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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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hatte sie ein halbes Jahr im Büro der Pflichtverteidigung gearbeitet. Daher wusste sie, dass die meisten der ehemals hoffnungsvollen Anwälte sich am Justizsystem aufrieben. Überarbeitet und unterbezahlt zu sein machte jedes Engagement auf Dauer zunichte.
    „Er ist ein guter Junge, Nick, und ich möchte, dass er einen guten Anwalt bekommt“, machte Morgan seinen Standpunkt klar. „Ich möchte nicht, dass wegen einer kleinen Dummheit sein ganzes Leben verpfuscht wird.“
    Jill konnte dem nur zustimmen, obwohl sie nicht die leiseste Ahnung hatte, um was es überhaupt ging. Aber jedermann sollte einen guten Anwalt haben.
    „Er ist mein bester Vorarbeiter“, fuhr Morgan fort, „und ich brauche ihn so schnell wie möglich wieder auf der Baustelle. Es ist wichtig.“
    Nick schüttelte schweren Herzens den Kopf. „Tut mir leid, Morgan. Ich würde dir gerne helfen, aber im Moment kann ich wirklich niemanden entbehren. Wenn es ein Strafprozess wäre, sähe es anders aus. Aber du musst verstehen, dass eine Sache wie diese nicht in meiner Entscheidungsgewalt liegt. Das muss der Vorstand entscheiden.“
    Jill konnte sehen, dass Morgan tief enttäuscht war, als er ihrem Boss die Hand schüttelte und dann abrupt die Kanzlei verließ. Aber sie hatte ihre eigenen Probleme, und einen wildfremden Mann anzuhimmeln war bestimmt keine Lösung.
    Oder doch?
    Nick kam in ihr Büro, die Hände in den Hosentaschen, und Jill biss sich schnell auf die Unterlippe. „Wie kommen Sie voran?“, fragte er, vor ihrem Schreibtisch stehend.
    „Gut.“ Sie legte ihren Kugelschreiber auf den Tisch und war sich völlig klar darüber, was sie gerade versuchte zu tun. „Worum ging es vorhin?“
    Nick schüttelte mitleidig den Kopf. „Einer seiner Angestellten hat eine kleine Party zu seinem einundzwanzigsten Geburtstag gefeiert und dabei ein bisschen über die Stränge geschlagen. Jetzt erwartet ihn eine Anklage wegen Sachbeschädigung und Erregung öffentlichen Ärgernisses. Ich würde ihm ja gern helfen, aber Sie haben es ja gehört. Außerdem hat unsere Abteilung in letzter Zeit keine Gewinne abgeworfen, und ich würde uns alle in Teufels Küche bringen, wenn ich einen größeren Fall zugunsten einer solchen Kleinigkeit ablehnen würde.“
    Jill musste ein Grinsen unterdrücken. „Können Sie den Fall nicht selbst übernehmen und die Firma außen vor lassen?“
    Nick setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber und schlug die Beine übereinander. „Am liebsten auf der Stelle, aber leider haben wir in zwei Tagen den Simmons-Prozess, und in der nächsten Woche kommt noch die Verhandlung von Martinez dazu. Und Sie wissen doch, wie das hier läuft. Ich meine, wie viele Stunden haben Sie allein in den letzten zwei Monaten an diesen beiden Fällen gearbeitet? Montgomery weiß schon, was er von seinen Leuten erwarten kann.“
    Und ob sie das wusste. Die halbjährlichen Sitzungen bei Mr. Montgomery waren legendär. Er erklärte seinem Mitarbeiterstab dann immer erneut, dass die Anwaltskanzlei zum Geldverdienen da sei. Natürlich war Jill das völlig klar, aber andererseits sehnte sie sich danach, den attraktiven Mann von vorhin wiederzusehen und ihm zu helfen.
    Natürlich nicht aus erotischen Gründen, versicherte sie sich schnell selbst und beugte sich über den Schreibtisch. „Die Kanzlei kann diesen Fall also nicht übernehmen?“
    Nick nickte. „Montgomery würde der Schlag treffen.“
    „Aber wenn Sie den Fall nun quasi privat an einen Kollegen abgeben würden?“
    Nick runzelte die Stirn. „Nein, Jill“, sagte er mit fester Stimme, denn er ahnte, worauf sie hinauswollte. „Morgan Price ist ein Freund. Ich würde ihm sehr gern helfen, aber die Firma kann im Moment nicht auf Sie verzichten. Wir haben zwei wichtige Prozesse …“
    „Ich könnte ihn durchaus vertreten.“
    Eigentlich sollte sie ihren Kopf untersuchen lassen. Nicht weil sie diesen Fall übernehmen wollte, sondern wegen der Hintergedanken, die sie dabei hegte. Sie brauchte jemanden, der ihr einen Gefallen tat, und Morgan Price suchte einen Anwalt für seinen Angestellten. Warum sollte der gute alte Tauschhandel nicht auch im heutigen Los Angeles funktionieren?
    „Das wird die Kanzlei niemals zulassen.“
    „Ich rede nicht von der Kanzlei, Nick. Ich meinte, ich könnte ihn doch vertreten.“
    „Haben Sie die Besprechung heute Morgen verpasst? Sie können keinen neuen Fall übernehmen, solange Sie noch an Fällen der Kanzlei arbeiten. Außerdem brauche ich Sie als Assistentin

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