Tiffany Extra Band 03
sah aus und bewegte sich wie der lässige Surfer, der er in seiner Freizeit war.
James, der die linke Seite im Feld abdeckte, war mit 24 nur wenig älter als Casey. Er war ein begnadeter Hockeyspieler, hätte mit seiner kräftigen, muskulösen Statur aber ebenso gut die Rolle eines Linebackers in der Football-Liga übernehmen können.
Wenn Rainey nicht schon durch das Video gewusst hätte, dass die beiden an der Prügelei beteiligt gewesen waren, hätte sie es leicht erraten können. Casey hatte ein blaues Auge und James eine geschwollene Platzwunde am Kiefer. Dennoch lächelten sie wie die millionenschweren Sportler, die sie waren, und schüttelten Todd die Hand.
Der Junge sah aus, als würde er in Ohnmacht fallen.
Erst jetzt bemerkte sie, dass Mark die Augen nicht von ihr abgewandt hatte.
Verdammt.
Sie wandte sich ab, doch Mark fasste sie an der Hand und hielt sie zurück. Kurz dachte sie daran, sich loszureißen. Oder ihn zu treten.
Mark schien ihre Gedanken zu lesen. „Ganz ruhig“, sagte er und nahm behutsam ihre Sonnenbrille ab. Rainey blinzelte gegen die grelle Sonne und einen Schwall unerwünschter Gefühle, die das sexy Lächeln in seinem Mundwinkel in ihr aufsteigen ließ.
„Ich war mir nicht sicher bei dem verwischten Mascara“, sagte er, „aber die grimmige Miene hat dich verraten. Rainey Saunders. Kaum zu fassen.“
Plötzlich fühlte Rainey sich wieder wie ein peinlich verliebter Teenager. Bei vier Jahren Altersunterschied hatte Mark nie bemerkt, dass sie ihn geliebt hatte. Und er hätte es auch nie erfahren, wenn sie nicht so dumm gewesen wäre, nackt in sein Zimmer zu schleichen. Leider war dort schon eine andere nackte Frau mit Mark beschäftigt gewesen. Und damit hatten die Dummheiten an dem Abend erst angefangen. Am Ende waren ihr Stolz und ihr Selbstbewusstsein komplett zerschmettert gewesen.
Jahre der Freundschaft zwischen Mark und ihr waren an jenem Abend an einer einzigen Dummheit zerbrochen. Okay, an mehreren Dummheiten.
Stolz hob sie das Kinn. Ein Fehler, denn sofort rann ihr das Wasser aus der Kappe in die Augen. Sie blinzelte heftig und versuchte, weiter cool auszusehen, was bei ihrem ruinierten Outfit wirklich albern war.
Mark deutete auf ihre Nase. „Du hast da etwas Schmutz.“
„Ich dachte, du stehst auf schmutzige Mädchen.“
Noch während sie es sagte, hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen.
Letzten Monat hatte das GQ-Magazin Mark abgebildet, sich kunstvoll am Strand räkelnd mit nichts bekleidet als ein paar Flecken Sand und einer Handvoll nackter, ebenso sandiger Models.
Rainey hatte das Heft gekauft und ihre Selbstdemütigung damit perfekt gemacht. Und jetzt wusste Mark es auch, denn er lächelte sie stolz an.
Sie versuchte, den Fleck wegzureiben, was Marks Lächeln nur noch verbreiterte.
„Hier“, sagte er und strich sanft über ihren Nasenrücken.
Rainey hielt den Atem an. Aus dieser Nähe war einfach nicht mehr zu ignorieren, wie gut er aussah.
Und wie lecker er roch.
„Ich sehe schon, viel kann ich nicht ausrichten“, sagte er. „Zumindest, was deine durchnässte Kleidung angeht. Aber das hier müssen wir dringend noch in Ordnung bringen.“ Er klaute ihr das Anaheim-Ducks-Cap und musterte nur kurz schmunzelnd ihre wild abstehenden Locken, bevor er ihr sein Mammoths-Cap aufsetzte. Er fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes, schwarzes, seidenes Haar, das etwas verwuschelt und sehr sexy stehen blieb. Sie schnappte ihr Cap zurück. „Ich mag die Ducks. Sie sind mein Lieblingsteam.“
Casey und James wandten sich von Todd ab und sahen sie erstaunt an. Sie wusste nicht, ob das an ihrer Teamauswahl lag oder weil sie es gewagt hatte, ihrem geliebten Trainer die Stirn zu bieten.
„Nicht böse gemeint“, sagte sie.
„Kein Ding“, antwortete Casey. Dann grinste er und hielt ihr die Hand hin. James folgte seinem Beispiel.
Rainey mochte die beiden auf Anhieb. Und das lag nicht nur daran, dass sie erfolgreich und berühmt waren – und furchtbar sexy. Sondern weil sie so nett und harmlos waren. Ganz anders als ihr Trainer. An Mark war nichts harmlos.
Rainey zitterte. Vielleicht nur, weil kaltes Wasser ihren Körper hinablief. Vielleicht aber auch, weil Mark sie mit der Intensität musterte, die sie von ihm auf dem Eis kannte – kannte, weil sie seine Spiele gesehen hatte. Jedes einzelne.
„Woher kennt ihr euch?“, fragte James.
Rainey blickte Mark an. Noch immer konnte sie seine Augen hinter der Sonnenbrille nicht sehen. „Oh,
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