Tiffany exklusiv Band 19
sie so viel Geld geboten hat. Was soll ich schon mit einer Frau gemeinsam haben, die mit solchen Summen um sich wirft?“
Beth hob John auf die andere Hüfte. „Vergiss nicht, dass sie es nicht nur bezahlt hat, um das Wochenende mit dir zu verbringen. Das Geld geht an die Kampagne gegen Analphabetismus. Die unterstützt du schließlich auch. Also habt ihr etwas gemeinsam – ihr helft, damit alle Leute lesen und schreiben lernen.“
Wir haben noch viel mehr gemeinsam, dachte John. Wenn Natalie in seinen Armen lag, schienen sie füreinander geschaffen zu sein, zumindest körperlich. „Ich vermute nach wie vor, dass es für sie bloß ein einmaliges Abenteuer ist.“
„Mag sein, aber soweit ich sie nach der kurzen Zeit beurteilen kann, bin ich anderer Meinung. Ich würde ihr eine Chance geben. Du solltest keine Vorurteile haben, nur weil sie reich ist.“
Jonah grinste und wusch sich die Hände. „Kann es sein, dass du mich erst gestern davor gewarnt hast, mich mit einer verrückten reichen Frau einzulassen?“
Beth lächelte vielsagend. „Das war, bevor sie Matthew auf dem Arm hatte.“
„Aha.“ Das musste Jonah unbedingt sehen. John streckte Jonah seine kleinen Ärmchen entgegen, und Jonah gab Beth die Saugglocke. „Lass uns tauschen.“
„Gern. Die Kleinen werden immer schwerer.“
„Das müssen sie auch.“ Jonah nahm den kleinen Jungen auf den Arm. „He, John. Wie ist die Welt zu dir, Tiger?“
John patschte gegen Jonahs Wange und gab gurgelnde Laute von sich.
„Das gefällt dir, was? Und jetzt begrüßen wir uns wie Kumpels.“ Jonah klatschte behutsam seine Handfläche gegen die des Babys. „Braver Junge.
„Wie lange noch willst du dir eigene Kinder vorenthalten?“, fragte Beth. „Kerle, die nicht das geringste Talent zum Vater haben, produzieren Kinder am laufenden Band. Und du bist immer noch Single und kinderlos.“
„Gib Natalie die Schuld.“ Jonah kitzelte John unterm Kinn, worauf das Baby lachte.
„Natalie?“
„Wenn ihr Hund nicht im Eis eingebrochen wäre, würde ich schon längst mit einer wundervollen Frau zusammen sein. Stattdessen bin ich gezwungen, mich zu verstecken. Ich traue mich nicht einmal, eine Frau in der U-Bahn anzulächeln, ganz davon zu schweigen, jemanden um ein Rendezvous zu bitten.“
„Du hast heute Abend ein Rendezvous.“
„Ja, mit der Frau, die mir den ganzen Ärger eingebrockt hat.“
„Wenn du meinst. Aber vielleicht solltest du erst einmal mit ins Wohnzimmer kommen und dir anschauen, wie liebevoll sie Matthew auf dem Arm hält.“
Als er sich dem Wohnzimmer näherte, hörte er Lachen und zufriedene Babylaute. Doch auf den Anblick, der ihn erwartete, war er nicht gefasst. Natalie saß auf der Couch, mit Matthew auf dem Schoß. Sie hatte sich so gedreht, dass ihre Knie beinah Petes berührten, der Michael auf dem Arm hielt. Mithilfe der zwei Erwachsenen spielten die Kleinen „Backe, backe Kuchen“. Das erforderte große Konzentration aller Beteiligten, die völlig in ihr Spiel vertieft waren.
Beth und Jonah blieben im Türrahmen stehen. Jonah war fasziniert davon, wie Natalie mit den beiden Babys umging. Er hatte schon immer eine Schwäche für Frauen mit Babys gehabt, doch beim Anblick von Natalie mit Matthew schienen sich die Teile seiner Welt plötzlich fest zusammenzufügen. Sie war ein Naturtalent; eines Tages würde sie ihre eigenen Kinder haben und auf die gleiche Weise mit ihnen spielen.
Sie hatte gesagt, in ihrer Familie gebe es Zwillinge. Jonah konnte sich die Szene ohne Weiteres mit zwei kleinen Mädchen vorstellen und seinem Vater anstelle von Pete. Sehnsucht stieg in ihm auf, verbunden mit einem heftigen besitzergreifenden Gefühl.
„Verstehst du jetzt, was ich meine?“, flüsterte Beth.
Jonah schluckte. „Ja.“
Pete und Natalie sangen die letzten Worte des Kinderreimes. Natalie patschte Matthews Hände zusammen, und während das Baby vor Vergnügen quietschte, sah sie mit einem glücklichen Lächeln auf.
Ihre Blicke trafen sich, und Jonahs Gefühle wirbelten ziemlich durcheinander.
„Hast du den Abfluss wieder freibekommen?“, erkundigte sie sich.
„Ja, alles wieder in Ordnung. Du hast anscheinend zwei neue Freunde gefunden.“
„Wir haben uns gut verstanden“, erwiderte sie, offenbar selbst erstaunt.
„Ich glaube, wir haben die Zeit der beiden jetzt genug in Anspruch genommen, Beth“, meldete sich Pete zu Wort. „Wir sollten sie gehen lassen, und ich helfe dir, die drei kleinen Racker ins Bett zu
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