Tiffany Exklusiv Band 06
Zehennägel heute rosa lackiert hatte.
Sicher war ihm sehr wohl bewusst, dass Jill und er niemals eine Beziehung eingehen konnten. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie die schönste und sinnlichste Frau war, die er je gekannt hatte. Sie war der Typ Frau, für die im Mittelalter Ritter Burgen erstürmt hatten. Und die er für fünf Tage und fünf Nächte ganz für sich haben würde.
Sie hatte die Ärmel ihrer weißen Seidenbluse hochgerollt, und von seiner Stelle an der Tür aus konnte er sehen, dass ihr schwarzer Rock weit hochgerutscht war.
Zum ersten Mal sah er sie mit offenen Haaren, und dieser Anblick übertraf seine Erwartungen. Die seidigen Strähnen flossen über ihre Schultern, und er verspürte den starken Drang, seine Hände in diese goldene Pracht zu schieben und sie zu streicheln.
Seine Hände verkrampften sich, und die braune Papiertüte, die er mitgebracht hatte, knisterte.
Jill drehte sich überrascht um, aber als sie ihn erkannte, glitt ein freudiges Lächeln über ihr Gesicht. Dieses Lächeln traf ihn wie ein Schlag.
Sie freute sich wirklich, ihn zu sehen.
Nie im Leben würde er dieses Lächeln wieder vergessen.
Finger weg, ermahnte er sich selbst. Sie ist eine Karrierefrau.
Sein Verstand sagte ihm, dass dies die Wahrheit war.
Sein Herz versuchte, die Tatsachen verzweifelt zu leugnen.
Seinem Körper war das alles egal.
Jill wirkte plötzlich etwas verwirrt, und sie schaute kurz auf ihre schmale goldene Armbanduhr. „Morgan, es tut mir so leid.“ Sie stand auf und kam auf Strümpfen um den Tisch herum. „Die heutige Verhandlung war eine reine Katastrophe für uns. Darum musste ich heute neu recherchieren und habe darüber völlig die Zeit vergessen.“
„Das sehe ich.“ Er trat in den Raum und sah sich um. Eigentlich sollte es ihm nichts ausmachen, dass sie ihn einfach vergessen hatte, schließlich waren sie kein Paar. Aber es kränkte ihn dennoch ein wenig, denn sie war immer in seinen Gedanken.
Sie blickte ihn schuldbewusst an. „Ich muss mich entschuldigen. Ich hätte Sie anrufen sollen.“
„Das macht nichts, ich war gerade in der Nähe. Haben Sie Hunger?“
Da war es wieder, dieses unglaublich strahlende Lächeln, das seiner Fantasie immer neue Nahrung gab. „Und ob! Was immer Sie auch dabei haben, es riecht himmlisch.“
Sie ist himmlisch, dachte er. „Ich dachte mir schon, dass etwas dazwischengekommen ist, und habe vorsichtshalber ein wenig eingekauft.“ Er stellte die Tüte auf den Tisch. „Da wir es offensichtlich nicht schaffen, essen zu gehen, habe ich das Essen mitgebracht.“
Sie lächelte verlegen. „Tut mir leid, Morgan. Ich konnte ja nicht ahnen, dass der Staatsanwalt eine Jugendsünde unseres Klienten ausgraben würde. Es ist eine heikle Sache, und wir haben nur bis Montag Zeit, eine Gegenstrategie zu entwickeln.“
Morgan zuckte mit den Schultern, als ob er keinen Wert auf eine Entschuldigung legen würde, aber das war eine Lüge. „Ich dachte immer, dass Jugendstrafen automatisch gelöscht werden, wenn man volljährig wird.“
Jill zog sich einen Ledersessel heran und setzte sich. „Das stimmt, außer wenn sie als Beweis in einem Prozess dienen können. Mein Klient wird wegen Veruntreuung von Stiftungsgeldern angeklagt. Er ist ein geachteter Bürger, und wir haben die Verteidigung auf seinem untadeligen Ruf aufgebaut. Unglücklicherweise haben wir nichts von seiner Jugendstrafe gewusst, und dabei handelt es sich ausgerechnet ebenfalls um Veruntreuung.“
„Und nun suchen Sie nach einer Möglichkeit, dass diese Vorstrafe nicht als Beweismittel zugelassen wird.“
Jill nickte. „Sehr gut. Darum muss ich auch all diese Ordner wälzen. Nick hofft, dass es irgendeinen Präzedenzfall gibt, den wir ins Feld führen können.“
Morgan stellte die Papiertüte auf den Tisch. „Pastrami auf Roggenbrot oder Roastbeef mit Meerrettich?“
„Pastrami.“ Sie schaute in der Tüte nach. „Haben Sie auch Kartoffelsalat?“
„Kartoffel- und Nudelsalat, nur um sicherzugehen.“
Sie holte die Sandwiches und Salate aus der Tüte. „Ich mag Männer, die an so etwas denken.“
Er musste lachen, und sie ging um den Tisch herum zu einem kleinen Kühlschrank, der in einen Schrank eingelassen war. „Wir sind auf Überstunden eingerichtet, wie Sie sehen. Mineralwasser oder Bier?“ Auf einmal grinste sie. „Wir können uns aber auch einen schönen Weißwein gönnen.“
„Was immer Sie möchten.“ Morgan konnte einfach nicht seinen Blick von
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