Tiffany hot & sexy Band: Königliche Lust / Stromausfall mit heißen Folgen / Maskierte Leidenschaft / (German Edition)
ja so aufgeregt“, sagte Lily. „Die Welt der Düfte ist absolut faszinierend, besonders, wenn man die Ingredienzien gewissermaßen vor der Haustür ernten kann.“
Simone führte ihre Besucher durch die Halle in ein Labor, das mit großen weißen Tischen und Regalen ausgestattet war, in denen sich zahllose braune Glasflaschen aneinanderreihten.
„Willkommen im Duft-Labor des Hauses Laurent. Was Sie hier sehen, sind ausschließlich natürliche Öle und Essenzen.“ Sie griff nach einem Clipboard. „Ihren Duft können Sie jederzeit bei uns nachbestellen. Ein Anruf genügt, und wir mixen das Parfüm nach den Vorgaben, die wir heute erarbeiten. So, und jetzt sagen Sie mir bitte, was Sie gerne riechen und was nicht.“
Lily überlegte kurz. „Rosen eher nicht.“ Den Geruch verband sie mit Mrs Wyndham, die immer einen Strauß frischer Rosen im Haus haben wollte.
„Okay.“ Simone machte sich eine Notiz.
„Ich mag Vanille.“ Der frühere Koch der Wyndhams, Stans Vorgänger, hatte ihr oft Vanillekekse gebacken, als sie noch klein war.
„Perfekt für eine warme Basisnote.“
„Und in Erinnerung an meine Reise in die Provence darf Lavendel nicht fehlen.“
„Lavendel?“ Simone lächelte. „Eine ausgezeichnete Wahl. Wir produzieren hier das beste Lavendelöl der Welt. Die allerbeste Qualität beziehen wir vom Landgut de Brissard.“
„Wirklich?“ An Jack gewandt, sprudelte Lily überschwänglich hervor: „Du hilfst mit, den besten Lavendel der Welt zu ernten. Findest du das nicht toll?“
„Eher anstrengend und schweißtreibend“, meinte er augenzwinkernd. Ernst fügte er hinzu: „Aber ja, wir sind zweifellos sehr stolz auf unsere hervorragende Qualität.“
„Das Gut ist seit 1323 im Besitz der Familie“, warf Simone ein. „Stimmt’s, Jacques?“
Lily schnappte aufgeregt nach Luft. „So lang schon! Vielleicht sollte ich den de Brissards einen eigenen Post widmen.“
„Ach, damit würde ich mich nicht abgeben“, meinte Jack wegwerfend. „Ein extrem langweiliger Haufen, glaub mir. Ein Blogeintrag über Simone und die Parfümfabrik wäre da viel spannender.“
„Ein bisschen Publicity für den amerikanischen Markt kann nicht schaden.“ Simone nahm eine Glasflasche aus dem Regal. „Hier haben wir das magische de Brissard-Lavendelöl.“
Sie öffnete die Flasche und gab ein paar Tropfen der kostbaren Essenz auf einen Papierstreifen, den sie zum Trocknen in der Luft schwenkte. Dann hielt sie ihn ihr unter die Nase.
Lily brauchte bloß daran zu schnuppern, schon fühlte sie sich an den Picknick-Nachmittag in den Lavendelfeldern zurückversetzt. Fast meinte sie, die Sonne auf ihrer Haut zu spüren und das Zirpen der Grillen zu hören. „Jack, es riecht genau wie auf dem Feld, wo wir … wohin wir unseren Ausflug gemacht haben“, korrigierte sie sich rasch.
Simone lächelte wissend. „Das ist die Macht der Düfte. Man benutzt ein Parfüm, um nach außen hin eine Botschaft zu vermitteln. Gleichzeitig bewahrt es die ganz individuellen und intimen Erinnerungen des Trägers.“
„Fast wie ein Geheimnis – ich weiß etwas, was du nicht weißt.“
In einer zärtlichen Geste strich Jack ihr das Haar zurück und berührte sanft ihren Hals.
„Das Mysterium einer Frau. Einladend und verlockend für uns arme Männer, die dieses Geheimnis erkunden wollen.“
Lily legte eine Hand auf seine. „Ihr Männer könnt aber auch ein ganz schönes Geheimnis um euch machen.“
„Das sind die Rätsel des Lebens, nicht wahr?“ Simone klatschte in die Hände. „So, genug philosophiert. Die Arbeit ruft.“
Während der folgenden Stunde schnupperte Lily an unzähligen Papierstreifen, bis ihr schwindlig war. Zwischendurch musste sie immer wieder kurz unterbrechen und nach draußen gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Das half aber auch nicht viel, denn überall im Ort hing Blumenduft in der Luft.
Irgendwann war es dann so weit, ein exotischer, leicht blumiger Duft mit holzig warmer Note war entstanden. „Hm, etwas fehlt noch.“ Lily war enttäuscht, als sie daran schnupperte. „Ich kann nur nicht sagen, was.“
Simone überlegte kurz und tauchte dann einen Papierstreifen in eine weitere Flasche. Lily schnüffelte, dann hellte sich ihre Miene auf. „Ja, genau das hat noch gefehlt!“
„Was ist es denn?“, wollte Jack wissen.
„Lilie natürlich“, erwiderte die Parfümeurin triumphierend. „Was wäre ein Duft für eine Lily, ohne Lilie?“
Jack gab Simone einen Kuss auf die Wange.
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