Tiffany hot & sexy Band: Königliche Lust / Stromausfall mit heißen Folgen / Maskierte Leidenschaft / (German Edition)
Reiseschriftstellerin war, wollte sie ihm lieber nicht verraten. Womöglich befürchtete er sonst, dass sie jedes seiner Worte mitschrieb. „Ich bin freiberufliche Redakteurin. Ich schreibe über historische Themen bis hin zu Lokalreportagen alles, was ich kriegen kann. Selbst wenn es sich um die Eröffnung eines neuen Supermarkts handelt. Darüber hinaus bin ich leidenschaftliche Bloggerin.“
„Ah.“ Er nickte nachdenklich. „Deshalb möchten Sie das echte Paris kennenlernen. Sie interessieren sich für Menschen und deren Art zu leben.“
„Von der Seite habe ich es noch nicht betrachtet. Ehrlich gesagt, geht es mir in erster Linie darum, mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“ Sie blieb stehen und löste ihre Hand aus seiner, um auf ein Gebäude im Stil eines römischen Tempels zu deuten, das auf einer steil aus dem See ragenden künstlichen Insel erbaut war. „Wow, nun sehen Sie sich das an.“
Natürlich hätte sie auch mit der anderen Hand auf das Gebäude zeigen können, doch ihr war plötzlich bewusst geworden, dass sie es ein bisschen zu angenehm fand, mit diesem bärtigen Franzosen Händchen zu halten.
Die Alarmsignale in ihrem Innern leuchteten rot auf: Achtung! Romantische Parkkulisse in Paris. Achtung! Händchenhalten mit einem charmanten und gut aussehenden Mann.
Jack nahm eine Wasserflasche aus seinem Rucksack und trank. „Eine weitere Attraktion, die wir uns ansehen müssen.“ Damit ging er den Pfad Richtung See weiter hinunter.
Fast war sie enttäuscht, weil er nicht versuchte, wieder ihre Hand zu halten. Anscheinend verfügte er über feinfühlige Antennen für widersprüchliche Signale. Wortlos folgte sie ihm. Neben einer Trauerweide, deren lang herabhängende Äste mit silbrig-grünen Blättern bis ins Wasser eintauchten, blieb sie stehen.
„Singt Weide, Weide, Weide! Von Weiden all flecht’ ich mir nun den Kranz“, deklamierte Lily versonnen Shakespeare, wobei sie in dramatischer Geste einen Ast zu sich heranzog und an ihre Brust drückte.
„Othello, stimmt’s?“ Jack war ebenfalls stehen geblieben.
Jetzt war sie wirklich beeindruckt. Dafür, dass Englisch nicht seine Muttersprache war, kannte er sich ausgezeichnet aus. „Sehr gut“, lobte sie ihn und kam sich sofort wie eine nervige Oberlehrerin vor.
Jack schien sich nicht daran zu stören, im Gegenteil. Beiläufig hatte er wieder ihre Hand genommen und betrachtete nun konzentriert den Stamm der Weide.
„Wussten Sie, dass der Wirkstoff aus Aspirin ursprünglich in der Weidenrinde gefunden wurde? Daher hat er auch den Namen Salicylsäure, nach dem lateinischen Namen der Weide, S alix .“
Ihre Bewunderung wuchs ins schier Unermessliche. „Was Sie alles wissen …“
„Naturkundeunterricht“, meinte er achselzuckend.
„Da haben Sie wohl besser aufgepasst als ich.“ Sie lachte.
„Oh, ich bin sicher, Sie haben Ihre Stärken.“
Seine Augen blitzten, als er ihr plötzlich ziemlich nahe kam. Schon erwartete – hoffte? − sie, er werde sie küssen, doch er tat es nicht.
Stattdessen sagte er munter: „ Allons , gehen wir den Wasserfall bestaunen.“
„Okay.“ Lily folgte ihm in eine Grotte, wo ein künstlicher Wasserfall die Felswand hinabstürzte. Jack schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, um seine Haut von der kühlen Gischt benetzen zu lassen. Lily tat es ihm gleich und spürte, wie etwas von der Anspannung der vergangenen Tage von ihr abfiel. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie anstrengend es war, ohne Begleitung zu reisen. Man musste alles alleine organisieren, konnte sich nie über etwas austauschen und musste vor allen Dingen immer aufpassen, auf wen man sich einließ.
Die Sprachbarriere stellte tatsächlich noch das kleinere Problem dar. Wie von Sarah vorausgesagt, wimmelte es um diese Zeit in Paris von Touristen. Irgendjemand fand sich immer, der bereit war, ihr zu helfen.
Wie zum Beispiel Jack. Der geheimnisvolle Jack. Sein abenteuerlicher Aufzug bildete einen seltsamen Kontrast zu seiner Bildung und seiner gewählten Ausdrucksweise, die eine ausgezeichnete Kinderstube verrieten. Als Lily die Augen wieder öffnete, begegnete sie seinem Blick.
„In einer Großstadt findet man selten Orte wie diesen.“
„Stimmt. Etwas Vergleichbares gibt es in New York oder Philadelphia nicht.“
Er trat an den Grotteneingang und deutete auf den Tempel auf der Spitze der Anhöhe. „Das ist eine Nachbildung eines römischen Sibyllentempels. Von da oben hat man einen fantastischen Ausblick,
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