Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
du für ein Jahr gehen wirst?“
„Darüber bin ich mir noch nicht ganz sicher“, antwortete Julia. „Wer hat dir von Jean-Paul erzählt?“
„Warum bin ich der Letzte, der davon erfährt?“
Sie griff nach ihrer Tasche und begann, ihre restlichen Sachen hineinzustopfen. „Ich dachte, es wäre nicht wichtig. Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen.“
„Du fliegst in ein paar Monaten“, erwiderte er. Dann realisierte er erst, was sie gerade tat. „Warum packst du?“
„Ich muss zurück. Wir haben ein Problem in der Bäckerei und ohne mich werden die Torten für morgen nicht fertig. Ich habe keine Wahl.“
„Wir müssen reden, Jules.“
„Es gibt nichts zu reden. Ich weiß selbst noch nicht, was ich machen werde, und muss jetzt wirklich los.“
„Du willst also immer noch fahren. Warum hast du mich dann über unsere Zukunft fantasieren lassen? Gehört das etwa zu einem Plan, willst du dich für all die Jahre im Camp rächen?“
Sie atmete scharf ein. „Wie bitte? Das hier soll alles Teil eines perfiden Racheplans sein?“
„Ich habe keine Ahnung, Jules. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Wann wolltest du mir die Wahrheit sagen?“
„Ich habe dir die Wahrheit gesagt!“, seufzte sie.
„Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass du nach ein oder zwei Wochen wieder zurückkommen würdest. Und von diesem Typen, diesem Jean-Claude, hast du mir auch nichts erzählt.“
„Jean-Paul. Sein Name ist Jean-Paul.“
„Gut zu wissen“, murmelte Adam. Er fluchte leise. „Lass mich dich eines fragen. Wenn das zwischen uns nicht passiert wäre, würdest du dann für ein Jahr nach Paris gehen?“
Julia schloss die Augen. Er wollte die Wahrheit, aber sie wusste, was das bedeuten würde. „Ja“, sagt sie. „Ich bereite mich seit sechs oder sieben Monaten darauf vor. Alles ist geplant.“
„Und ist es dir wichtig?“
Julia nickte. „Es ist schon seit langem mein Traum.“
Sie sah, wie er zu kämpfen hatte, und wollte ihn berühren, ihn ihrer Gefühle versichern. Aber seine Arme waren vor seinem Körper verschränkt, sein Blick war starr nach vorn gerichtet. „Dann musst du gehen“, sagte er. „Nach Chicago und nach Paris.“
Adam drehte sich um und verließ die Hütte. Julia rannte zur Tür, aber sie unterdrückte den Drang, nach ihm zu rufen. Vielleicht war es das Beste, ein wenig Distanz zu schaffen. Sie brauchte Zeit, um herauszufinden, was geschehen war. Sie waren mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs gewesen und es war an der Zeit, in die Bremsen zu treten. Es war an der Zeit, zurück in die Wirklichkeit zu kommen.
„Willkommen in der echten Welt“, flüsterte sie.
Anfangs hatte Julia noch gedacht, dass ihr eine Woche mit Adam für immer ausreichen würde. Aber sich nach dieser einen Woche von ihm zu trennen, war schlimmer, als nie Zeit mit ihm verbracht zu haben.
Sie ging wieder zu ihrem Bett zurück und setzte sich auf die Kante. Es fühlte sich wie Liebe an, oder zumindest nach dem, was sie bisher für Liebe gehalten hatte. Aber wie viel davon war echt, was entsprang ihrer Fantasie? Wie sollte sie den Unterschied erkennen? Paris war seit so vielen Jahren ihr Traum und jetzt war sie kurz davor, alles für etwas wegzuschmeißen, das vielleicht nicht mehr als eine Möglichkeit war.
Ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, dass sie es bereuen würde, wenn sie hierbliebe. Dass sie eines Tages, wenn Adam nicht mehr Teil ihres Lebens wäre, realisieren würde, dass sie den größten Fehler ihres Lebens gemacht hatte – und das für einen Mann.
„Jules?“
Julia schloss die Augen, als sie Kate hörte. „Komm rein.“
„Was ist los?“
„Ich muss zurück nach Chicago“, erklärte Julia während Kate und Frannie die Hütte betraten. „Stress in der Bäckerei.“
„Ist zwischen dir und Adam alles in Ordnung?“, fragte Frannie. „Er ist eben mit dem Boot allein raus auf den See gefahren.“
„Nein. Einer der Jungs wird ihm von Paris erzählt haben und ich hatte ihm davor noch nichts Konkretes gesagt. Es ist meine Schuld, ich hätte von Anfang an ehrlich zu ihm sein müssen.“
„Aber ihr kriegt das wieder hin, oder?“, fragte Kate.
„Ich weiß es nicht. Ich brauche Zeit. Es ging alles so schnell, ich fühle mich, als hätte ich in einem Traum gelebt.“
Kate nahm ihre Hand und umarmte sie. „Ich wünschte, du könntest bleiben.“
„Ich auch“, sagte Julia und umarmte ihre Freundinnen.
„Kommst du zur Eröffnung?“, fragte Kate.
„Ich
Weitere Kostenlose Bücher