Tiffany exklusiv Band 19
innerlich. Jetzt würde er auch noch jede Woche mit den alten Freunden im YMCA herumhängen. Nicht lange, dann würde er von hier aus seine Geschäfte tätigen. Shari konnte es nicht länger ertragen, dass er verzweifelt nach seiner Traumfrau suchte, während diese sich nach ihm verzehrte, ohne dass er es ahnte. Wenn sie diesem Wahnsinn nur ein Ende machen könnte! Entschlossen ging Shari in den hinteren Bereich des Cafés, wo Tracy die Zuckerdosen auffüllte.
„Ich werde deinen Rat beherzigen.“
„Wovon sprichst du?“, fragte Tracy abwesend.
„Von deinem Vorschlag, in Flames Namen eine Nachricht für Garrett zu hinterlassen und mit ihm Schluss zu machen.“
„Im Ernst?“ Tracys Aufmerksamkeit war geweckt. „Warum plötzlich doch?“
„Weil ich es nicht mehr mit ansehen kann. Diese Treffen machen ihm zu schaffen. Jetzt ist die beste Gelegenheit für Flame, sich endgültig von ihm zu verabschieden.“
Tracy dachte einen Moment darüber nach, während sie die letzte Zuckerdose füllte. „Denk an Dylan. Garretts Vernarrtheit beschert ihm eine großartige Zeit. Er wird alles tun, damit sie anhält, und jede Nachricht zu seinem Vorteil verdrehen. Außerdem wird deine Nachricht Garrett den Beweis liefern, dass Flame doch Mitglied im Club ist.“
„Dylan hat morgen seinen freien Tag“, gab Shari zu bedenken und begann, die Deckel der Zuckerdosen zuzuschrauben. „Stell dir vor, Garrett bekommt einen Anruf von dir, Tracy, wegen eines an ihn adressierten Umschlags. Wir locken ihn her und bestärken ihn darin, dass es mit Flames Abfuhr endgültig ist.“
„Das wäre einen Versuch wert.“
„Hilfst du mir, den Brief zu schreiben?“
„Mit Vergnügen“, erwiderte Tracy unternehmungslustig. „Das wird ein wahres Meisterwerk!“
7. KAPITEL
„Glaub mir, Garrett, Shari hat nichts dagegen. Ich komme mit den Jungs jedes Mal nach dem Basketball hierher.“
Dylans Beteuerungen kamen Garrett eher rücksichtslos vor, doch seine ehemaligen Schulkameraden, die den Flur entlangpolterten, schienen sich nichts dabei zu denken. Im Gegenteil, sie hatten es eilig, Sharis Apartment zu stürmen.
„Aber es ist schon nach halb elf …“
„Das ist immer unsere Zeit. Sie weiß, dass wir die Halle nicht vor acht bekommen.“
Garrett wechselte den Karton Bier von einer Hand in die andere und wies mit dem Daumen auf die Tür auf der anderen Seite des Flurs. „Wohnst du nicht dort drüben, in der alten Wohnung deiner Eltern?“
Dylan hob die Plastiktüte mit den Leihvideos. „Ja, aber ich besitze keinen Breitbildfernseher und keinen vernünftigen Videorekorder, ganz zu schweigen von etwas Essbarem im Kühlschrank.“ Dylan hämmerte an die Tür seiner Schwester.
Riegel wurden zurückgeschoben und die Tür knarrend einen Spaltbreit geöffnet. Angesichts des halben Dutzends frisch geduschter, grinsender Kerle in Jogginganzügen schnappte Shari erschrocken nach Luft. „Du warst erst letzte Woche hier!“
„Hast du vielleicht zu tun?“, erkundigte sich Dylan.
„In gewisser Hinsicht ja“, antwortete sie.
Dylan klopfte mit seinem Turnschuh auf die Holzdielen, während Shari die Tür blockierte. „Was machst du denn so Privates da drin?“
„Ich koche.“
Dylan schnupperte erwartungsvoll. „Was für ein Zufall! Wir sterben nämlich vor Hunger. Ist es vielleicht italienisches Essen?“
„Lasagne …“
Er tätschelte ihre Wange. „Ich könnte dich küssen. Wir alle!“ Mit zustimmendem Brummen stürmten die Männer an ihr vorbei und zupften sie an ihrem Pferdeschwanz oder boxten sie liebevoll in die Schulter.
Sie versuchte es mit einem letzten schwachen Protest. „Aber … aber ich wollte es einfrieren, um abends ein paar Mahlzeiten zu haben.“
„Es ist doch ein Kompliment, dass wir dein Essen lieben“, beharrte Dylan und betrachtete bewundernd den Türriegel, den er selbst heute angebaut hatte. „Und denk dran, immer den Riegel vorzuschieben, besonders wenn du allein bist.“
„Ja, ja.“ Shari pfiff zwischen den Zähnen hindurch. „He, Füße runter von meinem Couchtisch, Jimbo! Deine Frau erlaubt dir das ja auch nicht – ich habe sie gefragt.“
Garrett reichte Mark den Karton Bier, der damit in die Kochnische zur Rechten ging. Garrett wippte auf den Absätzen und fühlte sich in dem Durcheinander nicht sonderlich wohl. Er war es nicht gewohnt, einfach jemanden so zu überrumpeln. Aber bis jetzt war der Abend toll gewesen, und es hatte Spaß gemacht, wieder mit den alten Freunden zusammen zu
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