Tiffany hot & sexy Band 28
später hielten sie auf dem Rückweg bei der Wohnung ihrer Eltern.
„Wie geht es denn deiner Tante und deinem Onkel?“, erkundigte Frank sich, als Julia die Tür aufschloss. „Ist deine Tante noch im Krankenhaus?“
„Oh, das habe ich dir noch gar nicht erzählt.“ Sie strahlte. „Ich habe gestern in Boston angerufen. Es geht ihnen beiden den Umständen entsprechend gut. Das gebrochene Bein meines Onkels heilt gut, und die gebrochenen Rippen meiner Tante schmerzen nicht mehr. Der Pflegedienst und ein Physiotherapeut kommen mehrmals in der Woche.“
„Freut mich zu hören. Haben deine Eltern schon gesagt, wann sie zurückkommen?“
Sie entdeckte eine Flasche Orangenlimonade im Kühlschrank und trank einen Schluck. „Ah, das viele Motorradfahren macht mich durstig.“ Sie zwinkerte ihm zu. Der Anblick ihrer dunklen Locken, die auf die Lederjacke hinabfielen, faszinierte ihn. „Ich glaube, sie können frühestens in zwei Wochen zurückkommen.“
Plötzlich vernahmen sie ein Klopfen und drehten sich gleichzeitig um. Der Vermieter ihrer Eltern, Senhor de Sousa, stand im Türrahmen. Frank begrüßte ihn auf Portugiesisch und erkundigte sich nach seinem Befinden.
„Bestens“, erwiderte der Mann, der jedoch schwer atmete, als hätte das Treppensteigen ihn erschöpft.
Julia musterte ihn prüfend. Frank verstand diesen Blick nicht. War sie wütend, dass der Vermieter unangekündigt vorbeikam?
Doch sie bat ihn sogar herein und beäugte ihn dabei weiterhin wachsam. „Heißer Tag heute, was?“
Senhor de Sousa wischte sich die Stirn und sah auf einmal sehr blass aus. „Ja, heiß.“ Dann hörte er auf, Englisch zu sprechen, und verfiel in eine unverständliche Sprache.
„Was? Was sagt er?“ Julia führte den alten Mann rasch zu einem nahestehenden Sessel.
Frank zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Es ist Portugiesisch, ergibt aber kaum einen Sinn.“
Sie stöhnte. „Verdammt, ich fand gleich, dass er nicht gut aussieht. Ruf den Notarzt, und sag, dass es sich um einen Schlaganfall handelt. Sie sollen schon das Krankenhaus benachrichtigen. Es ist doch ein gutes Krankenhaus, nicht wahr?“
„Ein ausgezeichnetes“, versicherte er ihr und eilte zum Telefon. Aus dem Augenwinkel verfolgte er, wie Julia langsam und behutsam mit dem Nachbarn sprach. Offenbar führte sie eine Art neurologischer Untersuchung durch, denn jetzt bewegte sie den Zeigefinger vor seinem Gesicht hin und her, auf und ab. Frank sah, dass die eine Gesichtshälfte des Mannes leicht erschlafft war. Auch konnte der alte Mann anscheinend nur noch einen Arm heben.
„Sie sind in wenigen Minuten hier“, wandte er sich an Julia, nachdem er aufgelegt hatte.
„Komm her und hilf mir, ihn festzuhalten, damit er nicht aus dem Sessel fällt.“ Julias Hände lagen auf Senhor de Sousas Schultern – damit er sitzen blieb, aber auch zur Beruhigung.
Frank redete beruhigend auf Portugiesisch mit dem Mann, bis der Notarzt endlich eintraf. Julia berichtete den Sanitätern, was passiert war, und Frank spielte den Dolmetscher.
Als der alte Mann schließlich auf dem Weg in die Notaufnahme war, sagte Julia: „Wir sollten auch ins Krankenhaus fahren. Ich habe die Telefonnummer seiner Tochter. Ruf sie an, und sag ihr, dass wir uns dort mit ihr treffen.“
„Einverstanden.“ Er erledigte den Anruf, während Julia die Wohnung abschloss. Dann saßen sie wieder auf dem Motorrad und waren unterwegs zum Inselkrankenhaus. Das hatte nichts mehr mit einem romantischen Ausflug zu tun, doch Julia in Aktion zu erleben, hatte Frank sehr beeindruckt. Ohne ihre medizinische Ausbildung hätte sie Senhor de Sousas Symptome wohl nicht erkannt, was ihn unter Umständen das Leben gekostet hätte.
Julia war eine tolle Frau, nicht nur in ihrer Beziehung zu ihm, sondern auch in ihrem Beruf. Würde sie auch nur im Traum daran denken, diesen aufregenden Job in der Großstadt für ihn aufzugeben? Auf seinen Ländereien in Santas Aguas ging es vergleichsweise harmlos zu, abgesehen von gelegentlichen Schnittwunden und Knochenbrüchen, die der Umgang mit landwirtschaftlichen Maschinen und großen Tieren mit sich brachte. Glücklicherweise hatte es seit Jahren keinen schweren Unfall mehr gegeben. Frank konnte sich nicht vorstellen, wie Julia in dem kleinen Krankenhaus darauf wartete, dass mal ein Farmarbeiter hereinkam, der sich an einem Stacheldrahtzaun verletzt hatte.
Abgesehen davon war er sich nicht sicher, ob ihr die gesellschaftlichen Verpflichtungen
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