Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
wünschte sie sich, seine Kraft und seine Lust zu spüren. Sie hatte sich so oft gesagt, dass sie vernünftig war und diese Hitze und Leidenschaft nicht brauchte, dennoch war sie in diesem Moment bereit, mit ihm zur Sache zu kommen. Unerwartet beendete er den Kuss, wie er ihn begonnen hatte, abrupt.
Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Sie schnappte nach Luft und versuchte, die Kontrolle über ihr Herz zurückzugewinnen. Nach einer Weile nickte er.
„Ja, ich wäre dir definitiv gefolgt“, sagte er ein wenig atemlos. „Aber das bin ich nicht.“
Allmählich hielt die Realität wieder Einzug. „Was … wie … du hast mich geküsst.“
„Ich bin froh, dass du es bemerkt hast.“
Bemerkt? Du lieber Himmel, die Erde hatte gebebt.
Xander wandte sich ab. „Jetzt sollte ich gehen, damit du auf die Party zurückkehren kannst.“
Mimi war verwirrt und konsterniert. Sein Ton und seine Stimmung hatten sich von einem Moment auf den anderen völlig geändert. Eben noch hatte er mit ihr geflirtet und sie heiß geküsst und nun schien er desinteressiert zu sein. Ihre Welt stand kopf, er dagegen lächelte vergnügt und wirkte vollkommen unbeeindruckt von dem Kuss, der sie berauscht hatte.
„Ich probiere diesen Schlüssel jetzt mal an der zweiten Tür aus. Vielleicht sehen wir uns später auf der Party. Ich habe Anna gesagt, dass ich mich kurz blicken lasse.“
So perplex, wie sie war, brauchte sie ein paar Sekunden, um zu begreifen, was seine Worte bedeuteten. Als ihr Herzschlag sich normalisiert hatte, erkannte sie, dass sie nicht wollte, dass er auf der Party auftauchte. Ihr gefiel nicht, dass er ihr mühelos gezeigt hatte, wie empfänglich sie für ihn war. Insbesondere da sie noch nicht entschieden hatte, ob sie empfänglich für den Mann war, der im Garten auf sie wartete. Von Xander zu verlangen, deswegen in seinem Apartment zu bleiben, wäre allerdings nicht gerade höflich.
„Übrigens – wie hast du dich entschieden?“, fragte er, als er in den Schrank stieg.
„Was meinst du?“
„Nun, die Dessous. Ein nettes Straps-Bustier ist immer eine gute Wahl.“
Mimi funkelte ihn an und griff nach der Vase.
Er grinste sie an. „Das war ein Scherz, denn du wirst die Sache nicht durchziehen.“
„Sagt wer?“
„Der Mann, der dich gerade geküsst hat und dessen Kuss du erwidert hast.“
Er schaute auf ihren Mund und ließ den Blick langsam über ihren Körper bis hinunter zu den Zehen und wieder hinauf gleiten. Unter dem dünnen Stoff ihres Morgenmantels zeichneten sich ihre aufgerichteten Brustwarzen ab.
„Der Mann, der es geliebt hat, wie du in diesem Stringtanga ausgesehen hast, und der wirklich hofft, dich irgendwann erneut darin zu sehen“, fügte er rau hinzu.
Mimi unterdrückte hilflos einen Seufzer. Sie hatte nie zu den Frauen gehört, die wollten, dass ein Mann sich ihrer zu sicher war, doch sein Selbstvertrauen und die Selbstverständlichkeit, mit der er zu wissen glaubte, was sie wollte und wie weit sie zu gehen bereit war, erregte sie unglaublich.
Er lächelte sie ein letztes Mal an und verschwand in ihrem Kleiderschrank. Bevor er durch die Geheimtür hinausging, meinte er lachend: „Übrigens – ich stehe darauf, wenn eine Frau überhaupt keine Unterwäsche trägt!“
Nach der Begegnung mit seiner neuen Nachbarin konnte Xander es plötzlich kaum erwarten, zur Gartenparty zu gehen. Er war entschlossen gewesen, sich von Mimi Burdette fernzuhalten, da sie eine reiche Erbin war, doch jetzt sah er in ihr nur noch die junge Frau, die nach Lust und Sünde schmeckte. Er wollte sie wiedersehen.
Offenbar hatte er eine masochistische Ader, denn womöglich reichte diese Amazone ihrem Begleiter gerade ein Kondom und sagte ihm, wo er sie berühren sollte, damit sie Spaß hatte. Ihm müsste sie so etwas nicht sagen. Er war der Typ, der ihren Körper selbst erforschen wollen würde, bis er jede erogene Zone entdeckt hätte. Bereits als er sie zum ersten Mal sah, hatte er sie begehrt, seit dem Kuss war er geradezu scharf auf sie.
Diese Tatsache zu verbergen würde ihm nicht leichtfallen. Am klügsten wäre es also, Mimi zu meiden. Sie war mit einem anderen Mann verabredet, zumindest an diesem Abend, und sie war eigentlich nicht sein Typ. Reich und verwöhnt war sie es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Er dagegen war bodenständig und fast pleite, nachdem er in diesem Monat die Miete für zwei Wohnungen sowie die Kaution für sein neues Apartment bezahlen musste. Alles in allem eine
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