Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
gewesen war, sie zu treffen. Trotzdem konnte Emily an diesem sonnigen Samstagvormittag noch genau hören, wie er es sagte. Unter den gegebenen Umständen musste sie allerdings zugeben, dass sie es nachvollziehen konnte, wenn er von ihr nicht gerade begeistert war.
Fantastisch, Emily, sagte sie sich. Da taucht der erste wirklich nett aussehende und anscheinend erfolgreiche Mann auf, seit du dich von Jeff getrennt hast, und was machst du? Lässt ihn verhaften. Und da fragst du dich, wieso du noch allein bist?
Emily setzte Kaffee auf und blickte durch das Fenster über der Küchenspüle nach draußen. Um sich von ihren selbst verschuldeten Problemen mit Männern abzulenken, überlegte sie, ob sie nicht in die Praxis gehen und Karen beim Säubern der Zwinger helfen sollte.
Mitten in der Bewegung hielt Emily inne. Sie konnte nicht glauben, was sie da sah. Ihr Auto in der Auffahrt stand seltsam schief. Ein Reifen war platt! Das fehlte gerade noch. Doch dann entdeckte sie die verstreute Post im Vorgarten. Waren das ihre Briefe? Wieso …
“Was geht hier vor?”, fragte sie sich, obwohl sie allein im Haus war. Allein! Emily erstarrte und umklammerte den Rand der Spüle. War sie wirklich allein? Sofort überlegte sie sich, wo in ihrem Haus ein Verbrecher sich verstecken würde. Aus Filmen kannte sie das genau. Wenn das Mädchen sich umdrehte, stand der geistesgestörte Killer mit erhobener Axt vor ihm.
“Ach, Schluss damit.” Emily trat einen Schritt zurück und schlang die Arme um sich. “Das ist totaler Blödsinn.” Sie blickte sich in der Küche um. Andererseits lag dort die verstreute Post, der platte Reifen war keine Einbildung, und heute morgen war sie von zwei Anrufen geweckt worden, bei denen jedes Mal aufgelegt wurde, sobald sie sich meldete.
Irgendjemand wollte sie ärgern, aber wieso? Wer hatte einen Grund dafür, so etwas zu tun?
Schlagartig sah sie David Sullivan wieder vor sich. Mit diesen grauen Augen, dem sinnlichen Mund und dem kantigen Gesicht. Nein, sagte Emily sich sofort. Nicht David Sullivan. Dieser Mann war einfach zu attraktiv, um etwas Böses zu tun. Sie musste sich in ihm getäuscht haben. David Sullivan entführte keine Hunde oder brachte Frauen wie sie um den Schlaf oder …
Emily war wütend auf sich selbst. Sie wollte gerade ihren Morgenmantel überziehen, um draußen die Post einzusammeln und nach dem platten Reifen zu sehen, als ihr Blick auf das Telefon fiel. Sollte sie David anrufen und sich entschuldigen? Schließlich hatte sie diesem Mann das Wochenende, wenn nicht sogar das ganze Leben ruiniert.
Sie hielt den Hörer schon in der Hand, als ihr einfiel, dass sie seine Nummer gar nicht wusste. “Mist!” Sie legte wieder auf und blickte zum Telefonbuch. Sicher standen dort unzählige David Sullivans drin. Wollte sie die etwa alle durchprobieren?
Vielleicht war ein Anruf nach allem, was sie ihm angetan hatte, ohnehin nicht die beste Lösung. Und wenn er es war, der sie jetzt belästigte? Daran wollte sie lieber nicht denken, aber er war wirklich wütend auf sie gewesen. Und wer wusste schon, was in Männern vor sich ging?
Hatte sie das nicht auch schon in Filmen gesehen? Irgendein toller Kerl, den man am wenigsten verdächtigte, war am Ende doch der Schurke. Und die Heldin erkannte das viel zu spät. Emily bekam Angst.
“Wau! Wau! Wau!”
Emily zuckte zusammen und fuhr herum. “Um Himmels …” Sie unterbrach sich. “Godzilla, du hättest mich fast zu Tode erschreckt. Was denkst du dir denn bei solchen Überfällen?”
Anscheinend dachte sie sich wirklich etwas dabei, denn die kleine Hündin rannte jetzt im Kreis herum und sah Emily immer wieder auffordernd an.
“Vergiss es”, antwortete Emily entschieden. “Du hast schon alles Essbare im Haus verspeist, einschließlich einer Zierfrucht aus Holz und einem von meinen Pantoffeln. Du kannst einfach keinen Hunger mehr haben.”
Der Hund blieb stehen, blickte kurz zu Emily und dann auf die Haustür und fing wieder an, wild bellend herumzurennen.
Wie zum Beweis dafür, dass der kleine Hund ihr tatsächlich etwas sagen wollte, klingelte es an der Haustür. Fassungslos sah Emily erst die Tür an und dann zu Godzilla. “Du wolltest mir also sagen, dass jemand vor der Tür steht, ja?” Godzilla drehte sich nur um und rannte von der Haustür weg. “Du bist mir ja ein schöner Wachhund!”, rief Emily der kleinen Hündin nach.
Godzilla verschwand im Schlafzimmer, und Emily stöhnte auf. Dort war Rodney, und er hasste
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