Tiffany Hot & Sexy Band 33
zu bekommen.
„Wenn Sie dem Club eine ernsthafte Chance geben wollen, muss Ihnen klar sein, dass solche Veränderungen Geld kosten. Vielleicht nicht viel, aber doch etwas.“
„Ich bin offen für Vorschläge.“ In sanftem Tonfall sprach sie weiter: „Am besten behalten wir das alles für uns, solange die Probezeit noch nicht abgelaufen ist.“
„Einverstanden.“ Erleichtert atmete er aus. „Soll ich Sie herumführen, damit Sie sehen, was Sie geerbt haben?“
„Nein danke, vielleicht ein andermal.“
Ohne jede Überraschung nahm er das zur Kenntnis. „Was ich vergessen habe zu sagen: mein Beileid zu Ihrem Verlust.“
Auf die Traurigkeit, die sie auf einmal empfand, war sie nicht vorbereitet gewesen, und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. „Danke. Ihnen auch mein Beileid. Anscheinend standen Sie sich sehr nahe.“
„Das stimmt. Ihr alter Herr war für mich der Vater, den ich nie hatte. Es tut mir leid, dass er das nicht auch für Sie war.“
Jenna stand auf und gab sich geschäftsmäßig. Sie musste die Fassade bewahren. „Ich komme morgen wieder.“
Mercer stand ebenfalls auf. „Falls ich nicht hier im Büro sitze, finden Sie mich unten.“
Er streckte die Hand aus, und Jenna schlug ein.
Rau und selbstsicher, dachte sie. Ein leiser Schauer rieselte ihr über den Rücken. Wahrscheinlich irgendein alberner, primitiver Trieb, der noch aus der Steinzeit stammte.
Mercer sah Jenna nach, während sie das Gebäude verließ, und atmete hörbar aus.
Er blickte sich um. Diesem Gebäude hatte er sein Leben zu verdanken. Als Teenager hatte ihn der Boxclub vor dem falschen Weg gerettet, der seinen besten Freund das Leben gekostet und ein paar andere ins Gefängnis gebracht hatte. Der Club war das einzig Konstante in seinem unsteten Leben in immer neuen Umgebungen gewesen.
Leider würde er in vier Monaten nicht viel ausrichten können. Wenn es ihm gelang, Jenna dazu zu bringen, ihm längeren Aufschub zu gewähren … Schon bald sollte ein Turnier stattfinden, und wenn alles gut lief, würden ein paar der Boxer, die hier ausgebildet worden waren, Verträge als Profi abschließen. Das würde dem Sportclub neue Mitglieder bringen.
Allerdings hing alles davon ab, dass Jenna die Frist verlängerte. Vielleicht investierte sie auch ein paar Hundert Dollar, um hier und da veraltete Ausstattung zu ersetzen.
Sie war ein echt heißer Quälgeist.
Oft hatte Monty Fotos von ihr herumgereicht. Im Club war sie eine Art Berühmtheit, die mysteriöse Tochter des Chefs, die ein aufregendes Leben an der Westküste lebte, die Schönheit mit den blauen Augen, den rosigen Wangen und dem schimmernden braunen Haar.
Er hatte immer angenommen, Monty und sie würden zumindest ab und zu miteinander sprechen. Erst auf dem Totenbett hatte Monty eingestanden, wie schlecht er Jennas Mom behandelt hatte. Es hatte ihm das Herz gebrochen, dass sie mit seinem einzigen Kind aus seinem Leben verschwunden war und er seit fünfundzwanzig Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt hatte.
Mercer fühlte sich von Jenna bedroht, war fasziniert, verwirrt und verärgert zugleich. Außerdem fühlte er sich zu ihr hingezogen, so unpassend das auch war.
2. KAPITEL
Am nächsten Morgen kehrte Jenna zurück. Wieder betrachtete sie das Foyer. Hier würde ihr neues Leben beginnen! Gleichzeitig bedrückte sie die Vergangenheit, die sie hier überall verfolgte. Und dann waren da noch die verwirrenden Gefühle für den Mann, der der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft war.
Das Büro war noch dunkel, und Jenna blieb keine andere Wahl, als Mercer unten im Boxclub zu suchen. Sie trug eines von einem Dutzend neuer Outfits, die sie sich zugelegt hatte, um auch nach außen hin die kompetente junge Geschäftsführerin darzustellen, der die Kundschaft zutraute, den passenden Partner oder die passende Partnerin zu finden. Aber in einem Keller voller Boxer sah das Outfit sicher nur steif und spießig aus.
Dies sind deine neuen Nachbarn, sagte sie sich, egal, was du davon hältst.
Die Stufen führten zu einem Treppenabsatz mit Wasserspender und einem alten Plakat eines längst vergangenen Boxkampfes.
Es roch nach Schweiß, Gummi, Leder und Desinfektionsmittel. So roch also das Erbe ihres Vaters. Als Nächstes nahm sie die Geräusche wahr. Klatschen und Grunzen sowie Quietschen und Knarzen von den Geräten. Jenna atmete tief durch und betrat durch eine weite Doppeltür den Boxclub.
Es war nicht der düstere, verqualmte Raum, in dem
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