Tiffany hot & sexy Band: Königliche Lust / Stromausfall mit heißen Folgen / Maskierte Leidenschaft / (German Edition)
die Küche zurückkehrte. „Marthe-Louise?“, rief sie.
„Oui?“
Die Haushälterin kam aus der Speisekammer angelaufen und wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab.
„Ich habe das Foto gesehen.“ Lily deutete in Richtung Salon. „Das Bild an der Wand.“
Marthe-Louises schuldbewusste Miene bestätigte ihren Verdacht. Natürlich, das alles hier gehörte Jack. Warum war sie nur nicht eher darauf gekommen? Die Anzeichen waren doch kaum zu übersehen gewesen, alleine die Selbstverständlichkeit, mit der er sich auf dem Landsitz bewegte, hätte sie stutzig machen müssen.
„Marthe-Louise.“ Unter ihrem scharfen Ton zuckte die Haushälterin zusammen. Lily holte tief Luft. „Wie lautet Jacks richtiger Name?“
„Jacques Charles Olivier Fortanier Montford. Comte de Brissard“, erwiderte Marthe-Louise ergeben.
De Brissard. Das berühmte Lavendelöl. „Comte?“ Lily schnappte nach Luft. „Adlig also auch noch.“ Dieser Mistkerl! Kein Wunder, dass er nicht wollte, dass sie über diesen Haufen Langweiler schrieb, wie er sich ausgedrückt hatte. Sie lachte hysterisch. „Ach, herrje … wahrscheinlich hätte ich jedes Mal knicksen müssen, bevor ich mit ihm ins Bett gegangen bin.“
Marthe-Louise, der das Thema offensichtlich zu heikel wurde, vollzog eine für ihre üppige Statur beachtliche Kehrtwendung.
„Ah, das Essen – es brennt an.“
Damit verließ sie fluchtartig den Raum, bevor Lily sie darauf hinweisen konnte, dass es nicht so roch, als ob überhaupt etwas auf dem Herd stünde.
Mit vor Wut blitzenden Augen warf sie einen letzten vernichtenden Blick auf das Foto des Lügen-Comtes, dann marschierte sie durch die Hintertür hinaus den gepflasterten Weg entlang zum Gästehaus.
In diesem Moment kam Jack den Hügel hinunter. Mit nacktem Oberkörper, verschwitzt, Lavendelblüten im Haar und auf der schweißfeuchten Haut.
„Ah, chérie , da bist du ja. Ich hoffe, du hast heute Nachmittag fleißig gearbeitet. Ich habe nämlich Pläne für den Abend.“
Er roch nach Lavendel und Sonne und Hitze. Eigentlich eine unwiderstehliche Mischung. Jetzt nur nicht schwach werden, ermahnte Lily sich. Sie hatte eine Riesenwut auf ihn, das durfte sie nicht vergessen. „Hallo, Eure Durchlaucht.“
„Oh.“ Sein Lächeln starb. „Lily, ich wollte es dir schon längst erzählen, aber irgendwie passte es immer gerade nicht. Und dann …“
Er versuchte, sie in die Arme zu ziehen, aber sie stieß ihn zurück. „Vergiss es! Gibt’s noch mehr Geheimnisse, die ich kennen sollte?“
Schuldbewusst wich er ihrem Blick aus.
„Oh, Durchlaucht, was denn noch? Seid Ihr etwa Anwärter auf den französischen Königsthron?“
„Selbst wenn wir noch die Monarchie hätten, würde ich diesen Job nicht für eine Million Euro machen wollen. Vergiss nicht, wie es Louis XVI ergangen ist.“ Sein Schmunzeln verging ihm, als er ihren kalten Blick bemerkte. „Okay, da gibt es noch was. Ich bin Arzt, kein einfacher Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Man wollte mich nach Malaysia schicken, aber ich habe abgelehnt. Ich bleibe in der Provence.“
Lily stieß scharf die Luft aus und ging langsam um ihn herum.
Jack reckte den Kopf über die Schultern und fragte besorgt: „Was ist denn?“
„Ich schau nur nach, ob du einen Heiligenschein hast oder Engelsflügel oder ein Supermann-Cape.“
„Lily …“ Er streckte ihr die Hände entgegen.
„Kein Wunder, dass du dich so gut mit Tropenkrankheiten auskennst. Wahrscheinlich gibst du Kurse.“
„Einige Seminare am Tropeninstitut in Paris“, gestand er kleinlaut.
„Ah, Dozent ist der Herr also auch noch. Und trotzdem bleibt dir Zeit, dich mit uns Normalsterblichen abzugeben. Wie schaffst du das bloß?“
Er presste die Lippen zusammen. „Und da wunderst du dich noch, dass ich nicht jedermann auf die Nase binde, wer ich bin?“
„Aha. Ich bin also jedermann. Wie nett.“
„Du weißt genau, wie ich es meine.“
„Dann hättest du es mir sagen müssen. Miss Finch hätte es mir sagen müssen.“
„Ich habe sie gebeten, es für sich zu behalten. Weißt du, ich wollte, dass du mich als Menschen schätzen lernst und nicht als reichen Comte.“
„Alles klar. Du dachtest, ich wäre sonst nur hinter deinem Geld her.“
Er nahm ihre Hände. Diesmal ließ sie es geschehen.
„Nein, Lily, ich wusste von Anfang an, dass du nicht so eine bist. Im Gegenteil, ich hatte Angst, du könntest mich mit all den nichtsnutzigen reichen Kerlen in einen Topf werfen, von denen
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