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Tiffany Extra Band 01

Tiffany Extra Band 01

Titel: Tiffany Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Monroe Debbi Rawlins
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was ging und was nicht, anderen musste man es in ihre Dickschädel einhämmern. Wie dem Kadetten hinter ihm. Und wie man es vor Jahren mit ihm selbst gemacht hatte.
    Nate blieb stehen und drehte sich zu demjenigen um, der die Frage gestellt hatte, obwohl er schon wusste, wer das gewesen war. Harper setzte eine Vertraulichkeit voraus, die er sich noch gar nicht verdient hatte. „Vielleicht sollten Sie sich weniger um Partys Gedanken machen, Harper. Ihre Schwimmzeit lässt nämlich nach.“
    Der junge Soldat stand still, die anderen drängten eilig in die Umkleidekabine.
    „Das Gleiche gilt für Ihre Einstellung zum Training“, fügte Nate hinzu. Die nächste Minute war entscheidend, denn wie Harper mit der Kritik umging, würde Nate zeigen, ob er das Zeug hatte, sich seinen Dreizack zu verdienen. SEALs versuchten nach einer Beurteilung immer, sich zu verbessern.
    Der Kadett schluckte. „Ich habe bestanden, Sir.“
    Vor acht Jahren war Nate genau wie dieser junge Soldat gewesen und hatte gerade seine höllische Unterwasser- und Fallschirmspringer-Ausbildung hinter sich gehabt. Was jetzt noch zwischen dem Kadetten und dem Dreizack stand, war die „Schleifprüfung“ oder, so der offizielle Name, das SEAL-Qualifikationstraining hier in Coronado. Den Sieg schon fest im Blick, konnte ein Mann durchaus übermütig werden. Nur bedeutete Übermut den Untergang.
    Seit seiner eigenen Ausbildung hatte Nate sich jeden Übermut abgewöhnt, dafür hatte nicht zuletzt sein knallharter Unteroffizier gesorgt. Einem Mann kam seine Großspurigkeit automatisch abhanden, wenn er nass und frierend im Sand eingegraben war. Man verlor die Arroganz, weil das eigene Leben und das aller Männer des Teams von Professionalität und nicht vom Ego abhingen.
    Nun bestand seine Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass diese Männer sich konzentrierten und diszipliniert waren, damit sie nicht an sich selbst, sondern an die anderen dachten.
    „Minimum sind zweiundvierzig Liegestütze in zwei Minuten. Sind Sie etwa zufrieden mit dem Minimum?“, fragte Nate.
    Ein harter, entschlossener Ausdruck trat in die Augen des jungen Mannes. Sehr gut. „Nein, Sir“, antwortete er.
    Gute Antwort. Harper würde vielleicht als Bester aus der Gruppe hervorgehen.
    „Taucheranzug anziehen“, befahl Nate und wandte sich ab, ohne auf eine Erwiderung zu warten. Die nächste Übung fand in einer Stunde statt.
    Sobald die Prüflinge außer Hörweite waren, sagte Riley: „Wie schaffst du es, dabei ernst zu bleiben?“
    Nate gestattete sich den Anflug eines Lächelns. „Indem ich die Stunden zähle, bis ich von hier verschwinden kann.“ Die beiden gingen den Flur entlang.
    „Machst du noch Physiotherapie?“, wollte Riley wissen.
    Nate zuckte mit den Schultern. Vor drei Monaten war er bei der Befreiung eines von Piraten gekaperten und mit Sprengstoff versehenen Frachters verwundet worden. Jetzt nahm ein anderer seinen Platz im Team ein, während er für die Ausbildung zuständig war. Ein heftiger Schmerz durchfuhr sein rechtes Bein, und Nate biss die Zähne zusammen. Doch sobald er wieder gesund wäre, würde er sich nicht mehr mit dem Posten eines Ausbilders begnügen. Dann hieß es: goodbye, Coronado Island, und goodbye, San Diego.
    „Falls es dich tröstet – ich habe nur Gutes über deine Arbeit als Ausbilder gehört, und ich garantiere dir, sie wird irgendwann Leben retten.“
    Nate wusste, warum Riley das sagte, aber ein Mann wurde nicht SEAL, um sich den Rücken tätscheln zu lassen. Das meiste von dem, was er und seine SEAL-Kameraden gemacht hatten, war so geheim, dass die Akten erst lange nach seinem Tod geöffnet werden durften. Nur wenig davon würde einen Weg in die Geschichtsbücher finden.
    „Und? Gibt es eine Party?“, fragte Riley hoffnungsvoll.
    „Nach dieser Übung. Ich mache mich auf den Weg, um das Bier zu holen“, antwortete er zwinkernd.
    „Yeah!“
    „Juchhu! Nackt!“
    Das Lachen hallte aus dem frisch gestrichenen Tea Room in die modernisierte Küche herüber. Haley sah grinsend zu ihrer Schwester Rachel. „Hört sich nach einer guten Party an.“
    „Das muss ich dir lassen“, räumte Rachel ein. „Das mit dem Junggesellinnenabschied hast du gut hinbekommen.“
    „Wie du bereits festgestellt hast, habe ich selbst drei hinter mir. Ich bin froh, dass wenigstens etwas Nützliches bei diesen Beziehungen herausgekommen ist.“ Schwungvoll gab sie Schokosplitter oben auf die Mousse. „Obwohl man mit Schokolade und Champagner

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