Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Hotelanlagen und Immobilien auf der ganzen Welt. So leicht lässt er sich nicht beeindrucken.“ Obwohl der Vertrag mit Wholesome Branding sicherlich helfen würde. Schließlich könnte Keith seine Geschäfte dadurch international ausweiten.
„Aber das ist doch lächerlich. Er sollte unendlich stolz darauf sein, einen so geschäftstüchtigen Sohn zu haben, dem es gelungen ist, in kurzer Zeit eine Firma aufzubauen, die nicht nur profitabel arbeitet, sondern sogar stetig wächst – und das mitten in der Rezession.“
Eine Welle prallte gegen den Schiffsrumpf, und Josie rutschte zu ihm herüber. Als er ihre Hüfte an seiner spürte, war er für einen kurzen Augenblick abgelenkt. Doch dann wurde ihm bewusst, was sie da gerade gesagt hatte.
„Hatte ich dir von unserer Wachstumsrate erzählt?“ Sie hatte zwar recht, aber er konnte sich nicht daran erinnern, mit ihr darüber gesprochen zu haben.
Sie errötete. „Ich habe mit dem Handy ein bisschen im Internet recherchiert, als wir in Nantucket waren.“
Er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass das völlig normal war. Viele Leute googelten eine Person, bevor sie sich zum ersten Mal trafen oder Geschäfte mit ihr machten.
Trotzdem. Seit der Erfahrung mit Brooke war er ein gebranntes Kind. Ihre Familien hatten geschäftlich miteinander zu tun gehabt, und sie hatte ihm gegenüber sogar zugegeben, dass das einer der Hauptgründe dafür war, dass sie ein Date mit ihm wollte. Die Beziehung mit ihm hatte das Band zwischen den Murphys und den Blaylocks gestärkt und Brooke ermöglicht, ihre sozialen Netzwerke zu erweitern. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie sehr es Keith abstieß, aus einem so oberflächlichen Grund ausgewählt worden zu sein.
„Bist du jetzt beleidigt? Macht es dir was aus?“ Josie schien überrascht über sein Schweigen. Sie setzte sich aufrecht hin.
„Natürlich nicht.“ Er suchte nach den richtigen Worten, um die Situation zu entspannen, doch ihm fiel nichts ein.
„Aber es gefällt dir nicht, dass ich mich im Internet über dich informiert habe.“
„Das stimmt nicht.“ Verdammt. Er zwang sich, die Erinnerung an Brooke aus seinem Gehirn zu verbannen. „Ich kann nachvollziehen, dass du so viel wie möglich über mich herausfinden wolltest, bevor du dich mit mir für ein paar Tage allein auf ein Segelboot mitten auf dem Atlantik begibst. Aber ich hatte mal eine Freundin, die ihre Dating-Kandidaten im Vorfeld sehr genau recherchiert hat. Allerdings ging es dabei nicht um ihre Sicherheit. Brooke war eines von diesen Jetset-Partygirls, denen es ungeheuer wichtig war, wann sie wo mit wem gesehen wurden.“
Josie wurde ganz bleich im Gesicht. Für einen kurzen Moment befürchtete er, dass sie doch noch seekrank geworden war.
„Geht es dir gut?“ Er schaltete die Selbststeuerung ein und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Sie schüttelte den Kopf. „Es gibt da etwas, was du über mich wissen solltest. Ich habe nämlich einiges mit deiner Exfreundin gemein.“
Josie sah, wie Keiths Gesichtsausdruck erstarrte.
Die Lippen flach aufeinandergepresst, zog er die Hand zurück, die bis dahin beruhigend auf ihrer Schulter gelegen hatte. Sie hätte schwören können, dass plötzlich auch der Himmel dunkler aussah.
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Keiths überraschendes Geständnis über seine Ex machte sie mehr als nervös.
„Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.“ Er rückte ein Stück von ihr ab, sodass sich nun ein kleiner Abstand zwischen ihnen befand. „Du bist eine hart arbeitende, ehrgeizige Geschäftsfrau …“
„Mit einer fragwürdigen Vergangenheit als Dauergast auf den Society-Seiten der Regenbogenpresse.“
„Dann frage ich mich, warum mir dein Name nicht bekannt vorkommt.“ Sie konnte sehen, dass er sich langsam entspannte. Doch am Klang seiner Stimmer hörte sie, dass er noch immer vorsichtig war.
„Ich habe ihn vor drei Jahren ändern lassen. Passano ist der Mädchenname meiner Mutter. Der Nachname meines Vaters ist Davenport.“ Ein kurzes Flackern in seinen Augen verriet ihr, dass der Name ihm ein Begriff war. „Das dürfte dir schon eher etwas sagen, oder?“ Und – da war sie sich sicher – nicht Gutes.
„Es ist ein bekannter Name“, sagte er ausweichend. „Ich glaube, er wurde in der Schule mal in einem meiner Geschichtsbücher erwähnt. Ihre Haut begann unangenehm zu jucken, und sie fragte sich, wie viele Menschen wohl schon bei dem bloßen Gespräch über ihre Eltern das Gefühl hatten,
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