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Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0003 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins Cheryl Anne Porter
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Zur Familie gehörte sie sicher nicht, denn seine Großmutter hatte den gesamten Stammbaum erforscht und erzählte oft und gern von jedem Einzelnen, egal, ob angeheiratet oder nicht. Sie wusste alle Einzelheiten und verkündete sie hemmungslos bei Familienfeiern. Bei solchen Anlässen konnte man sicher sein, irgendwann vor Verlegenheit einen roten Kopf zu bekommen.
    Davids Mom und Dad passierte das auch regelmäßig, und bei dem Gedanken musste er lachen. Er liebte seine Eltern, aber es hatte seinen Grund, dass er sich aus der Ferne um alle finanziellen und rechtlichen Dinge der Familie kümmerte. Abgesehen von Alicia und ihm waren alle Familienangehörigen total verrückt. Seine Eltern waren in die Jahre gekommene Hippies, die gerade in England waren, um dort die kosmische Strahlung von Stonehenge aufzunehmen. David schüttelte den Kopf, als er daran dachte, wie er die beiden deswegen vor ihrer Abreise aufgezogen hatte. “Ihr seid wirklich seltsame Leute”, hatte er ihnen gesagt, “wollt ihr nicht wenigstens eine Landkarte mitnehmen?” Das hatte ihm nur empörte Blicke eingebracht, und sofort hatten seine Eltern lautstark überlegt, wie es bloß geschehen war, dass sie ein so vernunftorientiertes Kind in die Welt gesetzt hatten.
    Seufzend dachte David daran, dass er eigentlich Human Delight und seine Schwester Daisy Freedom hatte heißen sollen. Lediglich seinen Großeltern hatte er seinen schlichten Namen zu verdanken. Alle vier Großeltern hatten Herzinfarkte und Schlaganfälle angedroht, falls ihre Enkelkinder keine normalen Namen bekamen. David dachte an seine beiden Großeltern, die auch nach Denver flogen. Sogar seine Eltern würden morgen Abend aus London abfliegen. Er stellte sich vor, wie er seinen Verwandten während der Hochzeitsfeier von dieser seltsamen Erbschaft erzählte, die ausgerechnet an ihn fiel, obwohl er von allen nur als Mr Vernünftig bezeichnet wurde.
    Sicher würden alle ausflippen. Genau wie er selbst, falls dieses Lebewesen ihn irgendwie davon abhielt, zu der Feier zu kommen. Nein, so etwas passierte sicher nicht. Kein Gesetz konnte ihm vorschreiben, dass er dieses Wesen heute noch abholen musste, oder doch? Er würde die mysteriöse Kreatur bei seiner Rückkehr mitnehmen. Schließlich war er von nun an reich, vorausgesetzt, Mr Trenton kehrte irgendwann wieder ans Telefon zurück, damit David ihm mitteilen konnte, dass er bald kam. Aber wieso wollte Mr Trenton ihm nicht verraten, um was für ein Lebewesen es sich handelte? Das machte David ein bisschen Angst.
    Was mochte es sein? Ein kleines Kind? Niemals. Oder eine exotische Echse? Ein seltener Vogel? Ein Pilz oder ein gefährlicher Virus, der den ganzen Planeten entvölkern konnte? Nachdenklich wiegte David den Kopf. Nie im Leben würden die Behörden einfach so zusehen, wie irgendeine alte Frau so einen Organismus einfach vererbte. Meine Fantasie geht mit mir durch, sagte er sich. Ich bin nur neugierig, und das ist bei meinem sonst so nüchternen Leben auch kein Wunder.
    Unwillkürlich richtete er sich auf. Jetzt klang er schon wie seine eigenen Eltern. Andererseits saß er hier im Anzug im Herzen von Washington, D. C., und führte ein langweiliges Leben. Was soll’s? fragte er sich. Hol dir das Geld, und lass alles Weitere einfach auf dich zukommen. Was soll schon passieren?
    Andererseits waren seine letzten Abenteuer als Katastrophe geendet. Zum Beispiel die Wildwasserfahrt im letzten Sommer mit seiner damaligen Freundin Philippa. Aber woher hätte er auch wissen sollen, dass sie nicht schwimmen konnte? Und schließlich war sie ja nicht ertrunken. Wie kam eine Frau überhaupt zu so einem Namen? Vergiss sie, sagte er sich. David, du bist jetzt dreißig und wirst anscheinend langsam alt und sentimental.
    Endlich kam Mr Trenton wieder ans Telefon und entschuldigte sich. “Schon gut”, fiel David ihm ins Wort. “Ich habe es mir anders überlegt. Ich komme sofort und muss nur vorher noch meine Termine verschieben. Weinen Sie, Sir? Nein? Es klang so. Nein, natürlich ist es mir ernst. Wenn ich sage, ich komme, dann komme ich auch. Aber dieses Lebewesen kann ich nicht sofort mitnehmen. Wie bitte? Ich soll mir keine Sorgen machen, weil es in einem sicheren Behälter steckt?”
    In einem sicheren Behälter? War es denn radioaktiv? David rieb sich das Gesicht. Dann versprach er dem Anwalt: “Ich schwöre Ihnen, Mr Trenton, dass ich mich gleich auf den Weg mache. Ja, ich weiß. Tysons Corner. Gut, dann schreibe ich mir die Adresse noch

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