer an den Gesichtsausdruck von diesem Cop denken. Ich habe nie erlebt, dass Rob dich so angesehen hätte.“
„Du meinst, so spöttisch?“
Toni lachte. „Wenn du mich fragst, dann geht dieser Cop dir ganz schön unter die Haut, und Rob profitiert davon.“
Georgia rutschte der Löffel ab. „Das ist ja absurd! Im Übrigen nehme ich keinen Rat an von einer Frau, die sich von einem Mann mit dem falschen Namen anreden lässt, nur um sein Ego zu schonen.“
Toni seufzte. „Ich werde es Dr. Baxter morgen sagen.“
„Gut.“
„Ich werde ihm sagen, dass ich eine Namensänderung von Terri zu Toni habe vornehmen lassen.“
„Du bist ein hoffnungsloser
Weitere Kostenlose Bücher