Tiffany Exklusiv Band 06
Abend vorher Arbeit aus ihrem Büro mit nach Haus genommen, außerdem gab es in dieser Gegend auch eine öffentliche Bibliothek mit einer ausgezeichneten juristischen Abteilung. Das war eine gute Gelegenheit, einige Dinge nachzuschlagen, die sie später mit Nick besprechen wollte.
„Sie wissen nicht zufällig, wo die öffentliche Bücherei ist?“, fragte sie Morgan, nachdem Eddie gegangen war. „Ich habe da noch zu arbeiten.“
Sie gingen die neunte Straße in Richtung der Main Street hinunter, wo ihr Wagen stand. „Ich vermute, die nächste öffentliche Bücherei befindet sich in San Bernadino.“ Morgan fasste unterstützend ihren Ellenbogen. „Aber das ist eine raue Gegend. Es wäre mir lieber, wenn Sie mein Büro benützen würden.“
Wieder sandte der Klang seiner Stimme heiße Schauer durch ihren Körper. Wenn es ihr nicht gelang, sich in den Griff zu kriegen, wäre sie spätestens nach ihrer Rückkehr aus Homer nur noch ein Haufen wehrlose Masse.
„Was nun?“, fragte Morgan, als sie die Straße überquerten. Die Berührung seiner langen, braun gebrannten Finger, die noch immer ihren Ellenbogen umfasst hielten, hinterließ ein angenehmes Kribbeln auf ihrer Haut.
„Wenn ich mit Eddie gesprochen habe, muss ich mich mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung setzen und die Sache durchsprechen. Eddie ist ein guter Kerl, und die Sache wird wahrscheinlich für ihn noch einmal glimpflich ausgehen. Eventuell muss er gemeinnützige Arbeit verrichten, oder er erhält eine kurze Bewährungsstrafe, aber wohl nicht mehr.“
Sie erreichten ihren Wagen, und sie stellte ihre Handtasche darauf ab, um nach dem Schlüssel zu suchen.
„Ihr Auto?“, fragte Morgan, und sie konnte an seiner Stimme hören, dass etwas nicht in Ordnung war.
Sie sah Morgan kurz an und betrachtete dann ihren Wagen. „Oh, nein!“, entfuhr es ihr, als sie den platten Hinterreifen entdeckte.
„Ich habe eine gewisse Übung im Reifenwechseln“, bemerkte Morgan.
Jill kam sich vor, als würde sie vom Pech verfolgt. „Ich weiß Ihr großzügiges Angebot wirklich zu schätzen, aber das ist leider mein Ersatzreifen.“ Vor nicht ganz einer Woche hatte sie schon mal einen Platten gehabt und bislang keine Zeit gefunden, sich einen neuen Ersatzreifen zu besorgen. Ihr fiel das Sprichwort ein, das ihre Großmutter immer gern zitiert hatte: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“
Morgan kniete sich nieder, um den Reifen zu begutachten. „Da ist der Übeltäter.“ Er deutete auf einen langen, rostigen Nagel, der aus dem Gummi ragte.
Jill holte ihr Handy aus der Handtasche und drückte auf den Einschaltknopf. Das Display blieb leer. Sie drückte noch ein paar Mal auf den Knopf, aber es passierte nichts. „Keine Verbindung! Ich kann es nicht glauben.“
Morgan erhob sich. „Ich habe meines in meinem Transporter. Sie können von dort aus anrufen, und während wir auf den Abschleppdienst warten, können wir uns an der Ecke etwas zu essen holen.“
„Ich versteh das nicht.“ Wieder und wieder drückte sie den Einschaltknopf, während sie neben Morgan herging. „Heute Morgen hat es noch funktioniert.“
„Herzlich willkommen im Zeitalter der Hochtechnologie“, scherzte er und holte seine Wagenschlüssel aus der Hosentasche.
Er öffnete ihr die Wagentür, und sie stellte ihren Aktenkoffer hinein. „Das wird wohl das Beste sein. Ich habe hier in der Nähe keine Telefonzelle gesehen.“
Sie begutachtete den großen Transporter und fragte sich, wie sie mit ihrem kurzen Seidenkleid in die Fahrerkabine klettern sollte. Schließlich hielt sie sich an dem Sitz fest und wollte sich hochziehen.
Morgan trat hinter sie und umfasste ihre Hüften. Die Berührung seiner großen Hände jagte ihr einen wohligen Schauer durch den Körper. Sie blickte ihm in die Augen, und für einen Moment stockte ihr Atem. In seinem Blick lag eine Begierde, die sie in Aufruhr versetzte.
Er trat noch näher an sie heran, und sie verspürte eine Hitzewelle, die sich von ihrem Kopf bis zu den Füßen ausbreitete. Aber diese Hitze war nicht die Hitze eines Sommertages, sondern Ausdruck purer sexueller Lust.
Als wäre sie leicht wie eine Feder, hob er sie auf den Wagensitz. Jill war plötzlich wie erstarrt. Sie saß einfach da, ihre Füße baumelten vom Beifahrersitz herunter, und sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden, sondern verspürte zu ihrem eigenen Erschrecken das Bedürfnis, ihn so zu küssen, bis sie beide atemlos waren vor
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