Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
Auffahrt.”
Zögernd und widerwillig löste sie sich aus seinen Armen und wischte sich die Tränen von den Wangen. Hinter ihrem kleinen blauen Auto entdeckte sie einen glänzenden knallroten ausländischen Sportwagen. Emily schluckte und zwang sich, David Sullivan wieder anzusehen. Sie konnte kaum atmen. Gab es überhaupt einen Mann, der besser aussah als David?
“Sie müssen mich hassen.”
Er zuckte mit den Schultern. “Nicht so sehr wie Sie vielleicht denken. Oder wie Sie es verdienen.” Dann lächelte er, und das nahm seinen Worten die Schärfe. Er trat ins Haus und warf die Jacke des anderen Manns auf einen Stuhl. “Darf ich mir irgendwo die Hände waschen?” Er hielt Emily die Hände hin, und sie betrachtete seine schmalen Finger. “Ich fühle mich schmutzig, nachdem ich diesen Kerl berührt habe.”
“Das verstehe ich.” Emily wollte wenigstens jetzt höflich zu ihm sein. Sie deutete den Flur entlang. “Dort die Tür rechts. Da ist das Bad.”
David nickte, und Emily sah ihm nach. Genüsslich studierte sie seine Rückansicht, bis er ins Bad ging und die Tür schloss. Kopfschüttelnd seufzte Emily. Dieser Mann sah wirklich fantastisch aus. Aber viel wichtiger war im Moment, dass er unschuldig war. Gerade eben erst hatte er sie gerettet, obwohl sie nicht genau sagen konnte, wovor. Doch er hatte sie beschützt.
Und auch Godzilla, seinen Hund. Emily verzog das Gesicht. David Sullivan hatte seinen Hund beschützt, also hatte er gestern nichts als die Wahrheit gesagt. Er war ein wohlhabender Steuerberater mit eigenem Hund, und wahrscheinlich war Godzilla nur deshalb beinahe Opfer einer Entführung geworden, weil sie Davids Hund war.
Nachdenklich lief Emily hin und her. Die Entführer mussten gestern David bis zu ihrer Praxis gefolgt sein. Möglicherweise waren sie dann David nachgefahren, weil sie nicht genau gewusst hatten, ob Godzilla noch bei ihm war. Und als sie auf dem Flughafen erkannten, dass er den Hund nicht mehr hatte, beschlossen sie, es heute direkt bei ihr zu versuchen.
Die Tür zum Bad öffnete sich wieder, und Emily drehte sich David entgegen. Er kam lässig auf sie zu, und fast bewundernd überlegte sie, wie mutig er war. Und wie leicht es ihm fiel, ihr all den Ärger von gestern zu vergeben! Er war so wundervoll! Anscheinend hatte er gesehen, dass sie in Schwierigkeiten steckte, und sofort war er ihr zu Hilfe gekommen, ohne an seine eigene Sicherheit zu denken. Dieser Entführer hätte ja durchaus auch bewaffnet sein können. Damit wurde David für Emily zum selbstlosen Helden.
Andererseits durfte er gar nicht hier sein! Das hatte der Polizist gestern Abend jedenfalls gesagt. Bevor sie näher darüber nachdenken konnte, fragte Emily ihn: “Was tun Sie eigentlich hier?”
Direkt vor ihr blieb David stehen. “Ich habe Ihnen das Leben gerettet.”
Wieder wurde ihr bewusst, in welcher Gefahr sie geschwebt hatte, und sie legte sich eine Hand auf die Brust. “Sie haben recht, und ich habe mich noch nicht einmal dafür bedankt. Also, vielen Dank. Sie haben mir das Leben gerettet.” Sie lächelte und hoffte, damit ihr bisher so seltsames Verhalten ihm gegenüber etwas abzumildern.
Erst als er ihr Lächeln sehr warmherzig erwiderte, wurde ihr bewusst, dass sie im Nachthemd vor ihm stand. Es war zwar groß und weit, doch es reichte ihr nicht mal bis zu den Knien. Unwillkürlich zerrte sie den Saum nach unten und versuchte, David in ein Gespräch zu verwickeln, um ihn von ihrem halb entblößten Körper abzulenken. “Tja, aber bevor Sie mir das Leben gerettet haben, Mr Sullivan …”
“Nennen Sie mich David”, bat er. “Und seien Sie beruhigt, es ist tatsächlich mein richtiger Name.”
Bei der Erinnerung an all ihre Unterstellungen lief sie wieder rot an. Und nun bat er sie, ihn beim Vornamen zu nennen. Wie persönlich und intim! “Okay, David.” Der Name passte zu ihm. Klangvoll und männlich, klassisch und doch nicht langweilig.
Nicht einmal Jeff, mit dem sie bis vor sechs Monaten verlobt gewesen war, hatte solche Empfindungen in ihr ausgelöst. Emily wandte sich von David ab. Den Blick seiner grauen Augen konnte sie nicht länger ertragen. “Also, David, wieso sind Sie zu mir gekommen? Ich habe ja keine Flagge gehisst, dass ich Hilfe gebrauchen könnte. Die Praxis und mein Haus befinden sich auf demselben Grundstück, und die Polizei hat Ihnen gestern untersagt, sich mir und … und Ihrem Hund zu nähern. Oh, es tut mir so schrecklich leid.”
“Keine Sorge, Sie haben
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