Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

wissen wollt.“
    Sie reichte das Kästchen herum, und die Gäste nahmen nacheinander jeweils einen Keks heraus, brachen ihn auf und lasen die entsprechende Weissagung auf dem Zettel darin vor. Demnach würde einer zu Geld kommen und ein anderer große Höhen und Tiefen erleben. Ein Dritter war dazu bestimmt, die Welt zu verändern. Da Anna darauf bestand, die sexy Variante dieses Spiels zu spielen, mussten alle die Worte „im Bett“ nach der Weissagung hinzufügen.
    Besonders die großen Höhen im Bett sorgten für witzige Kommentare, und Xander lachte mit den anderen. Obwohl er offenbar der einzige Arbeiter auf dieser Party und ein Fremder war, fühlte er sich willkommen und kam sich überhaupt nicht wie ein Außenseiter vor. Als Mimi an der Reihe war, spitzte er die Ohren.
    Anna war die Erste, die bemerkte, dass mehr als ein winziger Zettel in ihrem Glückskeks steckte, und sagte: „Oh, eine doppelte Weissagung. Das bringt Glück!“
    Mimi lächelte, zog die Papiere heraus, sah sie sich näher an und meinte: „Es sind sogar drei.“ Die Papierstreifen klebten zusammen, offenbar ein Produktionsfehler.
    Obi-Wan, der bisher kaum etwas gesagt hatte, stimmte in die Begeisterung ein: „Du musst dich sehr auf deine Frage konzentriert haben, Mimi. Das Universum versucht definitiv, sie dir zu beantworten.“
    Mimi öffnete den Mund, um die erste Weissagung vorzulesen, zögerte aber und griff stattdessen nach ihrem Weinglas.
    „Stimmt was nicht?“, fragte Dimitri.
    „Doch, doch, es ist einfach albern. Lassen wir jemand anders seinen Spruch vorlesen.“
    „Nicht, bevor wir deine Weissagungen gehört haben“, beharrte Xander.
    Sie warf ihm einen missbilligenden Blick zu, dann sah sie schnell weg, doch als alle warteten, blieb ihr schließlich nichts anderes übrig, als nachzugeben. Leise las sie die erste Botschaft vor: „Der Mann deiner Träume ist immer in deiner Nähe, um dich aufzufangen, wenn du fällst.“
    „Im Bett“, rief eine beschwipste Frau.
    Xander registrierte, dass alle außer Mimi und ihm lachten. Und außer Dimitri. Der Dressman mochte gut aussehen und reich sein, aber war er wirklich ihr Traummann?
    „Lies die nächste Botschaft“, sagte die künftige Braut.
    Mimi seufzte und holte tief Luft. „Der Mann deiner Träume weiß, was du wirklich willst und wie du es wirklich willst.“
    „Im Bett!“, grölten die Gäste und laute Pfiffe folgten.
    Mimi warf ihrer Vermieterin einen scharfen Blick zu.
    Offenbar fragt sie sich, ob sie reingelegt worden ist, überlegte Xander. Er konnte sich aber nicht vorstellen, wie das hätte passieren sollen, denn sie hatte den Glückskeks wie alle anderen aus der großen Schachtel genommen.
    Die Gäste warteten gespannt auf die nächste Weissagung. Die Botschaften aus dem Universum schienen sich um ein bestimmtes Thema zu drehen und sich aufeinander zu beziehen.
    Dimitri drückte Mimis Schulter, und sie hob den Kopf, um ihn anzusehen. Sie lächelten sich zärtlich wie ein Liebespaar an.
    Xander wusste, dass sie keines waren, noch nicht, aber, jede der Weissagungen, die sie vorlas, deutete darauf hin, dass sie diesen Schritt machen würden. Ihr Lächeln schien das zu bestätigen. Bedauern erfüllte ihn. Es war der falsche Zeitpunkt für ihn, sie hatte ihre Wahl fast schon getroffen.
    Enttäuscht biss er die Zähne zusammen und zog sich langsam zurück, um unbemerkt von der Party zu verschwinden. Er hatte es auf einen Versuch ankommen lassen wollen, aber was immer zwischen ihm und Mimi Burdette hätte sein können, sollte offenbar nicht passieren.
    Bevor er durch die Hintertür ins Haus ging, hörte er, dass sie ankündigte, die dritte Weissagung vorzulesen. Er war neugierig. Im Schatten des Hauses blieb er stehen und lauschte.
    Mimi studierte schweigend die Botschaft, hob den Kopf und schaute sich suchend um. Schließlich räusperte sie sich und las laut vor: „Der Mann deiner Träume wird dir entwischen, es sei denn, du hast den Mut, ihm zu folgen.“

3. KAPITEL
    Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die letzten Partygäste. Als Dimitri sich bei Anna für den Abend bedankte, wurde Mimi klar, dass sie völlig vergessen hatte, ihn zu verführen. Das deutete nicht darauf hin, dass sie die Aussicht besonders aufregend gefunden hatte, und nachdem ein anderer Mann sie geküsst hatte und sie ständig an diesen Kuss denken musste, konnte sie einfach nicht mit ihm ins Bett gehen.
    Dimitri verabschiedete sich, und Mimi begleitete ihn zum Tor. Sie hatten sich