Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Nacht waren sie verabredet und er war fest entschlossen, das Date einzuhalten. Er hatte für sieben Uhr einen Tisch in einem angesagten Restaurant reserviert und plante, gegen halb sieben mit Blumen bei Julia vor der Tür zu stehen. Er hoffte, dass sie ihm aufmachen würde.
Am Donnerstag war zwischen dem Moment, als er von ihren Parisplänen erfahren hatte, und ihrer überstürzten Abreise alles so schnell gegangen. Sie waren nicht dazu gekommen, irgendetwas zwischen sich zu klären und ihm war klar geworden, dass das unbedingt nachgeholt werden musste.
Er war arbeitslos und hatte keinerlei Verantwortlichkeiten, nichts, das ihn an Chicago band. Wenn sie nach Paris fliegen wollte, konnte er einfach mit ihr gehen. Er hatte genug Geld angelegt und gespart, um mindestens zwei Jahre lang über die Runden kommen zu können – noch länger, wenn er gut plante. Und wenn er sein Haus verkaufen sollte, hätte er noch mehr. Es war an der Zeit, dass er sich auf ein Abenteuer einließ, den folgsamen Sohn hatte er lang genug gegeben. Lang genug, um endlich seinen eigenen Weg zu gehen.
Bis jetzt war ihm nicht klar gewesen, wie intensiv seine Gefühle waren. Er würde alles dafür tun, um mit Julia zusammen sein zu können – alles. Und es hatte nichts mit ihrer körperlichen Anziehungskraft zu tun. Er vermisste es, mit ihr zu sprechen, er vermisste ihre Stimme, zu sehen, wie sie sich bewegte oder wie sie ihn anlächelte.
Er musste ihr glauben, dass sie noch nicht genau wusste, was werden sollte. Sie hatte noch immer mit ihren Gefühlen zu kämpfen und wenn sie sich endlich auf die Tatsache einlassen würde, dass sie auch in ihn verliebt war, würde sich endlich alles klären.
Der umwerfende Sex hatte Julia die Möglichkeit gegeben, nur in dieser Kategorie von ihnen zu denken. Lust und Befriedigung, nackte Körper verloren in unglaublicher Leidenschaft – diese Art von Leidenschaft hätte jeden verwirrt, auch ihn verwirrte sie. Wenn sie sich das nächste Mal sahen, müsste er versuchen, es anders anzugehen. Er müsste versuchen, seine Finger von ihr zu lassen.
Die Tür der Bäckerei öffnete sich und Adam griff schnell nach der Zeitung vom Nebentisch und versteckte sich dahinter. Er sah zwei Frauen über die Straße gehen, beide trugen rosafarbene Kochschürzen und Tücher im aufgesteckten Haar.
Julia sah hinreißend aus, zugleich aber auch wie eine Unbekannte, eine Frau, die er kaum kannte. Die Uniform war ihm neu und auch ihr ernster Blick, während sie mit ihrer Mitarbeiterin sprach. Sie war so vertieft in ihr Gespräch, dass sie ihn gar nicht wahrnahm, als sie an ihm vorbei ins Café ging.
Adam sah durchs Fenster dabei zu, wie die beiden in ihr Gespräch vertieft ihre Getränke bestellten. Er unterdrückte den Drang, zu den Frauen zu stoßen und so zu tun, als wäre ihr Treffen rein zufällig. Darauf würde sie nicht reinfallen.
Stattdessen betrachtete er sie intensiv, fasziniert studierte er ihre Züge, ihren Körper. Er zuckte zusammen, als er sich daran erinnerte, wie es war, sie zu berühren. Sie verließ das Café und er wollte ihren Namen rufen. Der Drang, zu ihr hinzugehen und sie in seine Arme zu nehmen, war fast zu stark, um ihm zu widerstehen. Aber er hatte sich dazu entschlossen, seine körperliche Sehnsucht nach ihr zu unterdrücken, er wollte sich und ihr die Zeit lassen, einander erst mal außerhalb des Schlafzimmers kennenzulernen.
Okay, jetzt wusste er, wo sie arbeitete. Und ihre Wohnung lag nur ein paar Blocks von hier. Adam nahm seinen Kaffee und ging zu seinem Auto zurück. Er wollte ein wenig durch die Gegend fahren und sich an die Gegend gewöhnen, vielleicht das eine oder andere Restaurant austesten. Wenn er in Zukunft häufiger hier sein sollte, war es gut zu wissen, was dieses Ende der Stadt zu bieten hatte.
Adam ging die Straße entlang und blieb vor dem Schaufenster eines Juweliers stehen. Sein Blick fiel auf einen hübschen Ring und er fragte sich, ob er ihn wohl einfach kaufen sollte.
Er hatte schon eine Menge erste Dates gehabt, aber dieses war ihm wichtig. Es war irgendwie der Beginn ihrer Beziehung in der echten Welt. Er wollte, dass es fantastisch für sie war, dass es die Nacht war, von der sie geträumt hatte, als sie jünger und so verliebt in ihn war.
Aber war so ein Geschenk angemessen oder völlig übertrieben? Und was wäre mit Blumen? Könnte er ein zu großes Bouquet auswählen? Er fluchte. Das Date würde ja noch nicht mal mehr mit Sicherheit stattfinden. Aus Angst
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