Tiffany Hot & Sexy Band 34
betrachtet und versucht, in dieser schwachen, zerbrechlich wirkenden Erscheinung seinen eiskalten Vater wiederzuerkennen. Ihn so auf Maschinen und Schläuche angewiesen daliegen zu sehen, ließ ihn das erste Mal in seinem Leben so etwas wie Mitgefühl für ihn empfinden.
Als Robert jedoch wieder Herr seiner selbst war, war dieses Mitgefühl nach genau fünf Minuten wieder erschöpft.
Jetzt, eine Stunde später, fragte er sich zum wiederholten Mal, ob seine Mutter – möge sie in Frieden ruhen – den eigenen Kopf ein paar Mal gegen eine Wand geschlagen hatte, bevor sie sich darauf einließ, einen solchen Tyrannen zu heiraten. Er hatte in den letzten Jahren unter so manchem harten Knochen gedient und mit Egozentrikern und fiesen Arschlöchern zusammengearbeitet. Keiner von ihnen konnte es mit seinem Vater aufnehmen.
„Kannst du mich hören, Junge?“
„Ich bin nicht derjenige, der im Krankenbett liegt“, erwiderte Cade trocken, lehnte sich zurück und lächelte seinen Vater auf die ruhige Art an, von der er wusste, dass sie Robert zutiefst irritierte. „Meine Ohren funktionieren einwandfrei.“
Der Alte hatte die gleichen grünen Augen wie sein Sohn, nur waren sie mit der Zeit trübe geworden. Er verengte sie zu Schlitzen.
„Ich war mir nicht sicher. Um dich herum wird doch ständig geschossen oder es explodiert irgendeine Bombe. Du könntest auch ein paar Gehirnzellen verloren haben.“
Für einen kurzen Moment entglitt Cade das Lächeln. Keine Sorge. Das Einzige was er verloren hatte, war einer seiner besten Freunde gewesen. Aber das würde er Robert Sullivan nicht erzählen.
„Ich muss schon sagen, ich fasse es nicht, dass du es noch immer nicht zum Commander geschafft hast. Du legst dich offensichtlich nicht genug ins Zeug. Willst du, dass ich hier in dem Wissen sterbe, dass mein Sohn alles, was ich ihm geben konnte, weggeworfen hat? Dass er seine familiären Pflichten vernachlässigt hat, um Soldat zu spielen, und das dann auch nur so halb?“
Cade spannte seine Hände zu Fäusten, sein Blut kochte. Er trat einen Schritt nach vorn und es war ihm egal, dass er kurz davor stand, zu explodieren.
„Robert“, sagte Catherine sanft.
Mehr brauchte es nicht. Nur ein Wort der alten Dame genügte und ihr Sohn ließ sich zurück in seine Kissen fallen und Cades Fäuste entspannten sich.
Er musste hier raus. Und wenn er klug war, würde er Eden anrufen und ihre Verabredung für den Abend absagen. Er hatte inzwischen nachdenken können und ihm fielen diverse Gründe ein, warum es wirklich eine ganz schlechte Idee war, sich mit ihr zu treffen. Vor allem, weil er nur an eines denken konnte. Wie er ihr langsam diese pinken Panties ausziehen würde.
„Ich komme später wieder und hole dich ab“, sagte er zu seiner Großmutter.
Catherine tätschelte seine Hand. Ihr Gesichtsausdruck war friedlich, auch wenn sich beim Anblick ihres einzigen Kindes feine Sorgenfalten über ihre Stirn zogen. Muttergefühle , dachte Cade kopfschüttelnd. Diese Fähigkeit, in einem Menschen auch dann noch etwas Gutes zu sehen, wenn es kein anderer mehr konnte.
„Du musst etwas für mich erledigen“, sagte sein Vater, als Cades Hand schon auf dem Türknauf lag. „Ich habe einem Nachbarn auf sein Grundstück als Sicherheit Geld geliehen. Wie sich herausstellt, haben die auch bei der Bank einen Kredit aufgenommen. Wenn jetzt die Bank ihre Hypothekenforderung geltend macht, habe ich nichts mehr in der Hand, um mein Geld zurückzubekommen. Du musst mein Geld zurückholen, bevor es zu spät ist.“
Es gab nur zwei Grundstücke, die so nah an ihrem lagen, dass man sie Nachbarn nennen konnte. Das eine gehörte seiner Großmutter, dementsprechend musste Robert das Gillespie-Anwesen meinen.
Genauso aufmerksam, vorsichtig und wachsam, wie er sich einem gefährlichen Feind nähern würde, drehte er sich um.
„Für solche Nebenjobs stehe ich nicht zur Verfügung“, sagte er in bemüht plauderhaftem Ton und mit möglichst neutraler Miene. Zum einen, weil er seine Großmutter nicht aufregen wollte, und zum anderen, das musste er zugeben, weil es seinen Vater noch wütender machen würde. Eine Schande, wo er doch sowieso schon in einem Krankenhausbett liegen muss , dachte er. Aber er konnte nicht anders.
„Du musst es tun. Wenn du es nicht tust, wird die Bank das Anwesen übernehmen. Dann verliere ich mein Geld und die kleine Gillespie steht so oder so ohne ein Dach überm Kopf da.“
„Eden hat sich bei dir Geld
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