Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
ja recht. Mir ist klar, dass ich nicht hier sein dürfte. Trotzdem …” Hilflos hob er die Schultern. “Hier bin ich. Heute früh stand ich auf, und weil ich nichts Besseres zu tun hatte, bin ich zur Arbeit gefahren. Aber je länger ich in meinem Büro saß, desto öfter musste ich an Sie denken, und ich machte mir Sorgen um Sie und um meinen Hund. Ich wusste ja nicht, ob Sie hier allein leben oder verheiratet sind.”
“Das bin ich nicht”, versicherte sie hastig und errötete sofort. “Ich meine, ich bin nicht verheiratet und lebe allein.” Sie konnte den Blick nicht von seinen Augen abwenden, war wie gebannt vom Klang seiner Stimme und von seiner Nähe. “Klingt ziemlich rührselig, was?”
“Finde ich nicht. Ich musste mich einfach davon überzeugen, dass es Ihnen gut geht. Und dem Hund auch. Ein Glück, was?”
“Das kann man wohl sagen.”
Eine Weile blickten sie beide sich nur schweigend an. “Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas einmal sage, aber ich vermisse den Hund”, stellte er schließlich fest. “Dass ich überhaupt jemals einen besitzen würde, hätte ich mir nie träumen lassen.” Wieder schwiegen sie eine Zeitlang. “Sie sind dran”, sagte er dann.
Emily merkte, dass sie ihn genauso durcheinander brachte wie er sie. Das hoffte sie wenigstens. “So, so, Ihr Hund, ja? Also …”
Dann setzte ihr Herz vor Schreck einen Schlag lang aus, und Davids Gesichtsausdruck verriet, dass er dasselbe dachte wie sie. “Ihr Hund, David. Wo ist er eigentlich? Wo ist Godzilla?”
Er schlug sich an die Stirn. “So ein Mist! Sicher auf dem Weg nach Tokio, um dort alles zu verwüsten. Sie muss entwischt sein, als die Tür offen war. Glauben Sie …”
“Dass der Entführer sie hat?” Emily bekam weiche Knie. “Oh, David, was sollen wir jetzt bloß tun?”
“Sie suchen, natürlich”, antwortete er entschlossen und ging sofort zur Haustür.
“Ich ziehe mich schnell an und komme sofort nach”, versprach Emily und lief ins Schlafzimmer. David hielt sie kurz am Arm zurück.
“Wenn sie nicht dort draußen ist, Emily, dann werde ich diese Kerle mit dem weißen Wagen finden. Und dann rufen Sie die Polizei, okay?”
Ihr fiel sofort auf, dass er sie mit Emily ansprach, und sehr deutlich merkte sie, wie warm und fest seine Hand sich auf ihrem Arm anfühlte. Sie schüttelte den Kopf. “Nein, ich halte das für keine so gute Idee. Auch wenn Sie unschuldig sind, dürften Sie nicht hier sein. Haben Sie das vergessen?”
Er zog die Augenbrauen zusammen. “Stimmt.”
“Außerdem”, fuhr Emily fort, “haben die Kerle mir einen Reifen zerstochen und meine Post verstreut. Wenn irgendjemand sie verfolgt, dann werde ich das sein.”
David verstärkte den Griff. “Wie bitte? Das alles haben diese Kerle getan? Das mit der Post habe ich bemerkt, aber …” Prüfend sah er aus dem Fenster hinaus. “Diese elenden Verbrecher.” Dann blickte er wieder zu Emily, und sein Blick glitt zu seiner Hand auf ihrem Arm. Unvermittelt ließ er Emily los. “Tut mir leid, ich wollte nicht …”
“Schon gut.” Sie legte ihm eine Hand an die Brust und zuckte fast zurück, so deutlich glaubte sie die Spannung zu spüren, die zwischen ihnen beiden herrschte. Dennoch dachte sie in erster Linie an den kleinen Hund. “Suchen Sie nach Godzilla. Ich rufe meine Assistentin Karen an, um mich zu vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Dann komme ich zu Ihnen, sobald ich richtig angezogen bin.”
Es überraschte sie, als er ihre Hand mit seiner berührte. “Danke. Und mit Ihnen würde ich mich überall zeigen, ob Sie nun angezogen sind oder nicht. Oder ob Sie mich verhaften lassen oder nicht.”
Sie zuckte mit den Schultern. “Das ist sehr nett von Ihnen. Und nach allem, was ich gestern angerichtet habe, ist es das Mindeste, was ich tun kann, dass ich Ihnen bei der Suche helfe, finden Sie nicht?”
“Das Mindeste? Schon möglich, aber dann interessiert mich natürlich auch, was das Meiste wäre, zu dem Sie bereit sind.” Vielsagend lächelte er. “Wir werden ja sehen.”
5. KAPITEL
Innerhalb von fünf Minuten hatte Emily sich Jeans und einen Pullover angezogen und sich vergewissert, dass Godzilla nicht bei Karen war. Gemeinsam mit David suchte sie die Post vom Rasen und steckte sie erst einmal zurück in ihren Briefkasten. Dann liefen sie beide über das Grundstück.
Zuerst suchten sie hinten im Garten, und alle Hunde, die tagsüber aus dem Zwinger durften, halfen durch ihr Gebell kräftig mit
Weitere Kostenlose Bücher