Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
stehen. Sie war so nah, dass sie das Gesicht ihrer Großmutter mit den Fingerspitzen hätte berühren können. Da war sie. Die Frau, die ihr so viel bedeutet hatte.
Elle spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie hatte nicht erwartet, dass ihre Gefühle sie so überwältigen würden. Nana war schon viele Jahre tot, doch als das Gemälde gestohlen worden war, hatte es sich für Elle angefühlt, als wäre ihre Großmutter ein zweites Mal von ihr gegangen.
Es hatte furchtbar wehgetan.
Das Bild nach so langer Zeit wiederzusehen, hätte sie glücklich machen müssen. Doch stattdessen durchzuckte Elle ein nahezu unerträglicher Schmerz.
„Oh, Nana, ich habe alles falsch gemacht, nicht wahr?“, schluchzte sie. Dann griff sie nach dem Rahmen. Sie wollte ihrer Großmutter nah sein. Nur für eine Weile.
Es war nicht leicht, das Gemälde von der Wand zu nehmen, doch schließlich schaffte sie es. Es war viel schwerer, als sie es in Erinnerung hatte. Überrascht taumelte Elle zurück, ließ sich auf den Boden sinken und schloss das Bild in die Arme.
Ein tiefes Gefühl von Frieden durchströmte sie. Doch es war nur von kurzer Dauer.
Zanes dunkle Stimme durchbohrte die Stille wie ein eisiger Pfeil. „Was zur Hölle machst du da?“
Elle wandte überrascht den Kopf. Ihr Herz raste. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was Zane nun von ihr denken musste. Die Situation war eindeutig.
Mit kaltem Blick sah er sie an.
„Dann bist du also doch eine Diebin.“
13. KAPITEL
Da war sie also wieder. War es wirklich erst fünf Tage her, dass sie hier auf diesem Stuhl gesessen hatte … in Handschellen, wie jetzt auch? Ewigkeiten schienen seitdem vergangen zu sein.
Heftig schlug Elle mit den Handschellen gegen die Stuhllehne. Sie hoffte, dass Zane sie hören würde. Sie musste mit ihm reden. Ihm alles erklären.
Bisher hatte er ihr keine Gelegenheit dazu gegeben. Er war wie ein verletztes wildes Tier gewesen, als er sie mit dem Bild im Arm gefunden hatte. Zornig und gnadenlos hatte er ihr Worte an den Kopf geworfen, ohne Rücksicht darauf, wie sehr er sie damit kränkte.
Elle wusste, alles würde sich früher oder später aufklären, doch allmählich schmerzten ihre Schultern vom langen Verharren in dieser ungewohnten Position. Sie wäre die Handschellen gerne endlich losgeworden.
Doch als Zane schließlich in der Tür stand, bereute sie diesen Wunsch.
Er war mehr als wütend. Doch das war nicht das Schlimmste. Hinter dieser zornigen Fassade konnte Elle sehen, wie verletzt er war. Und das brach ihr fast das Herz.
In diesem Moment machte alles Reden keinen Sinn. Zane würde ihr ohnehin nicht zuhören. Oder aber jedes ihrer Worte infrage stellen.
Elle spürte Ärger in sich hochkochen. Es schmerzte sie, dass er ihr noch immer einen Diebstahl zutraute. Inzwischen sollte er sie doch wirklich besser kennen!
Zane schloss die Tür hinter sich. Jetzt waren sie allein in diesem winzigen Zimmer.
Ein Schauer fuhr über Elles Körper, und sie merkte, wie ihre Brustwarzen sich aufstellten. Überrascht hielt sie den Atem an. Das konnte einfach nicht wahr sein. Ihr Körper reagierte dermaßen intensiv auf Zane – obwohl er sie hier in Handschellen gefangen hielt! Doch die Erinnerung an die wahnsinnige Lust, die er ihr bereitet hatte, war einfach übermächtig.
Zane lehnte sich an ein Regal und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein gefährliches Funkeln lag in seinem Blick. Elle schluckte schwer, als sie sah, wie sexy sich seine Muskeln unter dem T-Shirt abzeichneten. Das hier war nicht der richtige Augenblick für leidenschaftliche Fantasien …
Sie hatte Fragen erwartet. Hatte gedacht, dass er nun versuchen würde herauszufinden, was in ihrem Kopf vor sich ging. Doch nichts dergleichen geschah. Er blickte sie einfach nur an.
Elle zog die Brauen zusammen. Diese Stille war unerträglich.
„Was willst du hier?“, fragte sie schließlich.
Er schien überrascht, dass sie das Wort ergriff. „Was ich hier will? Ist das nicht offensichtlich?“
„Nein, ist es nicht. Aber ich weiß, warum wir beide hier in dieser Abstellkammer sind.“
„Ach wirklich?“
„Ja. Weil du ein unglaublicher Vollidiot bist, der einfach nicht zuhört. Ich wollte das Bild nicht stehlen!“
Sie sah, wie er die Lippen zusammenpresste. „Natürlich nicht.“
„Warum bist du auf dieser Insel, Zane?“
„Ich arbeite hier, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.“
„Das ist Blödsinn. Du hast dich hier verkrochen.“
„Was für ein
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