Tiffany Extra Band 01
Dran. Betrunken war sie nicht gewesen, aber anscheinend so erschöpft, dass sie auf der Stelle eingeschlafen war.
„Ich habe Sand im Bett“, stellte sie fest. Es juckte ziemlich unangenehm.
„Keine Sorge, die Zimmermädchen werden die Bettwäsche wechseln.“ Er beugte sich über sie, gab ihr einen Kuss. „Weißt du, was gegen einen Kater am besten hilft? Noch ein Drink! Soll ich uns Sekt mit Orangensaft bringen lassen?“
„Oh Gott, nein, nie wieder Alkohol!“, stöhnte sie und legte sich das Kissen aufs Gesicht. Wahrscheinlich sah sie genauso mies aus, wie sie sich fühlte. „Meinst du, du könntest mich alleine lassen, damit ich zu mir komme?“
Sanft tätschelte er ihren Arm. „Ich finde, du siehst wunderbar aus.“
Wie ein leichter Stromschlag schoss die Erregung durch ihren Körper. Sie zog das Kissen beiseite, um in anzuschauen. Verdammt, bei Tageslicht sah er noch zehnmal besser aus! „Du bist ein verdammt guter Lügner!“
„Los komm, dusch schnell, und dann frühstücken wir.“ Er zog sie aus dem Bett. Hastig schlang sie das Laken um ihren nackten Körper. Dabei war sie ziemlich sicher, dass er schon alles gesehen hatte, was sie jetzt so schamhaft bedeckte. Doch ein paar Hemmungen waren noch geblieben.
Derek deutete auf einen Kleiderstapel. „Ich habe Chloes Schrank ausgeraubt. An einigen Sachen hängt noch das Preisschild.“
Es war eine farbenfrohe Auswahl an Bikinis, Pareos und leichten Baumwollkleidern. Sogar an einen breitkrempigen Strohhut und eine Sonnenbrille hatte er gedacht. Unterwäsche war jedoch nicht dabei, wie Tess bemerkte. „Vielen Dank, die Sachen sind toll.“
„Ich lasse dich jetzt alleine“, erklärte er und ging in Richtung Tür.
„Du kannst ruhig hierbleiben. Ich brauche nur ein paar Minuten.“
„Wenn ich hierbleibe, gehen wir zusammen unter die Dusche – und dann ins Bett. Und da werden wir wahrscheinlich für den Rest des Tages bleiben. Deshalb lasse ich dir lieber jetzt ein bisschen Zeit, damit du wieder richtig zu dir kommst.“
Von diesem Zugeständnis schockiert und entzückt zugleich, brachte sie nur ein knappes „Okay“ heraus.
Grinsend gab er ihr noch einen zweiten Kuss. „Geh nach links über den Strandpfad bis zu den Treppen. Oberhalb davon liegt der Swimmingpool.“
Mit letzter Kraft brachte sie noch ein Lächeln zustande, ehe er den Raum verließ. Danach presste sie eine Hand vor die Stirn und stieß den angehaltenen Atem aus. Ihre Kopfschmerzen hatten nachgelassen. Das Blut schien plötzlich schneller durch ihre Adern zu rauschen und gab ihr einen Extraschub Energie. Zu zweit unter der Dusche? Das wäre sicher ein besonders prickelndes Vergnügen – und eine völlig neue Erfahrung.
Noch ganz in Gedanken ging sie zu dem Servierwagen mit dem Frühstück. Der starke Kaffee würde sie wach machen, ein knuspriges Croissant ihren gereizten Magen beruhigen. Sogar an eine Schachtel Aspirin hatte er gedacht. Eine exotisch duftende Gardenie krönte das appetitliche Arrangement.
Besonders eitel war sie nie gewesen. Aber jetzt betrachtete sie erstaunt ihr Spiegelbild und erkannte sich kaum wieder. Gerötete Wangen, strahlende Augen, verwuscheltes Haar – sie sah tatsächlich sexy aus.
War das die Frau, die Derek so anziehend fand? Was sah er ihn ihr? Ihr Make-up hatte sich in der Nacht zuvor verflüchtigt, ihr Gesicht war nackt. Und trotzdem hatte er behauptet, sie sehe wunderbar aus.
Schließlich ging sie ins Bad und trat unter die Dusche. Als sie unter dem Wasserschwall die Augen schloss, hatte sie Dereks Bild vor sich. Was wäre in der letzten Nacht geschehen, wenn sie nicht eingeschlafen wäre? Hätten sie Sex gehabt und anschließend zusammen geduscht? Leise seufzend strich sie sich über die nackte Haut.
Jeder Nerv ihres Körpers schien vor gespannter Erwartung zu vibrieren. Aber wie sah es bei Derek aus? Konnte sie seine Erwartungen erfüllen?
Im Umgang mit Frauen war er offensichtlich erfahren. Wahrscheinlich standen Models, Schauspielerinnen und andere Berühmtheiten Schlange, um mit ihm ins Bett zu gehen. Und welcher Mann könnte da widerstehen?
Dagegen konnte sie die Zahl ihrer Liebhaber an einer Hand abzählen. Und der Sex mit Jeffrey war nicht sonderlich aufregend gewesen – nicht heiß, eher lauwarm. Genau wie mit seinen wenigen Vorgängern. Würde Derek merken, dass sie relativ unerfahren war?
Nach dem Duschen fühlte Tess sich wieder mehr wie sie selbst. Aber ihre Unsicherheit nagte an ihrem Selbstbewusstsein. Dabei
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