Tiffany exklusiv Band 19
das hier erklären müssen.“
Er nahm ihren Arm und zog sie in eine Ecke, wo sie ein bisschen mehr Ruhe hatten. Nachdem er ihren Arm wieder losgelassen hatte, lehnte er sich gegen die Wand und ließ sie auf diese Art wissen, dass er nicht weggehen würde, bevor sie ihm seine Frage beantwortet hatte.
„Dieser Zeitpunkt ist so gut wie jeder andere, Miss Chase. Sie haben gerade zehntausend Dollar für mich geboten. Und auch wenn ich mir vorstellen kann, dass Sie ein Menschenfreund sind …“, er betrachtete sie und stellte fest, dass ihr Kleid nicht von einem bekannten Designer stammte, aber teuer aussah, „weiß ich, dass Sie das Geld nicht nur dafür ausgegeben haben, um den Kampf gegen das Analphabetentum zu unterstützen. Da hätten Sie auch einen Scheck schicken können und sich hier nicht blicken lassen müssen. Also, was erwarten Sie von mir?“
„Woher wollen Sie wissen, dass ich nicht einfach nur einen kleinen Urlaub machen möchte?“, entgegnete sie, wobei ihre grauen Augen noch größer wirkten. Sie sah jetzt ein bisschen ängstlich aus, was ihn irgendwie faszinierte.
„Ich kann hellsehen“, witzelte er.
Mit der Zungenspitze befeuchtete sie ihre Lippen.
Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit.
Leicht resigniert schaute sie ihn an. „Ich brauche Ihren Rat als Mann, Mr Archer.“
„Nur Archer, bitte.“
„Archer“, korrigierte sie sich. „Ich brauche Hilfe.“
Er konnte sie kaum verstehen, weil im gleichen Augenblick der Applaus wieder aufbrandete, als der nächste Kandidat den Laufsteg entlangschritt.
Oje! Sollte er etwa den Helden spielen? Er hatte noch keinen der Heart-Liebesromane gelesen, aber die Frau vor ihm bestimmt. „Was für Hilfe?“
Sie holte tief Luft und stieß dann die hervor: „Ich brauche einen Rat. Ich möchte, dass Sie mir sagen, was mit mir nicht stimmt, sodass ich es ändern kann.“
„Wie bitte?“
Langsam wiederholte sie ihr Problem. Er verstand zwar die Worte, aber nicht deren Sinn. „Ich möchte, dass Sie mir als Mann sagen, was mit mir nicht stimmt. Warum Männer mit mir ausgehen und dann eine andere Frau heiraten.“
Er starrte sie an, und diesmal nahm er den warmen Schimmer in ihrem braunen Haar, ihr herzförmig geschnittenes Gesicht, den schlanken Körper wahr. Sie sah genau so aus, wie jede Mutter sich ihre Schwiegertochter wünschen würde. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die einen Mann in sexuelle Raserei trieben. Dafür wirkte sie irgendwie zu brav.
Er räusperte sich. „Und außerdem wollen Sie Fotomodell werden.“
Sie lachte leise. „Nie im Leben.“
Das machte alles keinen Sinn. Jeder ihrer Verflossenen könnte ihr sagen, warum sie nicht zur Ehefrau taugte. Dafür brauchte sie ihn doch nicht. Und Fotomodell wollte sie auch nicht werden …
„Was steckt dann dahinter?“, hakte er nach.
„Nichts weiter. Ich brauche Informationen über mich und darüber, was im Kopf eines Mannes vor sich geht. Und ich möchte es von jemandem erfahren, der nicht daran interessiert ist, mich zu erobern. Ich brauche eine völlig unvoreingenommene Meinung. Das ist alles.“
„Und ich bin nicht der Mann, für den Sie sich verändern wollen“, stellte er fest.
„Ganz sicher nicht.“ Sie lächelte ihn an. „Ich verspreche es.“
Er zwang sich zu einem Grinsen, um seine Gefühle zu verbergen. Sie hielt sich für nett, während er sich mittlerweile wie ein Eunuche vorkam. „Nun, wenn das alles ist, was Sie wollen“, sagte er steif. „Ich bin aber kein edler Ritter und auch kein Held aus einem dieser Liebesromane.“
„Sie haben noch nie einen der Heart-Romane gelesen?“
„Nein.“
„Das hätte ich mir denken können“, erwiderte sie trocken.
„Aber ich bin gern dazu bereit, wenn Sie nächstes Wochenende ein oder zwei mitbringen“, sagte er und überraschte sie damit beide.
„Abgemacht.“ Sie wirkte erleichtert. „Ich sehe Sie also in den Poconos, Mr … Archer.“ Erneut reichte sie ihm die Hand.
Diesmal nahm er sie in seine und spürte sowohl Wärme als auch ihre Stärke. „Sagen Sie, Miss Chase, womit verdienen Sie eigentlich Ihr Geld?“
Sie zögerte einen Moment, und er fragte sich, warum. „Ich unterrichte an der Universität von New York.“
Verwundert schüttelte er den Kopf. „Ich wusste nicht, dass Universitätsprofessoren so gut verdienen.“
Ihr Blick wurde kühl. „Ich habe ein wenig Geld geerbt, Archer, obwohl ich nicht glaube, dass Sie das etwas angeht.“
„Nein, natürlich nicht. Ich war
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