Tiffany hot & sexy Band 28
Frank die Leinen. Er grüßte einen vorübergehenden Matrosen, der nach einer Minute Männergeplänkel seine Ehrfurcht vor dem Duque von Santa Aguas verlor. Julia konnte sich lebhaft vorstellen, welche Sorte Scherz die beiden zum Lachen brachte.
Der Seemann ging grinsend davon, während Frank pfeifend zum Bug des Bootes und damit außer Sicht verschwand.
Julia blickte aufs Meer hinaus. Es sah nach perfektem Segelwetter aus. Sie hörte Franks Schritte. „Ein guter Tag, um auf dem Wasser zu sein.“
Er grinste. „Na ja, wir sind höchstens eine Dreiviertelstunde unterwegs.“
„Die Wolken sehen toll aus, so weiß und bauschig.“ Sie lachte. „Mein Vater würde einen Anfall kriegen, wenn er eine solche Beschreibung von mir zu hören bekäme. Da er bei der Air Force war, sah er sich als Wetterexperte und zwang mich, die exakten meteorologischen Begriffe zu verwenden.“
Frank überprüfte noch einmal sämtliche Anzeigen und drückte einen Knopf, woraufhin ein knirschendes Geräusch zu hören war. „Das ist die Ankerwinde“, erklärte er. „Was für Wolken haben wir denn heute über den wunderschönen Azoren?“
„Da sich die Azoren von einem Ende zum anderen über Hunderte Meilen erstrecken, kann ich nicht für die übrigen Inseln sprechen.“
Er nickte ernst, doch sie registrierte das amüsierte Funkeln in seinen Augen. „Und unsere kleine Ecke dieses atlantischen Paradieses?“
„Hier sind Kumuluswolken zu sehen, möglicherweise Vorboten schlechteren Wetters, falls ihr Feuchtigkeitsgehalt zunimmt.“
„Wir werden nach Unwettern Ausschau halten. Aber vorerst sollten wir sicher sein.“
Zumindest vor dem Wetter.
Frank steuerte das Boot aus dem kleinen Jachthafen hinaus aufs offene Meer. Sie fuhren in nördliche Richtung, direkt auf seine Insel zu. Er schaltete die automatische Navigation ein und schob die Fenster auf der Brücke auf, um die Meerbrise hereinwehen zu lassen.
„Jetzt verrate mir doch mal, was du in den letzten Jahren so gemacht hast“, forderte er Julia auf. „Du musst viel Zeit auf dem College verbracht haben. Wo hast du studiert? Hast du gleichzeitig gearbeitet?“
„Und ob, jede Menge.“ Julia setzte sich auf einen der Drehstühle, und Frank setzte sich ihr gegenüber. Seine interessierten Fragen animierten sie, ihm ausführlich von ihrer langjährigen Ausbildung und dem anschließenden Studium in Boston zu erzählen. Und von ihrem ersten Job in der Notaufnahme, der schlimm und aufregend zugleich gewesen war. „Ich habe mit dem Studium angefangen, weil ich noch mehr lernen wollte“, schloss sie ihren Bericht.
„Es klingt, als hättest du ziemlich viel gelernt.“ Frank schaute zum Steuerpult, um zu überprüfen, ob sie nach wie vor auf dem richtigen Kurs waren.
Julia war sich diesbezüglich nicht ganz so sicher, aber jetzt war es zum Umkehren zu spät. Sie würde die Dinge auf sich zukommen lassen müssen.
„Hoffentlich hast du Hunger. Ich habe uns nämlich im Restaurant ein Mittagessen einpacken lassen. Wegen der Arbeit an der Villa hatte ich heute keine Zeit zu kochen.“
„Kannst du denn kochen?“ Julia entsann sich, dass Frank früher mal gerade eine Flasche Wein öffnen und ein Sandwich zubereiten konnte.
„Ich habe mir das Kochen selbst beigebracht. Beneditos Frau Leonor hat mir einige ihrer Gerichte gezeigt. Allerdings schmecken sie nicht wie ihre, weshalb ich mich frage, ob sie nicht absichtlich die eine oder andere Zutat weggelassen hat. Sie ist eine ziemlich eifersüchtige Köchin.“ Frank stand auf. „Hast du Durst? Ich habe ein paar Softdrinks unten in der Kombüse, wenn du möchtest.“
Erst jetzt bemerkte Julia, dass sie vom vielen Reden einen ganz trockenen Mund bekommen hatte. So ausführlich hatte sie sich seit Wochen, ja Monaten mit niemandem mehr unterhalten. Ihr Vater war nicht sehr gesprächig, während ihre Mutter genug für alle drei redete. „Ja, ich hätte gern etwas zu trinken. Eine Cola, wenn du hast. Mit viel Eis.“
Frank sprang auf. „Bin gleich wieder da.“
Julia stand ebenfalls auf, streckte sich und schaute aus dem Fenster. In der Ferne entdeckte sie einen blauen Streifen, der sich aus dem Wasser erhob. Das musste Belas Aguas sein. Beim Anblick des Ortes, an dem sie und Frank so glücklich gewesen waren, bekam sie erst recht einen trockenen Mund.
Im nächsten Moment war er schon wieder bei ihr und reichte ihr ein kaltes Getränk. Auch er hielt ein Glas in der Hand, allerdings ohne Eiswürfel. „Da ich wusste, dass du an
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