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Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

Titel: Tiffany Extra Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann , Leslie Kelly , Joanne Rock , Heather Macallister
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Er war geheimnisvoll und magisch, vielleicht auch ein wenig beängstigend.
    Als sie den Wald betrat, stellte sie überrascht fest, dass die Luft wärmer geworden war. Der Boden fühlte sich weich an. Sie atmete tief ein. Die unsichtbare Hitzequelle zog sie in den Bann. Aufgeregt ging sie tiefer in den Wald hinein. Irgendeine Naturkraft trieb sie an. Obwohl sie den Grund dafür nicht kannte, verflüchtigte sich das friedvolle Gefühl. Sie geriet zunehmend unter Anspannung.
    Es war sehr still. Inzwischen strahlte auch der Boden Hitze aus, die Luft war so heiß, dass Mimi kaum noch atmen konnte. Der Schweiß lief ihr über das Gesicht. Sie ging langsamer, sah über die Schulter zum Schloss, konnte es jedoch nicht mehr ausmachen. Der Wald schien es verschluckt zu haben. Sie sagte sich, dass sie zurückgehen sollte, aber ihre Füße gehorchten ihr nicht, und die Luft hinter ihr war so dick, dass sie nicht umkehren, sondern nur nach vorn gehen konnte.
    Plötzlich erreichte sie eine Lichtung und sah einen dunklen Berg vor sich. An der Seite gab es eine Höhle, aus der Atemgeräusche zu hören waren. Vor Schreck erstarrte sie. Die Hitze war unerträglich. Sie konnte nicht mehr denken. Dann sah sie, dass eine riesige Gestalt aus der Höhle kam. Erst ein enorm großer Kopf, anschließend ein schuppiger, grüner Flügel, der langsam ausgebreitet wurde. Ein Drachen. Er sperrte das Maul auf und spuckte Feuer.
    Mimi schrie und wollte zurücklaufen, aber als sie sich umdrehte, war der Wald verschwunden. Stattdessen stand sie am Rand einer hohen Klippe. Etwa dreihundert Meter unter ihr schlugen tosende Wasserfluten an eine zerklüftete Steilküste. Sie war gefangen zwischen dem Feuer, das der Drachen ausspie, und dem Abgrund in den Tod. Mit einem Mal verlor sie den Halt auf den Kieselsteinen unter ihren Füßen und drohte, in die Tiefe zu fallen.
    „Halte durch, ich komme“, rief jemand.
    Sie sah hoch. Ein ganz in Schwarz gekleideter maskierter Mann packte ein Seil und stieß sich ab.
    „Der Drachen“, schrie sie.
    „Vertrau mir.“
    Der Mann schlang einen Arm um sie, drückte sie an seine Brust und schwang sich mit ihr über den Rand der Klippe, als ob sie federleicht wäre. Sie fühlte sich sicher, vollkommen beschützt, aber auch voller Energie und frei. Im nächsten Moment schwangen sie nicht mit einem Seil durch die Luft, sondern flogen über den Ozean, den Wald und das Schloss in den Himmel hinein bis zum Horizont.
    „Du hast mich vor dem Drachen gerettet“, flüsterte Mimi. Sie hielt seine Schultern umschlungen und schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals.
    „Nein, ich habe dich vor einem faden, sicheren, vorhersehbaren Leben in diesem langweiligen Schloss gerettet“, erwiderte er.
    Sie begriff nicht, woher er das wissen konnte oder ob es stimmte, aber im Moment spielte das keine Rolle. Sie war zufrieden, seinen starken Körper zu spüren. Nichts könnte sie beide jemals dazu bewegen, in das gewöhnliche Land unter ihnen zurückzukehren.
    Xander hatte den Einzug in das Apartment zwischen seine Arbeitsschichten in der Feuerwache gelegt. Dadurch hatte er das ganze Wochenende Zeit, die Kisten auszupacken und sich einzurichten. Die meisten seiner Sachen hatte er zusammen mit denen seiner Eltern in Chicago verkauft. Die neuen Möbel waren am Vortag geliefert worden, daher blieb außer dem Einräumen seiner Kleider und seiner persönlichen Dinge nicht viel zu tun. Am Sonntagnachmittag war er damit fertig.
    Anna hatte ihn gebeten, die Umzugskartons aufzubewahren, weil die Mieter oft welche brauchten, also brachte er sie in die Garage. Er hatte sie dort gerade zusammengefaltet in die Ecke gestellt, als er von irgendwoher das Klirren von Metall hörte. Neugierig ging er hinaus und sah zum Wald hinter dem Haus. Sofort fiel sein Blick auf eine Metallleiter, die an einem gewaltigen Magnolienbaum lehnte. Es befand sich jemand darauf, der von den tief hängenden Ästen verdeckt wurde.
    Missbilligend schüttelte er den Kopf, als er sah, wie wackelig die Leiter auf dem Waldboden stand. Zudem war der Baumstamm knorrig und uneben, und die Person, die die Leiter benutzte, war allein und viel zu weit hinaufgestiegen. Schnell lief er hinüber und rief: „He, ich halte die Leiter besser unten fest.“ Er setzte einen Fuß auf die unterste Sprosse und packte die Seitenholme.
    Als er einen Blick nach oben warf, sah er zwei Füße, gefolgt von zwei langen, schlanken Beinen und schön geschwungenen Hüften. Diesen Anblick hätte er überall

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