Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
die von Natur aus tief pinkfarbenen Lippen verliehen ihrem herzförmigen Gesicht feine Züge. In den schulterlangen, dunklen Haaren hatten sich lange, geflochtene Ohrringe verfangen. Ihm fiel auf, dass ihr gesamtes Outfit ziemlich ausgefallen war.
Eine hochgekrempelte Jeans umspielte ihre Knöchel und gab den Blick auf ihre Schuhe aus Schlangenlederimitat frei. Dazu trug sie eine mit Seidenstickereien verzierte dunkle Bluse im Folklore-Stil mit einer schlichten schwarzen Jacke darüber. Gleich mehrere silberne Ketten schmückten ihr beeindruckendes Dekolleté. Für eine zierliche Frau – bestimmt war sie nicht größer als 1,60 Meter – hatte sie die Kurven genau an den richtigen Stellen.
Vorsichtig berührte er ihre Wange, um sie zu wecken. Sie gab ein sinnliches Stöhnen von sich. Sofort schien sich die Vibration dieses tiefen, ungemein weiblichen Tons auf seine gesamte Hand zu übertragen. Seine Haut war wie elektrisiert.
Erneut fuhr er mit dem Daumen über ihren Wangenknochen.
„Geht es Ihnen gut?“
Verschlafen drehte sie sich zu ihm und rollte mit den Schultern, als versuche sie, einen Kopfschmerz zu vertreiben. Ein Hauch ihres Parfums, das angenehm nach Vanille roch, stieg ihm in die Nase. Am liebsten hätte er sich weit zu ihr hinübergelehnt und tief eingeatmet, um diesen sinnlichen Duft in sich aufzunehmen.
Mit einem Mal kam ihm die Atmosphäre unter Deck sehr intim vor. Das dämmrige Licht, das sanfte schaukelnde Boot – schnell zog er seine Hand zurück. Er wollte sie nicht erschrecken, wenn sie aufwachte. Doch sofort hatte er das Bedürfnis, ihre warme seidige Haut wieder zu berühren. Es war schon viele Monate her, seit er eine Frau in den Armen gehalten hatte.
„Wer sind Sie?“ Er spähte an ihr vorbei zu dem Stapel schwerer Bücher, die neben ihr auf der anderen Seite der Bank langen. „Eine Innenarchitektin vielleicht?“
Es sah zwar alles danach aus, aber er konnte sich kaum vorstellen, dass sein Bruder jemanden beauftragt hatte, die Vesta neu einzurichten. Dazu hatte er viel zu wenig Stil. Was machte diese Frau bloß mitten in der Nacht auf Jacks Jacht?
Keith ließ seinen Blick über ihre Hände schweifen. Kein Ring, dann war sie wahrscheinlich unverheiratet.
„Somit steht einem Flirt eigentlich nichts im Wege“, dachte er laut, in der Hoffnung, der Klang seiner Stimme würde sie wecken.
Doch sie seufzte nur im Schlaf, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, und legte ihre Hand zurück an den Hals, an ihr Schlüsselbein. Genau dorthin, wo er sie gern berührt hätte. Schlagartig wurde ihm bewusst, wie sehr sein Körper auf diese unglaubliche Frau reagierte. Mit einem Mal war er hellwach.
„Aber womöglich sollte ich etwas weniger zurückhaltend sein“, fuhr er fort. Er brannte darauf, seine Finger erneut über ihre weiche Haut gleiten zu lassen.
„Schließlich befinden Sie sich auf meinen Boot – nun ja, meinem Boot für die nächste Woche. Ich finde, da ist es mein gutes Recht, Sie aufzuwecken. Und warum soll ich Ihnen dabei nicht ein paar aufregende Dinge ins Ohr flüstern?“
Vielleicht konnte er in ihrem Unterbewusstsein einige scharfe Fantasien platzieren, die sie dann im wachen Zustand nur allzu gern in die Tat umsetzen würde. Die Kraft der Suggestion war nicht zu unterschätzen.
Als stimme sie ihm zu, gab sie ein tiefes Brummen von sich. Der Ton schien durch ihren ganzen Körper zu vibrieren. Sofort wurde ihm heiß. Unglaublich. Diese Frau hatte noch nicht einmal ihre Augen geöffnet, und doch fühlte er eine tiefe sexuelle Verbundenheit mit ihr.
Was, wenn sie aufwachen und Gefallen an dem finden würde, was er zu sagen hatte? Ein überaus verlockender Gedanke. Es war einen Versuch wert.
„Ich fühle mich zu dir hingezogen.“ Er machte eine Pause, damit die Worte in ihr Bewusstsein dringen konnten. Fast erwartete er, dass sie die Arme um ihn schlingen würde.
„Ich möchte dich berühren.“ Noch immer keine Reaktion, nicht einmal das kleinste Wimpernzucken.
„Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als dich Zentimeter für Zentimeter mit meinen Zähnen auszuziehen.“
Ihre Lider blieben geschlossen, doch ganz allmählich formte sich ein verführerisches Lächeln auf ihren Lippen. Er traute seinen Augen kaum. Seufzend ließ sie ihre Hand den Hals hinabgleiten bis tief in den Ausschnitt ihrer Bluse, wo sie eine Brust fest umfasste. Den Mund leicht geöffnet fuhr sich mit der Zunge langsam über die Unterlippe.
Heiliger Strohsack!
Ein beinah
Weitere Kostenlose Bücher