Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
und Mark trat einen Schritt zurück. Kurz darauf machte ein Junge auf, reichte ihm einen Schlüsselbund und deutete auf einen alten roten Pick-up, der am Rand der staubigen Straße stand. Anschließend hielt er die Hand auf und deutete zu Marks silberfarbenem Mietwagen.
Mark ließ den Autoschlüssel in die Handfläche des Jungen fallen. „Das reißt ein ziemliches Loch ins Budget.“
Ohne Antwort verschwand der Junge wieder im Haus.
Mark hatte seine Zweifel, als er zu dem Pick-up ging, aber der Wagen startete problemlos, und auch den Gang konnte man leicht einlegen. Er gab etwas Gas, und ein tiefes Dröhnen war die Antwort. Äußerlich Schrott, aber viel Power darin versteckt, dachte Mark. Genau wie Mendoza.
Er fuhr zurück ins La Hermosa Casa, und kurz darauf wurde ihm in einem weiteren Anruf mitgeteilt, er solle ein Bankkonto eröffnen.
Gerade war er von dieser Aufgabe zurückgekehrt. Wahrscheinlich ließ Mendoza ihn beschatten, um zu sehen, ob er wirklich allein war. Sobald er sich davon überzeugt hatte, würde er Mark weitere Instruktionen geben.
Kurze Zeit später hörte Mark ein Klopfen an der Tür. Wurde er jetzt von jemandem abgeholt, der ihn zu einem Treffen mit Mendoza brachte? Hoffentlich war es Gilberto. Allerdings würde Mendoza wohl kaum einen der Jungen allein über die Grenze schicken.
Mark machte sich auf alles gefasst und öffnete die Tür … um in wütende braune Augen zu sehen. Es war wie ein Déjà-vu.
Fassungslos blinzelte er. „Piper?“ Sie war hier? Ungläubig trat er zur Seite. „Wie hast du mich gefunden?“
„Dancies Freund hat wirklich unglaubliche Talente.“ Sie zog ihren Rollkoffer quer durch den Raum bis zum Schreibtisch.
„Offensichtlich sind diese Talente auch illegal.“
„Es war eine knifflige, verzwickte und problematische Prozedur.“ Sie öffnete den Koffer und holte Laptop und Unterlagen heraus. „Eine vegetarische Pizza war auch im Spiel. Mehr weiß ich nicht.“
Mark war so verblüfft, sie zu sehen, dass er Piper ein paar Minuten lang nur schweigend beobachtete und sich fragte, wie sie das angestellt hatte.
Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Schlechter konnte das Timing wohl kaum sein! Er konnte sich nicht gleichzeitig um Piper und Mendoza kümmern.
„Soll ich rangehen?“ Sie griff nach dem Telefon.
„Nein!“ Als er nach vorn sprang, zuckte sie zurück.
„Ist das Mendoza?“
„Keine Ahnung. Ich muss mich konzentrieren.“ Er verharrte und versuchte zu ignorieren, dass Piper neben ihm stand. Dann nahm er den Anruf entgegen. „Banning.“
„Er will Sie sehen.“ Wieder war es Gilberto.
„Er hat mir noch nicht gesagt, was er von mir will.“
„In drei Stunden.“ Gilberto fing an, ihm GPS-Koordinaten zu diktieren.
Mark wollte nach dem Stift greifen, aber Piper hatte alles zur Seite geschoben. „Gilberto, warte, ich muss es aufschreiben.“ Grob schob er Pipers Unterlagen weg, doch er konnte keinen Stift finden.
Wortlos reichte Piper ihm einen Kuli, und er kritzelte auf das nächstbeste Blatt. Gilberto hatte nicht aufgehört zu diktieren. Mark schrieb schnell auf, woran er sich erinnern konnte, und notierte, was Gilberto sagte. „Ich wiederhole noch mal …“
Doch plötzlich war die Verbindung unterbrochen. Sofort versuchte Mark zurückzurufen, aber der Anruf war über die Hotelrezeption vermittelt worden, und wahrscheinlich hatte Gilberto das Handy ohnehin bereits weggeworfen.
Mark blickte auf die hingekritzelten Koordinaten. „Ich weiß nicht mal, auf welcher Seite der Grenze das sein soll. Vielleicht habe ich mich auch verschrieben.“ Wütend sah er zu der immer noch schweigenden Piper. „Das ist genau der Grund, wieso ich lieber allein arbeite. Ich werde abgelenkt, obwohl ich mich konzentrieren muss. Was, wenn ich jetzt nicht am richtigen Treffpunkt auftauche?“
„Das würde mich freuen, denn du sollst dort überhaupt nicht hinfahren.“
„Das ist allein meine Entscheidung.“
Bevor Mark reagieren konnte, riss Piper ihm das Blatt aus der Hand und tippte die Koordinaten in ihren Laptop ein. Dann drehte sie das Gerät zu Mark herum. „Und? Sieht das richtig aus?“
Er sah genau hin. Die Koordinaten markierten eine entlegene Gegend nahe der Grenze, immer noch auf texanischer Seite. „Kann sein.“ Er sah wieder zu Piper. „Du solltest nicht hier sein.“
„Du auch nicht.“
„Das ist mein Job. So bin ich. Dies ist, was ich tue.“
Piper schüttelte den Kopf. Ihr schimmerndes Haar streifte dabei
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