Tiffany Exklusiv Band 06
Verlangen.
„Vielen Dank, Jill.“ Er grinste sie schief an. „Für alles, was Sie heute für mich getan haben.“
Wofür bedankte er sich bloß? Sie hatte ihn noch nicht einmal geküsst.
Er schloss die Tür, und Jill schrak aus ihrem Tagtraum auf. „Oh, bitte schön.“ Sie hoffte, dass es ihm nicht auffallen würde, dass sie ganz rot im Gesicht war. Und das nicht, weil sie zu lange in der Sonne gewesen war.
Morgan schwang sich auf den Fahrersitz, und Jill setzte ihre Sonnenbrille auf. Sie überlegte, was wohl das kleinere Übel war: ihrer Familie zu gestehen, dass sie noch immer allein lebte, oder ihre Zeit mit einem Mann zu verbringen, der die Sünden des Fleisches nicht ganz so schlimm erscheinen ließ, wie ihr Vater es immer gepredigt hatte.
Morgan warf den letzten Zementsack auf die Ladefläche seines Lieferwagens. Er hatte die letzten paar Stunden in seinem Lagerhaus verbracht in der Hoffnung, durch harte körperliche Arbeit endlich Jill aus seinem Kopf zu verbannen.
Doch auch die Stunden der Trennung konnten nichts daran ändern, dass sein Herz jedes Mal schneller schlug, wenn er an ihr strahlendes Lächeln und ihre blauen Augen dachte. Unwillkürlich fragte er sich, ob ihre Lippen so süß schmeckten, wie er es sich die ganze Zeit über vorstellte.
„Sie ist eine Karrierefrau“, sagte er laut zu sich selbst, während er im Lager nach einem festen Strick suchte. „Und das bedeutet: ansehen, aber nicht anfassen.“
Wie kam er bloß auf solche Gedanken?, grübelte er, während er die Ladung festzurrte. Sie für heute Nachmittag in sein Büro einzuladen war auch keine allzu gute Idee gewesen.
Ihr Parfüm brachte ihn immer wieder durcheinander.
Schon das leise Rascheln ihrer Strumpfhose, wenn sie von einem Stuhl aufstand, hatte jedes Mal seine Fantasie beflügelt. Und als sie auf der Tastatur ihres Laptops getippt hatte, brachte der Anblick ihrer Hände ihn auf die unmöglichsten Gedanken.
Er war in sein Lagerhaus gefahren, um endlich diese erotischen Zwangsvorstellungen loszuwerden, die ihn jedes Mal überfielen, wenn er sie ansah oder auch nur ihren Duft wahrnahm. Diese Frau mit ihrem überwältigenden Lächeln bedeutete mehr Ärger als eine Überprüfung durch das Ordnungsamt. Und Ärger war das Letzte, was er im Moment gebrauchen konnte. Schon gar nicht Ärger von der Sorte, wie ihn Jill Cassidy bedeutete. Und dennoch konnte er nicht leugnen, dass sie ihn über alle Maßen interessierte.
Er beendete seine Arbeit und begab sich in den Hof, der im gleißend hellen Sonnenschein dalag.
Was fand er nur so anziehend an ihr? Er kannte sie doch kaum. Aber wahrscheinlich würde er eher einen Sechser im Lotto haben als eine Antwort auf diese Frage bekommen. Er musste sie nur ansehen, und schon waren alle seine guten Vorsätze verschwunden.
Er hatte sich die letzten vierundzwanzig Stunden wie ein Trottel benommen.
Die Hintertür wurde knarrend geöffnet, und ohne aufzublicken, wusste er, dass es sich nur um Jill handeln konnte. Er konnte die Absätze ihrer Pumps auf dem Betonboden klacken hören, und im nächsten Augenblick war er hellwach.
„Die Werkstatt hat gerade angerufen, um mir zu sagen, dass mein Wagen fertig ist!“, rief sie ihm im Gehen zu. „Ich wollte eigentlich ein Taxi rufen, aber Ihre Sekretärin sagte, Sie wären nicht allzu beschäftigt.“
„Ich bin sofort fertig“, antwortete er und überprüfte noch einmal die Ladung. Er drehte sich um und erstarrte. Der Anblick ihrer wohlgeformten Beine verdrängte den Entschluss, sich niemals mit einer Karrierefrau einzulassen. Wie gern hätte er die Hand über diese Beine gleiten lassen …
Er fluchte leise und riss sich von dem Anblick los.
„Meine Güte, ist das heiß“, bemerkte Jill. Sie kam auf den Lieferwagen zu, und wieder fiel sein Blick auf ihre Beine. „Herrschen hier immer solche Temperaturen?“
Sie lehnte sich neben ihn an die Ladefläche. Er atmete den Duft ihres verführerischen Parfüms ein und fragte sich, an welchen Stellen ihres Körpers sie es wohl aufgetragen hatte. Es war so betörend, dass er sich wie berauscht vorkam. Er fühlte eine Hitze in sich aufsteigen, die selbst die Außentemperatur übertraf.
Er nahm sich zusammen und sah sie an. „Nicht immer“, antwortete er. Wenn doch nur ihre Augen nicht so leuchten würden und ihr Lächeln nicht so bezaubernd wäre! Vielleicht wäre der Wunsch, sie zu küssen, dann nicht ganz so überwältigend.
Wie sollte er bloß fünf Tage mit dieser Frau zusammen sein,
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