Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
einzusteigen.“
Fast hätte Piper Mark umgehend angerufen, aber sie hielt sich zurück, bis der Drang nachließ.
Mark würde abreisen, das wusste sie jetzt. Viel früher als erwartet, und er hatte ihr nichts davon gesagt. Andererseits konnte man „Das hier ist übrigens ein One-Night-Stand“ auch nicht freundlich rüberbringen. Schon gar nicht, wenn einer der Partner ständig von der Zukunft redete. Mark musste gemerkt haben, dass Piper damit rechnete, Teil seiner Zukunft zu sein.
Ja, ihr war aufgefallen, dass überall auf dem Tisch Unterlagen ausgebreitet waren, die Bedeutung war ihr aber nicht klar gewesen. Selbst bei seinen Erzählungen von Mendoza hatte er nicht erwähnt, dass er wieder dort hinwollte.
Hatte diese Elia ihn erneut um Hilfe gebeten?
Vor Eifersucht fing Piper an zu zittern.
Er hätte ihr davon erzählen müssen. Abgesehen von ihrer privaten Beziehung – falls man es überhaupt Beziehung nennen konnte – hätte er sie auf dem Laufenden halten müssen, damit sie keine Zeit mehr vergeudete, Kandidatinnen für ihn zu suchen.
Die Versuchung, ihn anzurufen und eine Erklärung zu verlangen, war groß, aber Piper hatte schon einmal Schlüsse gezogen, ohne zuvor Mark anzuhören. Besser war es, wenn sie auf seinen Anruf wartete.
Am besten recherchierte sie selbst ein bisschen, bevor sie auf Konfrontationskurs ging.
Sie stöpselte ihren Laptop aus und trug ihn in den Empfangsraum.
Dancie war nicht anzumerken, ob sie mitgehört hatte, und Piper konnte nicht sagen, was man aus ihrer Hälfte der Unterhaltung herausdeuten konnte. „Dancie, hättest du was dagegen, wenn wir die Arbeit an der Website noch aufschieben?“
„Ja. Das heißt aber nicht, dass wir es nicht tun können.“ Sie sah zu Pipers Laptop und schob ihren eigenen zur Seite. „Was gibt’s?“
„Ich möchte mehr über den Kerl herausfinden, der Mark gefangen genommen hat.“ Piper zog sich einen Stuhl an den Tisch. „OMG hat Zugriff auf Datenbanken, die ich nicht nutzen kann. Ich hoffe, du hast immer noch Zugang dazu. Hilfst du mir?“
„Klar. Mal sehen, ob ich mit meinem Benutzernamen und dem Passwort noch reinkomme.“ Dancie ging auf die entsprechende Website und loggte sich ein. „Funktioniert.“
Piper sah auf den Monitor. „Das ist eine Seite zur Ahnenforschung.“
„Durch die habe ich Zugriff auf öffentliche Datenbanken. Ich kann Verwandte und Nachbarn herausfinden, habe Einsicht, wo jemand gearbeitet hat und wo er Grundstücke besitzt. All das führt zu weiteren Infos.“
„Auch in Mexiko?“
„Nur, wenn du weißt, wo und wie ich suchen muss. Erzählst du mir jetzt mal, was passiert ist?“
Letztlich erzählte Piper ihr mehr, als Dancie eigentlich hören wollte.
„Weißt du“, Dancie klang nachdenklich, „wir vergessen bei der ganzen Sache Travis. Die Kerle, die er für Marks Rettung angeheuert hat, müssen sehr viele Infos haben.“
„Die hat Mark mittlerweile sicher auch. Kannst du Travis dazu bringen, dass er uns Kopien schickt, ohne dass Mark davon erfährt?“
„Ja“, antwortete Dancie prompt.
Auf Pipers fragenden Blick hin erklärte sie: „Er sucht für seine Website verzweifelt Hilfe. Wenn ich ihm ein paar Wochen lang Material liefere, ist er zu allem bereit.“ Sie griff zum Telefon. „Wahrscheinlich wird er mein altes Passwort wieder aktivieren, dann habe ich auf alles Zugriff, auch auf die News.“
„Dancie, du bist die absolut weltbeste Freundin.“
„Ich weiß.“
Während Dancie mit Travis verhandelte, gelangte Piper immer mehr zu der Erkenntnis, dass Mark drauf und dran war, überstürzt zu handeln. Davon verriet er niemandem etwas, weil er nicht wollte, dass man ihn aufhielt.
Als Dancie den Daumen hob, atmete Piper erleichtert tief durch, obwohl sie immer noch nicht wusste, wonach sie überhaupt suchen sollte. Wie sollte sie Mark davon überzeugen, dass er als Journalist Mendoza lieber der Polizei oder den Behörden überlassen sollte?
Dancie legte auf, tippte etwas ein und hob triumphierend die Fäuste. „Ich bin wieder drin!“
„Geh zu den News.“
„Das tue ich, das tue ich.“ Dancie scrollte durch die Seite. „Es gibt gute und schlechte Neuigkeiten.“
„Nämlich?“
„Ich habe auf alles Zugriff, aber ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll.“
„Aber Mary Wade kann das. Du weißt schon, die Frau, die Mark nicht einstellen wollte, weil sie Kinder hat.“ Piper suchte nach der Nummer. „Sie hat sowieso schon für Mark recherchiert.“
Es dauerte
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