Tiffany exklusiv Band 19
Sorge“, versicherte Dylan ihm. „Ich habe den Kasten gestern Abend geleert, und es waren mindestens vier Briefe für dich darunter.“
Als Shari zurückkam, saßen die beiden Männer mit je einem Becher starken schwarzen Kaffees am Tisch.
„Her damit“, befahl Dylan.
Shari setzte sich benommen und beobachtete, wie Garrett alle vier Umschläge mit einem Schlüsselanhänger in Form eines kleinen Taschenmessers öffnete.
„He, das ist ja eine praktische Idee“, bemerkte Dylan. „So einen nützlichen Anhänger verliert man nicht so schnell.“
Garrett klappte die kleine Klinge wieder ein. „Es ist ein Geschenk eines sehr wichtigen Kunden. Ich kann mir nicht leisten, es zu verlieren.“
Dylan runzelte die Stirn. „Sag mal, Shari, Tracy erzählte mir, du hättest neulich deinen Apartmentschlüssel verloren.“
„Halb so wild“, meinte sie und stützte den Ellbogen auf den Tisch. „Ich habe mir schon einen neuen von dir genommen.“
Garrett hatte nur mit einem Ohr zugehört. „Wenn sie ihren Schlüssel verloren hat, ist es besser, das Schloss auszuwechseln. Ein Fremder, der den Schlüssel findet, muss anhand des Anhängers zwangsläufig denken, dass er zu diesem Gebäude gehört. Er kann ja nicht wissen, dass es Hunderte von diesen Anhängern in der Stadt gibt.“
Dylan schnippte mit den Fingern. „Logisch.“
„Absolut“, stimmte Shari ihm abwesend zu und spähte neugierig zu Garretts Nachrichten herüber. „Ist etwas für dich dabei?“
Er schob die Zettel in die Mitte des Tisches. „Ich weiß nicht. Was meint ihr?“
Weder Dylan noch Shari konnten widerstehen und lasen die Nachrichten.
„Bethany 0256 ist es nicht“, verkündete Dylan. „Sie ist eine kleine Kosmetikerin aus dem Rockefeller Center. Und Claire 0185 ist eine mollige Rothaarige, die drüben in der Bibliothek arbeitet. Die anderen beiden kenne ich nicht. Könnte sein, dass sie darunter ist.“
Die beiden Männer sahen Shari an. Sie zuckte die Schultern. „Ich kenne sie ebenfalls nicht. Vielleicht kann Tracy sie identifizieren.“
„Ich frage sie mal. Ich muss ihr ohnehin hinterm Tresen helfen.“ Dylan nahm die Briefe und verschwand.
Shari und Garrett beobachteten die kurze Unterredung zwischen den beiden. Schließlich schüttelte Tracy den Kopf und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kaffeeautomaten.
„Anscheinend muss ich weitersuchen“, bemerkte Garrett.
„Hast du wirklich erwartet, dass sie sofort Kontakt mit dir aufnimmt und sich zu erkennen gibt?“
„Wieso nicht? Welchen Sinn würde es ergeben, weiter anonym zu bleiben, wenn ich sie so sehr will?“
Shari spielte verlegen mit Dylans Serviette. „Vielleicht hat sie ihre Gründe. Möglicherweise war sie gar nicht hier und hat deine Karteikarte nicht gesehen. Ich habe dir bereits gesagt, dass sie vielleicht gar nicht zum Club gehört.“
„Aber sie hat einen Schlüsselanhänger der ‚Beanery‘ für ihren Apartmentschlüssel benutzt.“
„Für irgendeinen Schlüssel“, korrigierte sie ihn. „Es könnte genauso gut ein Schlüssel für einen Schrank sein oder für eine Garage.“ Erschrocken sah sie, wie er den Schlüssel aus der Tasche zog. Es hatte ihn so sehr erwischt, dass er ihn mit sich herumtrug! Wer hätte gedacht, dass sie eine solche Wirkung auf ihn hatte!
Er drehte die mit Nagellack besprenkelte Plastikscheibe in der Hand. „Für mich sieht das wie ein Apartmentschlüssel aus.“
Sie tat herablassend. „Du gibst dir wirklich Mühe, jedes Detail zu deiner Zufriedenheit auszulegen.“
„Warum nicht? Ich habe mir ja auch Mühe gegeben, sie zufriedenzustellen. Mehrmals.“ Er hielt inne. „Oh, entschuldige. Das war nicht sehr höflich.“
Shari hasste es, wie ein Kind behandelt zu werden. „Schon gut. Im Vergleich zu den schmutzigen Witzen, die hier kursieren, war das harmlos.“
„Trotzdem bist du rot geworden.“
„Aber nicht deinetwegen. Die ganze Sache geht mich außerdem wirklich nichts an.“
„Wie steht es mit dir? Bist du auch im Club?“, wollte er plötzlich wissen.
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Hauptsächlich, weil Dylan sonst einen Anfall bekommen würde. Er kann die Vorstellung nicht ertragen, dass ich mit jemandem zusammen bin.“
„Weil du seine kleine Schwester bist.“
Ihr Blick wurde kühl. „Das behauptet er vielleicht dir gegenüber. Die Wahrheit ist aber, dass ich seiner Meinung nach nicht mehr mit ganzer Hingabe für unser Geschäft arbeiten würde, wenn ich mich in jemanden verlieben
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