Tiffany Extra Band 03
Gerichtsprozess platzt und Grier straffrei ausgeht, weil Sie mit einer Zeugin im Bett waren. Und halten Sie mich auf dem Laufenden.“
Wie üblich legte Stevens auf, ohne sich zu verabschieden. Sein Boss hatte keine Zeit für Höflichkeitsfloskeln.
Caleb fuhr sich durchs Haar, leicht verzweifelt. In was für eine verzwickte Lage hatte er sich da nur gebracht? Seine Arbeit bei der Drogenfahndung bedeutete ihm alles, war sein Leben. Und trotzdem riskierte er nun einen Rausschmiss – für eine Frau mit braunen Augen und wunderschönem Lächeln.
Er sollte sich von Marley fernhalten. Es ließ sich ja nicht mehr rechtfertigen, wenn er sie besuchte, nachdem klar war, dass sie keine Informationen über Grier liefern konnte. Und irgendwann wäre dieser Fall abgeschlossen. Dann stünde es ihm frei, sich bei ihr zu melden. Bis dahin sollte er sich lieber auf die Monitore konzentrieren, ihr Haus im Auge behalten und Marley auf diese Weise beschützen.
Ja, er sollte sie anrufen, um das Abendessen abzusagen. Und behaupten, er müsse für ein paar Tage die Stadt verlassen. Genau das würde er tun.
Als Caleb sich jedoch ihr enttäuschtes Gesicht vorstellte, geriet er ins Schwanken. Er hatte Marley versprochen, jederzeit für sie erreichbar zu sein. Und sie freute sich auf diesen Abend vermutlich ebenso wie er.
Denn so war es. Er freute sich schon die ganze Zeit darauf. Darum schaffte er es auch nicht, abzusagen.
Bändeln Sie nicht mit der Frau an.
Caleb lächelte. Was würde Stevens wohl tun, wenn er die Wahrheit erfuhr?
Ihm die Hölle heißmachen, oder?
Marley stellte eine Vase mit gelben Rosen auf den Couchtisch. So, nun war alles perfekt. Es sah gemütlich aus, und der Bote vom Chinarestaurant müsste gleich an ihrer Tür klingeln. Sie hatte sich entschieden, mit Caleb im Wohnzimmer zu essen. In der Küche roch es noch immer nach Farbe.
Und sie war aufgeregt wie ein Teenager vor dem ersten Date. Also, es war wirklich verrückt. Sie hatte sich immer wieder umgezogen. Nun trug sie eine schwarze Hose und ihr neues grünes T-Shirt und hoffte, dass sie Caleb so gefiel.
Es erregte sie, wenn sie nur an ihn dachte. An seine heißen Küsse, und wie fantastisch es sich anfühlte, wenn er sie berührte. Sie konnte es kaum erwarten, wieder seine Umarmung, seinen Körper zu spüren.
Es klingelte. Marleys Herz begann wild zu schlagen. Aber vielleicht war es ja nur der Bote. Sie eilte zur Haustür.
Als sie öffnete, stand Caleb vor ihr, in Jeans und einem blauen Hemd – und mit zwei großen Tragetüten in den Armen. „Ich habe deine Lieferung angenommen.“
Sie blickte an seinen breiten Schultern vorbei zur Straße und sah nur noch die Rücklichter des weißen Hondas mit dem Logo Mr Chow . „Danke. Du bekommst das Geld sofort wieder.“
„Nein. Will ich nicht.“
„Aber ich habe dich eingeladen.“
Caleb trat in den Flur. „Und ich nehme von Frauen kein Geld.“
„Wie altmodisch von dir“, neckte sie ihn zärtlich.
Er lächelte. Oh, sie liebte sein Lächeln. „Ich nehme das mal als Kompliment.“
Auf dem Couchtisch standen schon Teller, Gläser und eine Flasche Rotwein bereit. Gemeinsam verteilten sie die weißen Faltschachteln von Mr Chow , dann setzten sich beide aufs Sofa und begannen zu essen.
Marley konnte sich kaum auf das Essen konzentrieren. Immer wieder ging ihr Blick zu Caleb. Wie konnte es nur sein, dass sie so dermaßen stark auf diesen Mann reagierte? Dabei hatte sie ihn erst vor wenigen Tagen kennengelernt. Aber es war vom ersten Moment an etwas ganz Besonderes zwischen ihnen gewesen. Sie hatte sich sofort zu ihm hingezogen gefühlt, ihm vertraut. Obwohl sie bisher nicht viel mehr über ihn wusste, als dass er gut aussah und wundervoll küssen konnte.
Aber vielleicht würde er heute etwas gesprächiger sein.
Sie probierte vom Hühnerfleisch in Sesam. „Hmm … köstlich.“
„Ja.“ Caleb biss in eine Frühlingsrolle. „Ich mag chinesisches Essen. In New York ernähre ich mich fast nur davon.“
„Wohnst du schon lange in New York?“
„Ja. Aber ich bin selten da. Mein Job führt mich durchs ganze Land.“
Marley musterte ihn. „Deine Recherche, meinst du?“
„Nein, Schriftsteller bin ich erst seit einiger Zeit.“ Wieder biss Caleb von der Frühlingsrolle ab, dann füllte er sich Reis auf den Teller. „Vorher war ich im Baugewerbe. Die Firma, für die ich gearbeitet habe, bekommt Aufträge aus allen Regionen.“
„Hast du eine Auszeit genommen, um schreiben zu können?“
Er
Weitere Kostenlose Bücher