Tiffany Extra Band 03
nickte.
Also, er war definitiv kein Mann, der gern prahlte. Der es für nötig hielt, jedem zu erzählen, was er im Leben schon alles erreicht hatte. Nein, er schien gar nicht daran interessiert zu sein, über sich zu reden – doch Marley war neugierig auf ihn. „Lebt deine Familie an der Ostküste?“
Auf sein Gesicht legte sich ein Schatten. „Ich habe keine Familie. Meine Mutter ist gestorben, als ich fünf war. Und meinen Vater habe ich nie kennengelernt.“
Marley beugte sich zu ihm. „Keine Tanten, Onkels, Großeltern?“
„Nein.“ Calebs Stimme klang neutral, aber in seinen Augen konnte sie sehen, wie schmerzlich dieses Thema für ihn war. Er trank einen Schluck Rotwein. „Ich habe meine Kindheit bei Pflegeeltern verbracht.“
„Caleb, ich …“ Sie schluckte. „Das muss hart gewesen sein. Und was ist mit Freunden? Du hast sicherlich gute Freunde gefunden, oder?“
Oje! Das war auf jeden Fall die falsche Frage gewesen. Sie wusste es in dem Moment, in dem sie die Trauer auf seinem Gesicht sah. Und wirklich.
Caleb nickte. „Ich hatte einen guten Freund. Den Besten. Aber er ist vor ein paar Monaten gestorben.“
„Das tut mir furchtbar leid.“ Ja, Marley fühlte mit ihm. Sie schwieg eine Weile und versuchte, sich auf das Essen zu konzentrieren. Sie hätte sich gern erkundigt, warum sein Freund gestorben war. Doch wäre ihm das recht? Wohl kaum. Caleb machte den Eindruck, als wollte er nicht darüber sprechen.
Aber … sein Kummer schnitt ihr ins Herz, sie musste ihn trösten. Darum rutschte sie dichter an ihn heran, strich ihm sanft über die Wange. „Es tut mir leid. Ich weiß, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren. Als meine Mutter starb, brach für mich die Welt zusammen.“
Caleb legte seine Hand auf ihre, presste sie an seine Wange. Dann wandte er ihr langsam das Gesicht zu, um sie anzusehen – und was sie in seinen Augen las, raubte ihr den Atem. Verlangen. Heißes, sexuelles Verlangen.
Sein Blick senkte sich auf ihren Mund.
Er wollte sie küssen. Das war so offensichtlich, er hätte es auch über Lautsprecher verkünden können. Trotzdem rührte er sich nicht. Seine Wange fühlte sich heiß an, seine Hand, die ihre bedeckte, ebenso.
„Bist du okay?“, fragte Marley mit bebender Stimme.
„Nein“, antwortete Caleb rau. „Wenn du in meiner Nähe bist, scheine ich immer Probleme zu bekommen.“
Sie begriff nicht, wie er das meinte. Er ließ ihr auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Caleb beugte sich vor und küsste sie – so sanft, so behutsam, als wollte er nur vorsichtig von ihr kosten. Er schmeckte nach Sojasauce und Wein und sehr männlich. Sie erbebte.
Marley fuhr mit ihrer Hand über seine raue Wange. Und sie drängte ihre Zunge auffordernd in seinen Mund. Nur kurz. Dann nahm sie seine Unterlippe zwischen die Zähne und biss zärtlich zu. Caleb stöhnte auf.
„Du bist eine sehr gefährliche Frau.“
„Ich?“ Marley lachte. „Ich bin alles andere als gefährlich.“
Caleb bedeckte ihren Hals mit kleinen Küssen, bevor er erneut ihre Lippen suchte, und diesmal in einem begierigen, verlangenden Kuss. Er ließ die Hände zu ihren Brüsten gleiten, umfasste sie und strich mit den Daumen über die harten Knospen. Erregt presste sie sich enger an seine Hände, sehnte sich nach mehr.
Plötzlich jedoch unterbrach Caleb den Kuss. „Das ist zu gefährlich.“ Er ließ sie los, rutschte von ihr weg. „Darum werde ich mich jetzt auf das Essen konzentrieren. Sonst begehe ich eine unverzeihliche Dummheit.“
Marley sah ihn irritiert an. „Warum sollte es ein Fehler sein, wenn wir miteinander schlafen?“
„Wir kennen uns kaum.“
„Wartest du bei jeder Frau eine bestimmte Zeit, bevor du Sex mit ihr hast?“
„Nein. Aber mit dir ist es etwas anderes.“
„Warum? Ich meine … wenn wir es beide wollen.“ Sie in jedem Fall, in ihr pochte es vor Verlangen. „Wir sind doch erwachsene Leute und niemandem Rechenschaft schuldig.“
An seinem Kinn zuckte ein Muskel. Und Caleb schwieg.
Gut. Offenbar wollte er ihr nicht erklären, warum er sich zurückhielt. Aber dass er sie begehrte, war offensichtlich. Und wie sehr, verriet ihr der flammende Blick seiner Augen. Marley erhob sich, fasste nach dem Saum ihres T-Shirts und streifte es sich über den Kopf … schleuderte es zur Seite.
O Gott! Caleb schluckte. Wie sollte er sich beherrschen, wenn diese Frau halb nackt vor ihm stand? Sein Blick fiel auf ihre prachtvollen Brüste, die ein weißer Spitzen-BH
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