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Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0003 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins Cheryl Anne Porter
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einmal auf. Wie bitte? Oh, danke. Bestimmt sind Sie auch ein guter Mensch. Ja. Bis dann.”
    Stirnrunzelnd legte David auf und sah das Telefon an. Dann blickte er auf die geschlossene Bürotür. Sein Magen verkrampfte sich. Jetzt blieb ihm noch die Auseinandersetzung mit Mrs Hopemore. Seine eigenwillige Sekretärin war eine Freundin seiner Großmutter und erzählte offen allen seinen Klienten, dass sie David schon als Baby gewickelt hatte. Und lieber setzte er sich mit einer Sturmtruppe auseinander, als Mrs Hopemore dazu zu bringen, seine Termine zu verschieben.
    Ich bin bereit für sie, sagte er sich entschlossen, aber ich verrate ihr nicht den Grund für die Terminverschiebungen. In Geldfragen war er lieber vorsichtig, und er wollte erst genau wissen, um was für ein Vermögen es sich handelte, bevor er ihr davon erzählte. Über seine Großmutter würde die Neuigkeit sich nämlich sofort verbreiten. Er lehnte sich zurück und rief: “Mrs Hopemore? Können Sie bitte hereinkommen?”
    Wie immer saß er dann schweigend da und zählte leise. 1000, 2000, … Bei 10.000 ging die Tür endlich auf, und die kleine grauhaarige, wild geschminkte und ebenso wild gekleidete Mrs Hopemore kam herein. Unwillig zog sie die Mundwinkel ihrer grellroten Lippen nach unten. “Sie haben geschrien, Mr Sullivan?” Obwohl sie ihn seit seiner Geburt kannte, bestand sie darauf, ihn zu siezen.
    “Das habe ich.”
    “Und was wollen Sie? Ich habe zu tun.”
    Schon als er noch ein Kind war, hatte David gedacht, Mrs Hopemore müsse mindestens tausend Jahre alt sein. Doch obwohl sie so eng mit seiner Familie verbunden war, sollte er sie eigentlich feuern. Das hatte er auch schon zwei Mal getan. Aber wenn er dann am nächsten Tag ins Büro kam, saß sie bereits an ihrem Schreibtisch, tippte auf der Schreibmaschine und warf ihm vor, er komme zu spät. Und nach beiden Kündigungen hatte sie sich selbst eine Gehaltserhöhung gegönnt. Wenn David sie noch einmal entließ, würde sie monatlich mehr verdienen als er. Das konnte er sich nicht leisten.
    Deshalb sagte er jetzt: “Sie müssen meine Nachmittagstermine absagen und verschieben. Bei dem letzten Gespräch, das Sie mir durchgestellt haben, ging es um eine dringende Angelegenheit in Tysons Corner.”
    Mrs Hopemore zog ihre schwarz nachgezogenen Augenbrauen hoch und sah David über das Schildpattgestell ihrer Brille hinweg an. “Tysons Corner, sagen Sie? Ist jemand gestorben?”
    David wusste, dass nur ein Todesfall für Mrs Hopemore als Entschuldigung für eine Unterbrechung der täglichen Arbeit galt. Sie erlaubte ihm ja kaum, zur Hochzeit seiner Schwester zu fahren. Dabei war sie selbst in der letzten Woche bei einer Freundin gewesen, die schwer erkrankt und dann gestorben war. Deshalb war David jetzt dankbar, dass er dieselbe Entschuldigung vorbringen konnte: “Ja, es ist jemand gestorben.”
    Dann wartete er. In erster Linie auf ihre Erlaubnis. Erwartungsgemäß verzog Mrs Hopemore das Gesicht wie eine Gefängnisaufseherin, die über den Freigang eines Häftlings entscheiden muss. “Na wunderbar. Sie lassen mich mit all der Arbeit allein. Schon schlimm genug, dass ich nicht mit zu Alicias Hochzeit kann, weil ich hier die Stellung halten muss, während Sie eine ganze Woche verschwinden.”
    “Das stimmt doch gar nicht, das wissen Sie genau. Sie sind auch eingeladen, und ich habe Ihnen gesagt, dass wir das Büro schließen können, damit Sie mich begleiten können. Grandma würde sich freuen, Sie wiederzusehen.”
    Mrs Hopemore hob das Kinn. “Das weiß ich sehr wohl, junger Mann. Aber es ist unmöglich. Jemand muss den Laden am Laufen halten. Und wohin ich Ihre Termine verschieben soll, ist mir ein Rätsel. Diese Klienten habe ich von der nächsten Woche bereits auf heute verlegt, wegen der Hochzeit. Und jetzt muss ich ihnen Termine geben, die sehr viel später liegen. Wissen Sie, was dann passiert? Sie werden diese Kunden verlieren, und dann sterben wir beide den Hungertod.”
    Wütend sah David sie an. “Mrs Hopemore, Sie sind doch heimlich in mich verliebt, oder?”
    “Ha!” Sie schloss bereits wieder die Tür hinter sich. “Ich habe Ihnen schon die Windeln gewechselt, vergessen Sie das nicht. So ein Glück steht Ihnen auch gar nicht zu.” Damit zog sie die Tür ins Schloss.
    1000, 2000, … zählte David. Die Tür ging wieder auf, und David musste lächeln, weil er schon wusste, was jetzt kam. Seit fast sieben Jahren lebte er nun hier in Washington und kannte sich

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