Tiffany exklusiv Band 19
würde.“
Garrett schob abwesend die zwei infrage kommenden Briefe herum. „Ich glaube, ich werde auf diese beiden antworten.“
„Du weißt ja, wo hier das Briefpapier ist“, erwiderte sie brüsk und verließ den Tisch.
„Du solltest froh sein, dass Garrett Flame hier zu treffen hofft“, sagte Tracy eine Woche später zu Shari, als Garrett zwei Zitronen-Limonen-Sodas für seinen Tisch im hinteren Teil des Cafés bestellte. „Wenn er mit jeder Kandidatin das komplette Dinner- und Tanzprogramm veranstalten würde, wären die Chancen viel größer, dass er sich unerwartet verliebt.“
„Du hast recht.“ Shari seufzte und wickelte das letzte der frisch belegten Sandwiches in Zellophan. Wie erwartet war es hart, Zeugin seiner erfolglosen Suche zu sein. Er traf sich mit so vielen Frauen – mindestens vier am Tag –, dass er mittlerweile sein Handy und seinen Laptop mitbrachte.
Natürlich war Flame nie unter den Kandidatinnen, und laut Dylan traf Garrett mit keiner der Frauen weitere Verabredungen. Shari fühlte sich geschmeichelt und war gleichzeitig beunruhigt. Wo sollte das alles enden? Es war deutlich zu sehen, wie viel Hoffnung er auf die Suche setzte.
„Ach, übrigens“, meinte Tracy und machte sich bereit, ein Tablett mit Kaffee und Gebäck zu servieren. „Der Innenarchitekt, den Dylan neulich erwähnt hat, kommt am Nachmittag zu einem Beratungsgespräch.“
Shari starrte sie mit ausdrucksloser Miene an. „Wozu die Eile?“
„Dylan hat das schon vor einiger Zeit verabredet. Erinnerst du dich?“
„Ja, als ich noch eine hübsche Erbschaft besaß, mit der ich das alles hätte bezahlen können.“
„Er will, dass du dich um den Kostenvoranschlag kümmerst und entscheidest, ob es vernünftig ist.“
Sie zog die Brauen zusammen. „Zufällig bin ich selbst momentan nicht sonderlich vernünftig.“
Tracy balancierte das Tablett von einer Hand auf die andere und warf ihre schwarze Mähne zurück. „Auch wenn Dylan ein Tyrann ist, verdient er es, die Wahrheit zu erfahren. Er sollte gewarnt sein, dass seine Renovierungspläne sich vermutlich nicht so rasch verwirklichen lassen.“
„Ich werde ihn in den nächsten Stunden nicht sehen. Er ist früh losgefahren, um ein paar Besorgungen zu machen. Anschließend wird er den halben Nachmittag beim Zahnarzt verbringen, um sich eine Krone anpassen zu lassen.“
„Aber irgendwann kommt er zurück, und kann zu Recht ein paar Antworten erwarten.“
„Sieh mich nicht so vorwurfsvoll an. Ich bin noch nicht bereit, es ihm zu beichten.“
„Früher oder später wirst du es tun müssen.“
„Sobald Garrett von seiner Suche genug hat, werde ich einen Weg finden, Dylan alles zu erklären. Bis dahin werde ich improvisieren.“
Tracy lenkte Sharis Aufmerksamkeit wieder auf Garretts Tisch, an dem er jetzt mit einer üppigen kleinen Brünetten saß, die auf ihn einplapperte. „Welch eine Ironie, dass Garrett die ultimative Geldquelle und gleichzeitig der Grund ist, weshalb du pleite bist.“
Sharis Gedanken drifteten von ihrem finanziellen Ruin zu Garrett. In seinen Augen lag ein Glanz, den sie aus ihrer Schulzeit noch kannte, besonders aus den Tanzstunden. Seine Mutter, Gwen, hatte darauf bestanden, dass er in Hinblick auf seine zukünftigen Funktionen diese Stunden nahm. Garrett seinerseits hatte darauf bestanden, dass Dylan ebenfalls Tanzstunden nahm. Und weil Dylan nach der Arbeit im Café oft auf Shari aufpassen musste, nahm er sie mit. Da häufig eine Tanzpartnerin fehlte, sprang Shari bei Garrett ein und lernte so, sich mit ihm im Einklang zu bewegen. Sie fragte sich, ob er sich noch immer wunderte, dass sie auf der Jacht so perfekt miteinander tanzen konnten.
Erleichtert stellte Shari fest, dass die Brünette bestimmt nicht für ihn infrage kam. Sie trug einen Nasenring und hatte das Lachen einer Hyäne. Sie war nichts für die McNamaras. Trotzdem stand sie zum Abschied nur widerstrebend auf.
Shari schnappte sich ein leeres Tablett und eilte zu seinem Tisch. „Eine weitere Sackgasse, wie ich sehe.“
„Ganz recht.“
Sie stellte das Tablett auf den Tisch, und Garrett, vertraut mit der Prozedur, stellte die Gläser darauf. „Wir führen auch Säfte in Flaschen, falls du genug hast von den Sodas und dem Kaffee“, erklärte sie.
„Grins nicht so schadenfroh. Sag mir lieber, was du an meiner Stelle tun würdest, nachdem ich die heißeste Nacht meines Lebens mit meiner Traumfrau verbracht habe.“
„Gute Frage.“
„Siehst
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