Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
untergehakt und wie immer schlugen sie gleichzeitig dasselbe Schritttempo an, was die Vertrautheit und Behaglichkeit ihrer Beziehung widerspiegelte. Verdammt, dachte sie, das ist alles ein bisschen zu behaglich.
Offenbar hatten sie die heiße Phase in ihrer Beziehung übersprungen, weil sie miteinander arbeiteten und seit Monaten befreundet waren. Vielleicht könnten sie die Zeit ein wenig zurückdrehen und versuchen, die Leidenschaft zu entdecken.
Allein schon darüber nachzudenken langweilte sie. Insbesondere da sie nur den Mann aus ihrem Schlafzimmerschrank und diese verrückten Botschaften aus dem Universum, die bei den Partygästen für Gesprächsstoff sorgten, im Kopf hatte. Bei allen außer Xander, der irgendwann unbemerkt verschwunden war, während sie vorgelesen hatte. Der Grund dafür war ihr ein Rätsel.
„Wie sehen uns am Montag?“, fragte Dimitri.
Mimi spürte, er erwartete, sie werde eine Verabredung für dieses Wochenende vorschlagen. So war es immer – er forcierte nichts, sondern überließ ihr die Initiative. Sie war nicht in der Lage einzuschätzen, ob er nicht aufdringlich sein oder vermeiden wollte, dass sie sich seiner zu sicher war. Normalerweise schlug sie ein Treffen nach solchen indirekten Fragen seinerseits vor, diesmal ließ sie es, lächelte strahlend und sagte nur: „Gut.“
Für den Bruchteil einer Sekunde verdüsterte sich seine Miene, dann küsste er sie sanft auf die Lippen. Sie hielt den Atem an, wartete, dass er den Kuss vertiefte, und war gespannt, was sie empfinden würde, doch es passierte überhaupt nichts. Er beließ es dabei. Kein sehnsüchtiges Erforschen ihres Mundes, keine starken Arme, die sie hielten, keine Hände, die durch ihr Haar strichen und auch keine Daumen, die zärtlich ihre Wangen streichelten.
Normalerweise hätte sie sich zurückgezogen, aber diesmal wollte sie es wissen. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, neigte den Kopf zur Seite und öffnete einladend die Lippen. Sanft ließ Dimitri seine Zunge in ihren Mund gleiten und umfasste ihre Taille. Sie konzentrierte sich darauf, wie er schmeckte, wie weich sich seine Lippen anfühlten und welche Empfindungen der Körperkontakt bei ihr auslöste.
Es fühlte sich gut an, aber sie war nicht gerade berauscht. Tatsächlich konnte sie nebenbei das Geschehen sorgfältig analysieren. Das zeigte, wie unbeteiligt sie in Wirklichkeit war. Er beendete den Kuss und sah sie fragend an. Mimi erwiderte den Blick und dachte daran, dass sie vorgehabt hatte, an diesem Abend mit ihm ins Bett zu gehen. Die richtige Entscheidung zu treffen fiel ihr nicht schwer. „Gute Nacht, Dimitri.“
„Gute Nacht.“
Einen Moment später war er verschwunden. Enttäuscht und ein wenig verwirrt kehrte sie in den Garten zurück, um Anna beim Aufräumen zu helfen, die zusammen mit Obi-Wan gerade die Lichterketten abhängte. Die beiden schauten sich nicht an und wechselten kein Wort. Mimi wünschte, sie würden sich versöhnen. Allmählich wurde es lächerlich, dass sie nicht miteinander redeten.
„Vielen Dank, dass du mir hilfst“, sagte Anna zu ihr. „Könntest du mir einen Gefallen tun und meinen Ehemann fragen, ob er daran gedacht hat, den Generator im Schuppen auszuschalten?“
Mimi verdrehte die Augen und wandte sich an Obi-Wan: „Hast du den Generator ausgeschaltet?“
Er lächelte und kniff ihr in die Wange. „Natürlich. Also sag meiner Ehefrau bitte, dass sie nicht das Glück hat, mit meinem Ableben rechnen zu können, da ich keine schädlichen Gase einatmen werde.“
„Oh, um Himmels willen!“ Mimi sah von einem zum anderen.
Die beiden ignorierten ihren Ausbruch und einander aber weiterhin. Als sie mit dem Aufräumen fertig waren, betraten sie die Veranda.
Obi-Wan gähnte und sagte: „Ich schlafe heute Nacht mit Sicherheit tief und fest. Nur gut, dass ich ein breites Brett habe, in dem ich mich ausstrecken kann.“
Das Bett war ein Streitpunkt zwischen ihm und Anna, die in einem der zwei Einzelbetten in einem anderen Apartment schlief. Sie funkelte ihren Ehemann an, küsste Mimi auf die Wange und zog sich ins Haus zurück. Obi-Wan verging das strahlende Lächeln, sobald sie außer Sicht war.
„Wann bringst du das in Ordnung?“, fragte Mimi ihn. Sie wusste, dass es ihm ohne Anna an seiner Seite schlecht ging.
„Wenn sie ihren jugendlichen Liebhaber aufgibt.“
Sie schnaubte. Anna würde ihren Mann niemals betrügen.
„Es ist wahr! Sie ist immer im Theater, wo sich dieser Schuft
Weitere Kostenlose Bücher