Tiffany Exklusiv Band 06
„Normalerweise nicht.“
„Wie ist das nun mit Ihrer Schlaflosigkeit?“
„Man muss versuchen, den Stress irgendwie abzubauen.“
„Ich mache Fitnesstraining, aber es scheint nicht zu helfen.“
Georgia spielte mit ihrem Strohhalm. „Was ist mit Ihren privaten Beziehungen?“
„Was soll damit sein?“
„Na ja, haben Sie welche?“
„Falls Sie fragen wollen, ob ich eine Freundin habe, lautet die Antwort nein.“
Ihr Unterbewusstsein speicherte diese Information. „Ich meinte eher Freunde, Kollegen, Nachbarn.“
„Ich kenne viele Leute, nur bin ich nicht sicher, ob ich sie alle als Freunde bezeichnen würde.“
„Sehen Sie“, meinte Georgia. „Sie haben mir erzählt, Ihre Familie stünde Ihnen nah. Nur leben Sie nicht in ihrer Nähe. Wahrscheinlich sehnen Sie sich nach emotionaler Nähe.“
Er hob eine Braue.
Nervös blickte sie auf den Hund. „Wie die von Crash. Es ist bekannt, dass Haustiere blutdrucksenkend und entspannend wirken.“
„Ich finde es einfach schön, dass noch jemand in der Wohnung ist.“
„Ich habe selbst schon überlegt, mir ein Haustier zuzulegen“, gestand sie. „Damit ich Gesellschaft habe.“
„Leben Sie nicht mit Ihrem Freund zusammen?“
„Nein.“ Sie lebte allein, mit einer Couch, die hart wie Stein war.
Seine braunen Augen leuchteten. „Dann ist es also nichts Ernstes zwischen Ihnen?“
„Wir sind nicht verlobt, falls Sie das meinen.“ Wenn ihre Beziehung jedoch weiter solche Fortschritte machte, wie sie hoffte, würde ihre Mutter in naher Zukunft eine Hochzeit planen können.
„Waren Sie schon einmal verheiratet?“, fragte er.
„Nein. Sie?“
„Absolut nicht.“
Schön, das wäre geklärt. Sie vergeudete ihren Spätnachmittag mit einem aussichtslosen Flirt, wo sie eigentlich ihrem Freund beistehen und die neue Dimension ihrer Beziehung weiter erkunden sollte.
„In meinem Beruf erlebe ich immer wieder schlimme Dinge, die in kaputten Familien passieren“, erklärte er. „Sie sicher auch.“
Georgia nickte und aß schweigend weiter.
„Da fragt man sich, wie die Leute überhaupt zusammengekommen sind.“
Georgia nickte erneut, während sich ein seltsames Gefühl in ihr ausbreitete.
„Ich meine, wie soll man eigentlich wissen, ob jemand der richtige Partner für einen ist?“
Georgia befeuchtete sich die Lippen. „Man weiß es einfach, nehme ich an.“
„Rob ist also der Richtige für Sie?“
Georgias erster Impuls war es, Ken zu sagen, dass ihn das nichts anginge. Doch er wirkte so aufrichtig und freundlich, und sein Blick war so intensiv, als würde ihm die Antwort tatsächlich etwas bedeuten. „Ich glaube schon“, sagte sie daher. Wenn sie Rob nicht für den Richtigen hielt, was war sie dann, wenn sie diese Intimitäten mit ihm am Telefon teilte?
Ken lachte. „Ich komme anscheinend immer zu spät.“ Er biss erneut von seinem Hot Dog ab.
Dieser Mann brachte sie völlig durcheinander. Er war so charmant und faszinierend, und er erinnerte sie an jemanden … Sie erstarrte. Er erinnerte sie an ihren Vater. Gut aussehend mit einem gewinnenden Lächeln. So liebenswert, dass man ihm schnell seine Fehler vergab. Ihr Schlafzimmer hatte neben dem ihrer Eltern gelegen, sodass Georgia die Streitereien über die zwar seltene, aber dennoch schmerzliche Untreue mitbekommen hatte. Ihre Mutter weinte dann jedes Mal und war tagelang gekränkt. Ihr Vater machte ihrer Mutter Geschenke, bis er sie schließlich wieder zum Lächeln brachte, indem er ihr zärtliche Dinge ins Ohr flüsterte und ihren Hals küsste.
Georgia stand auf. „Ich muss gehen.“
Ken wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. „Schon?“
„Ja. Danke noch mal, dass Sie gestern Abend Ihre Kollegen mobilisiert haben. Viele von ihnen haben sich als regelmäßige Blutspender registrieren lassen.“
„Das freut mich. Aber ich hatte gehofft, wir beide könnten uns heute ein wenig länger unterhalten.“
Sie fegte sich ein paar Krümel vom Schoß und gab ihren letzten Bissen Crash. „Tut mir leid. Ich muss noch ein Hochzeitsgeschenk für morgen kaufen.“
„Was ist mit den Fotos?“
Hastig nahm sie die Kamera aus der Tasche und fotografierte Crash aus verschiedenen Winkeln. „Ich werde Ihnen die Bilder zuschicken“, versprach sie, während sie die Kamera wieder verstaute.
„Ich dachte, Sie wollten auch ein paar Bilder vom Park schießen.“
„Ich habe meine Meinung geändert. Danke für den Hot Dog.“
„Wie wäre es mit einem Abendessen?“, fragte er und
Weitere Kostenlose Bücher