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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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kaum mutmaßen konnte, wie lang ihre blonde Pracht wohl tatsächlich war. Er musste sich schwer beherrschen, um nicht einfach die Hand auszustrecken und die Haarnadeln herauszunehmen.
    Er lehnte sich zu ihr nach vorn und sog ihren Duft ein. „Ist das die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin?“, fragte er sie leise.
    Jill blickte in die Richtung, in die er kaum merklich gedeutet hatte, und nickte, bevor sie sich langsam zu ihm umdrehte. Ihre Blicke trafen sich, und es war, als sprühten Funken zwischen ihnen.
    „Ja. Sie scheint mir noch neu auf dem Posten zu sein. Ich nehme an, dass sie heute nur jemanden vertritt. Aber diese Vorverhandlungen sind reine Routine, und ich glaube nicht, dass heute allzu viel passieren wird.“
    O ja, dachte er mit einem Anflug von Selbstironie. Bislang war jedenfalls nicht viel passiert. Außer dass er seinen Blick nicht von ihren vollen pfirsichfarbenen Lippen wenden konnte. Außer dass er sich die ganze Nacht in seinem riesigen Bett herumgewälzt hatte, weil er immerzu an sie hatte denken müssen.
    Er versuchte, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die er heute auf jeden Fall erledigen musste, aber es gelang ihm nicht, Jill aus seinen Gedanken zu vertreiben. Also versuchte er, seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen im Gerichtssaal zu richten, und beobachtete die anderen Verfahren, aber der zarte Duft ihres Parfüms wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum.
    Anderthalb Stunden später wurde Eddies Name aufgerufen. Jill stand auf und trat mit Eddie durch die kleine Schwingtür hindurch vor den Richtertisch.
    „Jill Cassidy, Euer Ehren. Ich vertrete den Angeklagten Edward Burton.“ Dann setzte sie sich mit ihrem Aktenkoffer an den Schreibtisch der Verteidigung.
    Morgan beobachtete angespannt das Geschehen und natürlich Jill. Von einer Sekunde zur anderen war alles Weiche von ihr abgefallen, und sie verhielt sich nur noch dienstmäßig. In ruhigem, überlegtem Ton trug sie vor, dass die Anklage wegen Sachbeschädigung fallen gelassen worden war, und Minuten später war es auch schon vorbei, genau wie Jill es vorausgesagt hatte.
    In kürzester Zeit gelang es ihr, eine Vertagung von drei Monaten zu erreichen und die Höhe der Kaution um die Hälfte herunterzuhandeln.
    Morgan war beeindruckt.
    Und enttäuscht.
    Sosehr ihn Jill Cassidy auch als Frau ansprach und ihn in Erregung versetzte, wann immer er an sie denken musste, eine Beziehung zu ihr schien ihm unmöglich. Er hatte nichts gegen berufstätige Frauen. Er war im Gegenteil davon überzeugt, dass jedem Menschen die gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit zustand, unabhängig von seinem Geschlecht. Und dass auch Frauen ein Recht darauf hatten, sich ihre Arbeit selbst auszusuchen. Eine langfristige Beziehung aber zu einer Frau, die immer ihren Aktenkoffer mit sich herumtrug, konnte und wollte er sich nicht vorstellen. Zu dumm, dass er nicht der Typ für eine Nacht war, denn er zweifelte keine Sekunde daran, dass sie beide ihren Spaß haben würden.
    Nein, entschied er für sich. Trotz der unglaublichen Anziehungskraft zwischen ihnen würde es das Beste sein, wenn er etwas Abstand zu ihr hielt. Wenn er erst einmal die Anwaltskosten bezahlt hatte, wäre seine Verbindung zu Jill automatisch beendet.
    Als sie mit Eddie auf ihn zukam, fühlte er fast so etwas wie Bedauern. Aber er hatte schon als Kind lernen müssen, dass Karrierefrauen und Familie nicht zusammenpassten. Das war wie Feuer und Wasser, wie er auch in seinem späteren Leben immer wieder hatte feststellen müssen, aber das war auch gut so. Jill war eine Frau mit strahlendem Lächeln, gewitztem Verstand und einer solchen sexuellen Ausstrahlung, dass ihr sogar der frömmste Mönch verfallen wäre. Eine solche Frau würde ihm nichts als Kummer bringen, wenn er sie zu dicht an sich heranließ.
    Eine Frau wie Jill kann die Herzen der Männer reihenweise brechen, dachte er, als er hinter ihr aus dem Gerichtssaal ging.
    Das eigentliche Problem war, dass er im Moment nichts dagegen hatte, sich das Herz brechen zu lassen.
    Jill trat in die warme Junisonne hinaus und versprach, Eddie später am Nachmittag zu treffen. Sie wartete so lange, wie Morgan ihm noch Anweisungen für die Arbeit gab.
    Dann blickte sie auf ihre Uhr. Die Angelegenheit hatte mehr Zeit gekostet, als sie angenommen hatte, und es war beinahe schon Mittag. Es machte wenig Sinn, die sechzig Meilen zu ihrem Büro zu fahren, wenn sie nachher sowieso wieder hierher zurück musste. Glücklicherweise hatte sie sich am

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