Tiffany hot & sexy Band 28
Fremdenführer, indem er sie auf alte Kirchen und historische Regierungsgebäude aufmerksam machte. Blumenduft wehte durch die offenen Wagenfenster herein, und Julia fühlte sich glücklich.
„Das ist doch die Straße zum Flughafen“, stellte sie nach einer Weile erstaunt fest, als der Verkehr dichter wurde. „Willst du mich loswerden?“
„Nein.“ Mehr sagte er allerdings nicht, obwohl sie ihn löcherte. Er hielt tatsächlich am Flughafen und führte sie zu einem Schalter, an dem Flüge zur Insel Terceira gingen.
„Terceira!“, rief Julia. „Da bin ich zuletzt als Kind gewesen.“ Auf dieser Insel, die etwa neunzig Meilen von São Miguel entfernt lag, befand sich ein kleiner portugiesisch-amerikanischer Luftwaffenstützpunkt, auf dem ihr Dad einige Jahre stationiert gewesen war. Schon seit den 1930ern waren die Azoren für die Amerikaner ein wichtiger Zwischenstopp auf transatlantischen Flügen, um nachzutanken.
Ihr Flug mit einer kleinen Pendlermaschine verlief unruhig, und Julia genoss es, die ganze Zeit über Franks Hand zu halten, obwohl sie gar keine Angst hatte.
Die Landung hingegen war sanft, und schon wenige Minuten später saßen sie in einem kleinen Mietwagen.
„Der Flughafen hat sich verändert“, sagte Julia.
„Nichts bleibt, wie es war“, erwiderte Frank. „Nicht mal meine Villa in Belas Aguas, die, was die Einrichtung angeht, fest in der Vergangenheit verhaftet war.“
„Tja, Benedito hat sein Bestes gegeben, um das zu ändern. Wir müssen uns immer noch um das Ergebnis seiner Experimente in Rot kümmern. Erinnert mich an Picassos Blaue Periode. Oder auch nicht.“
Er stöhnte. „Stimmt. Leider ist es etwas avantgardistisch für einen spießigen Adeligen wie mich.“
Julia lachte. „Du weißt einen Künstler, der seiner Zeit voraus ist, einfach nicht zu würdigen.“
„Hier ist der Eingang zum Stützpunkt. Wollen wir mal fragen, ob man uns hineinfahren lässt?“
„Das wäre toll.“
Tatsächlich wurde ihnen nach gründlicher Ausweiskontrolle von der Wache ein Passierschein ausgestellt. Julia schaute sich neugierig um und erkannte einige der älteren Gebäude.
„Es ist merkwürdig, das alles wiederzusehen“, sagte sie. „Aber ich freue mich, dass du mit mir hergeflogen bist.“
Frank hielt an einem kleinen Spielplatz, auf dem Vorschulkinder tobten und schaukelten. „Hast du mal über einen Besuch auf meinem Anwesen nachgedacht?“, fragte er.
„Ja, habe ich, und es klingt auch gut“, räumte sie ein. „Aber ich habe meinen Job in Boston und bin schon eine Weile fort. Ich sollte zurückfliegen, sobald es mir möglich ist.“
Er presste die Lippen zusammen. „Ich weiß, dass du deine Arbeit liebst. Aber sie ist auch gefährlich. Du bist das beste Beispiel für jemanden, der bei dem Versuch zu helfen schwer verletzt wurde. Du hättest getötet werden können.“
„Ich bin trotzdem nicht bereit, meinen Job aufzugeben.“ Es ist alles, was ich habe, fügte sie im Stillen hinzu. Aber das war nicht wahr. Da waren noch ihre Familie und ihre Freunde. Und jetzt hatte sie auch noch Frank. Sie schaute aus dem Wagenfenster zu den spielenden Kindern. „Aber ich werde es mir überlegen. Es wäre schon interessant, mit dir aufs Festland zu fliegen und mir deine Ländereien anzusehen.“ Ihr Magen knurrte vernehmlich.
„Vielleicht kann ich dich mit einem guten Essen bestechen?“, schlug Frank amüsiert vor.
Sie fuhren in die Stadt und fanden einen Parkplatz in einer Seitenstraße. Für einen Wochentag herrschte ziemlich viel Betrieb.
„Was ist denn eigentlich los heute?“ Julia deutete auf die jungen Männer in den Straßen, die sich lachend beim Gehen gegenseitig anrempelten.
„Muss ein Festival sein.“ Frank entdeckte eine ältere Frau, die Fruchtsäfte verkaufte, und fing ein Gespräch mit ihr an. Aufgeregt kehrte er zu Julia zurück.
„Und? Was ist es?“
„Es werden den ganzen Tag über Stierkämpfe stattfinden. Jeder darf sich probieren.“
„Stierkämpfe?“ Julia erinnerte sich verschwommen an die Warnungen ihres Vaters, sich davon fernzuhalten.
„Nicht wie in Spanien“, beeilte er sich, ihr zu versichern. „Auf den Azoren geschieht dem Stier nichts. Er wird nur ein bisschen geärgert.“ Grinsend fügte er hinzu: „Wütende Stiere mag ich am liebsten.“
„Du hast doch nicht etwa vor, auch mitzukämpfen, oder?“
Er machte eine beschwichtigende Geste. „Es handelt sich nicht um einen richtigen Stierkampf – er wird nur ein wenig
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