Tiffany hot & sexy Band: Königliche Lust / Stromausfall mit heißen Folgen / Maskierte Leidenschaft / (German Edition)
nicht aufgepasst – et voilà .“
„Wow, da sind Sie freiwillig hingegangen?“ Ihr wurde bewusst, wie das klingen musste, und sie fügte rasch hinzu: „Ich meine, solche Einsätze sind nicht gerade ungefährlich, wie man sieht. Aber es ist natürlich eine Arbeit, bei der man etwas bewirken kann.“
„Na ja, wenn man genauso krank wird wie die Menschen, denen man eigentlich helfen will, hält sich das mit dem Bewirken in Grenzen. Durch meine eigene Dummheit habe ich eine Menge Ressourcen verschwendet, besonders, als man mich in ein Krankenhaus nach Thailand transportieren musste.“
„Sie müssen wohl sehr krank gewesen sein.“
„Tja, es gab genug andere, die ebenfalls dringend ins Krankenhaus gemusst hätten, aber ich war der Glückliche, den man ausgeflogen hat.“
„Schuldgefühle.“ Lily hob einen Zeigefinger, um ihren Worten Gewicht zu verleihen. „Sie leiden unter dem Überlebenden-Syndrom. Quälen sich mit Fragen wie: Warum bin ich davongekommen, während andere sterben mussten? Warum habe ich bessere medizinische Behandlung erhalten?“
Er wich ihrem Blick aus. „Gut möglich, dass Sie recht haben. Auf solche Fragen gibt es naturgemäß keine Antwort. Schicksal, es sollte so sein. Punkt.“
Ein Blick in sein Gesicht ließ sie in gespieltem Entsetzen nach Luft schnappen. „Oh Gott, Sie sind doch wohl nicht etwa Optimist? Und das als Franzose?“
Ein leises Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Tja …“
„Oh, oh.“ Ermahnend hob sie den Zeigefinger. „Passen Sie bloß auf, dass man Sie nicht mit einem Amerikaner verwechselt. Franzose und Optimist? Wer hätte das gedacht?“
Jetzt grinste er übermütig. „Bitte verraten Sie mich nicht. Ich würde gerne meinen französischen Pass behalten.“
„Bleibt nur zu hoffen, dass das nicht um sich greift. Wenn die Franzosen plötzlich anfangen, nett und freundlich zu sein, worüber sollen die Touristen sich dann beklagen?“
„Man darf von den Parisern nicht auf das ganze Land schließen“, erklärte er. „Sie werden sehen, in anderen Gegenden sind die Menschen viel aufgeschlossener.“
„Zum Beispiel in der Provence?“
Ein sehnsüchtiger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.
„Genau. Die Luft ist warm und riecht süß, der Himmel ist strahlend blau. Die hügelige Landschaft ist immer grün, selbst der Nordwind, der berühmte Mistral, hat trockenes, klares Wetter im Gepäck.“
Bei seinen Worten stellte Lily sich unwillkürlich eine geradezu paradiesische Landschaft vor.
„Irgendwie ist in der Provence alles intensiver, das Essen schmackhafter, der Wein spritziger, die Fische größer, die Enten fetter. Erinnern Sie sich an Tage in Ihrem Leben, wo einfach alles perfekt zu sein schien, das Wetter, die Landschaft, das Essen, die Gesellschaft?“
Das tat sie. „Einmal habe ich mit meiner Mutter ein Picknick im Washington Crossing Historic Park gemacht. Es gibt dort eine riesige Wildblumenwiese. Da saßen wir inmitten all der bunten Blumen, ganz berauscht vom süßen Duft und dem Summen der Bienen. Der Himmel war blau, nur mit ein paar Schäfchenwolken betupft, und wir ließen uns Schokoladen-Eclairs schmecken.“
Seltsam, dieser traumhafte Nachmittag war weit nach hinten in ihr Gedächtnis gerutscht.
„So ist es fast jeden Tag in der Provence.“ Jack seufzte leise. „Ich war viel zu lange fort, aber bald fahre ich ja wieder hin.“
Lily sah ihn aus ihren großen braungrünen Augen mitfühlend an, ein warmherziges Lächeln um die Lippen. Schon lange hatte ihn keine Frau mehr so angesehen, mit aufrichtigem Interesse und echter Zuneigung.
Plötzlich wurde Jack bewusst, dass er ihre Gesellschaft gerne noch ein bisschen länger genießen wollte, also sagte er spontan: „Kommen Sie doch mit. Sie möchten das echte Frankreich kennenlernen? Ich zeige es Ihnen.“
3. KAPITEL
Lily schwenkte den blassgoldenen Chardonnay im langstieligen Weinglas. Sie saß in einem netten Café gegenüber der Jugendherberge, tief in Gedanken versunken, was nicht unbedingt typisch für sie war, aber es gab ja auch eine Menge zu überlegen.
Ganz alleine ins ferne Europa zu reisen, war schon ein Abenteuer für sich. Und jetzt noch einen völlig Fremden in die Provence begleiten? Sofort produzierte ihre äußerst kreative Fantasie ein paar beunruhigende Schlagzeilen:
Amerikanische Schriftstellerin in der Provence verschwunden und französischer Frauenmörder gibt sich als Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation aus .
Andererseits,
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