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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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ungehalten, obwohl es durchaus einzusehen war, dass ihre Arbeit während eines laufenden Prozesses Vorrang hatte.
    Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. Eigentlich hatten sie nichts miteinander zu tun. Sie hatten sich noch nicht einmal privat getroffen. Sie hatten lediglich einen Tauschhandel abgeschlossen, einen mündlichen Vertrag sozusagen, und das gab ihm keinesfalls das Recht, ungehalten oder missmutig zu sein, wenn sie wegen dringender beruflicher Pflichten keine Zeit für ihn erübrigen konnte. Dieses Recht hatte überhaupt kein Mann und ein Scheinverlobter schon gar nicht.
    Es war nicht so, dass sie ihn nicht mochte. Sie musste sich nur an das Verlangen erinnern, das sie verspürt hatte, als er sie küssen wollte. Und dass sie enttäuscht gewesen war, von seinen Männern unterbrochen worden zu sein, bedeutete letztlich gar nichts. Außer natürlich, dass sie sich stark zu ihm hingezogen fühlte.
    Keine umwerfend neue Erkenntnis, dachte sie und widmete sich wieder ihrer Lektüre. Schon als sie sich das erste Mal sahen, hatte sie sich ehrlich eingestanden, dass sie ihn für einen äußerst attraktiven Mann hielt.
    „Ich muss Sie einmal küssen.“
    Seine Worte waren ihr noch genauso gegenwärtig wie an jenem Tag, an dem er sie ausgesprochen hatte. Sie verspürte wieder dieses Kribbeln im Bauch wie damals, als er seinen Wunsch mit leiser, leicht rauer Stimme vorgebracht hatte.
    Ein lauter Seufzer entfuhr ihr. Die Tatsache, dass sie ihn sexy fand, bedeutete nichts anderes, als dass er eben ihre weiblichen Sinne ansprach. Aber sie war keine naive Jungfrau mehr. Und sie hatte an nichts Interesse, was über ihren nüchternen Tauschhandel hinausging. Nur weil sie ein paar Verabredungen, genau genommen Arbeitstreffen, hatte absagen müssen, hieß das noch lange nicht, dass sie ihm gegenüber unsicher war.
    „Ich stelle mich immer meinen Problemen“, murmelte sie wie zur Bekräftigung. Sie war stolz auf ihre Fähigkeit, Entscheidungen treffen zu können und diese dann auch energisch zu vertreten.
    „Warum sagen Sie Ihrer Familie nicht die Wahrheit?“, hatte er gefragt.
    Ihr Stirnrunzeln verstärkte sich, also entschloss sie sich, nicht länger über diesen Mann nachzudenken, der ihren Puls rasen und ihre Knie weich werden ließ. Sie musste sich jetzt unbedingt auf diesen Fall konzentrieren, um ihren Klienten herauszuboxen. Es würde ihrem Klienten herzlich wenig nützen, wenn sie ihre Gedanken daran verschwendete, ob Morgan wirklich so gut küssen konnte, wie sie insgeheim vermutete.
    Morgan wartete bis halb acht vor Jills Apartmenthaus. Er war nicht nachtragend und wusste aus eigener Erfahrung, dass man beim Arbeiten teilweise keine Rücksicht auf sein Privatleben nehmen konnte, aber jetzt schon zum dritten Mal versetzt worden zu sein war selbst für ihn zu viel. Er beschloss, zu ihrem Büro zu fahren, und kaufte vorher noch kurz in einem kleinen Delikatessenladen ein. Sein Entschluss hatte nichts damit zu tun, dass er sich danach sehnte, Jill wiederzusehen, redete er sich ein, es war ja lediglich ein Geschäftstreffen, um die Einzelheiten für die nächste Woche zu besprechen.
    Immerhin hatten sie einen Handel abgeschlossen, und Jill hatte ihren Teil des Abkommens bereits erfüllt, indem sie Eddie vor Gericht freibekommen hatte. Nun musste er seinen Teil der Abmachung einhalten und bei ihrem kleinen Schwindel mitspielen. Zu diesem Zwecke mussten sie ihre Rolle als Verlobte zumindest einmal proben.
    Er erreichte das riesige Bürogebäude und stellte seinen Wagen auf dem verwaisten Firmenparkplatz ab. Der einzige Wagen, der noch auf dem Parkdeck stand, war Jills. Morgan hatte keine Ahnung, warum sie so spät noch im Büro zu tun hatte, aber er war sich sicher, dass sie sich keine Zeit zum Essen genommen hatte. Ganz zu schweigen davon, dass sie noch nicht einmal die Zeit gefunden hatte, ihn anzurufen und abzusagen.
    Die Türen der Kanzlei waren nicht verschlossen, und als er die Büroräume betrat, nahm er einen Lichtschein unter der Tür des Konferenzraumes wahr.
    Er öffnete die Tür, und als er Jill an dem riesigen Mahagonitisch sitzen sah, war ihm alles klar.
    Gewaltige Stapel von Aktenordnern türmten sich auf dem Tisch um sie herum. Überall lagen Notizzettel und Dokumente herum. Jill saß mit dem Rücken zu ihm gewandt und war in ein Buch vertieft. Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen und ihre Beine auf einen anderen Sessel hochgelegt. Durch ihre hauchdünne Strumpfhose konnte er erkennen, dass sie ihre

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